Hauself

Hauself

Hauselfen sind recht kleine Wesen, die ihre eigene Art von Magie besitzen. Sie sind glatzköpfig und haben auffällige, tennisballartige Augen. Ihre Ohren gleichen denen einer Fledermaus. Die Nase ist auffallend groß und spitz-, buckelig oder auch schnauzenartig. Sie besitzen keine Kleidung und haben meist nur ein Küchentuch oder andere Lumpen umgebunden. Dies ist das Zeichen für den Sklavenstand eines Hauselfen. Sie können nur aus dem Dienst ihres Hauses entlassen werden, wenn sie ein Kleidungsstück von ihrem Herrn geschenkt bekommen, welchem sie automatisch zu Füßen liegen und treu ergeben sind. Die Hauselfen dienen ihrer Familie ein Leben lang.

Zu ihren Aufgaben gehören Kochen, Putzen, Botengänge und sich um sonstige Belange ihres Herrn zu kümmern. Dabei sind sie an eine strenge Schweigepflicht gebunden, welche sie häufig sogar nach dem Tod ihres Herren noch wahren. Meist haben nur alte und reiche Zaubererfamilien Hauselfen, doch auch in Hogwarts leben über 100 Hauselfen, die in der Küche arbeiten oder für sonstige Arbeiten im Schloss zuständig sind. Ihrer Familie oder Institution werden sie durch das Amt für Neuzuteilung von Hauselfen zugewiesen.

Oft werden sie schlecht behandelt und müssen sich selbst bestrafen, wenn sie gegen ihren Herrn oder dessen Familie agieren. So hat Dobby sich zum Beispiel die Hände gebügelt oder seinen Kopf an Gegenstände geschlagen. Ob Hauselfen in vergleichbaren Situationen Kummer, Schmerz oder Trauer empfinden, ist nicht bekannt, zur Sprache bringen sie es zumindest nicht, da dies den Diensteifer oder die treue Ergebenheit ihrem Haus gegenüber verletzen könnte. Ihre magischen Fähigkeiten nutzen sie ausschließlich, um ihrer Familie zu dienen. Dafür benötigen sie aber keinen Zauberstab, sondern ein einfaches Fingerschnipsen genügt meist. Auch können sie apparieren, manchmal sogar an Orte, deren Zugang über den magischen Weg Hexen und Zauberern verweigert wird.

Die Hauselfen werden meist von den Gästen des Hauses nicht bemerkt und wollen das auch nicht. Sie bekommen für ihre Arbeit kein Geld und scheinen damit auch glücklich zu sein.

Hauselfen reden von sich nie in der ersten Person. Aufgrund ihrer Unterwerfung trauen sie sich nicht, selbstbewusster aufzutreten. Sie erwähnen sich selbst daher nur in der dritten Person. Im 4. Schuljahr wollte Hermine alle Hauselfen befreien und gründete deswegen die Gruppe „B.ELFE.R“, was für „Bund für Elfenrechte“ steht (im englischen Original „Society for the Promotion of Elfish Welfare“ - S.P.E.W.). Sie strickte ihnen Hüte und Strümpfe und verteilte diese im gesamten Gryffindor-Gemeinschaftsraum. Sie wurden allerdings nur von Dobby eingesammelt, der zu diesem Zeitpunkt schon frei war. Die anderen Hauselfen mieden den Gryffindor-Turm und weigerten sich fortan, dort zu putzen, da sie nicht befreit werden wollten und Hermines Tat für eine Unverschämtheit hielten. Auch von ihren Freunden Harry und Ron erlangte Hermine keine Mithilfe oder Unterstützung.

Stephen King verwendet in seinem Werk „Der dunkle Turm“ mehrere Anspielungen auf die Harry-Potter-Reihe. So erwähnt er auch einen Haushaltsroboter der Marke „Hauself“, welchen er Dobbie nennt.

In den Büchern werden vier Hauselfen besonders erwähnt und wir erfahren einiges über sie:

Dobby

Dobby

Dobby wird als kniehoch mit piepsiger Stimme und tennisballgroßen Augen beschrieben und hat eine Schnauze anstatt einer Nase. Wir lernen ihn in „Harry Potter und die Kammer des Schreckens“ kennen, wo er noch der Familie Malfoy gehört. Von Lucius Malfoy erfährt er etwas über schreckliche Ereignisse, die in Hogwarts geschehen sollten und beschließt deshalb, Harry Potter zu warnen und davon abzuhalten, die Schule dieses Jahr zu besuchen. Dazu fängt er beispielsweise die Briefe des Jungen ab, damit dieser sich alleine fühlt. Am Anfang des zweiten Schuljahres besucht er Harry bei den Dursleys zu Hause, um ihn davon zu überzeugen, nicht in die Schule zurückzukehren. Als Harry seine Warnung aber nicht ernst nimmt, lässt er den Nachtisch, der für ein wichtiges Geschäftsessen von Vernon Dursley gedacht war, in die Luft schweben und über einem der Gäste hinunterfallen. Nach Harrys Flucht aus dem Hause der Dursleys sorgt er dafür, dass Ron und Harry nicht durch die Absperrung zum Gleis 9 ¾ kommen. Als die zwei es dann doch nach Hogwarts geschafft haben, verhext er einen Klatscher in einem Quidditchspiel, sodass der Ball Harry verfolgt und ihm schließlich den Arm bricht. Aufgrund des Treuebruchs gegenüber den Malfoys, dadurch, dass er Harry hilft, bügelt sich Dobby zum Beispiel die Hände oder schlägt seinen Kopf gegen Gegenstände. Am Ende des zweiten Schuljahres jubelt Harry Dobbys Herrn, Lucius Malfoy, eine Socke unter, die dieser dem Hauselfen unbeabsichtigt schenkt, sodass Dobby frei ist, wofür er Harry auch sein Leben lang dankbar und treu ergeben ist, anders, als andere Hauselfen es zum Beispiel wären. Nach seiner Befreiung schenkt ihm Hermine selbstgemachte Hüte, welche er auch unglaublich gerne trägt.

Nachdem er frei ist, hat Dobby Ansprüche an eine Arbeit, findet zunächst aber 2 Jahre keine Anstellung. Professor Dumbledore stellt ihn letztendlich für eine Galleone und einen freien Tag im Monat in der Schulküche von Hogwarts ein. Dobby erweist sich in den folgenden Jahren immer wieder als sehr hilfreich. Im vierten Schuljahr weckt er Harry, damit dieser das Trimagische Turnier nicht verschläft, und steckt ihm das Dianthuskraut zur Bewältigung der zweiten Aufgabe zu. Weiterhin schlägt er Harry in dessen fünftem Schuljahr den Raum der Wünsche als DA-Übungsort vor und warnt ihn später vor dem Auffliegen der geheimen Gruppe. Er übernimmt außerdem im sechsten Schuljahr Spionagedienste und überwacht mit Kreacher Draco Malfoy bei seinen Plänen. Während der Suche nach den Horkruxen schickt Aberforth Dumbledore ihn dem goldenen Trio zu Hilfe. Dieses kann sich durch seine Hilfe aus dem Haus der Malfoys befreien. Doch noch während Dobby und Harry in Sicherheit apparieren, wird der Hauself von dem Messer der Bellatrix Lestrange getroffen und stirbt in den Armen Harrys.

Aus Trauer und um Dobby eine letzte Ehre zuteilwerden zu lassen, schaufelt Harry das Grab ohne Zauberei im Garten von Bill und Fleur Weasley und beschriftet den Grabstein mit den Worten: „Hier liegt Dobby, ein freier Elf“.

Kreacher

Kreacher

Kreacher war früher der Hauself des Hauses Black und verehrt seine Besitzerin immer noch, obwohl sie schon tot ist. Als das Haus zum Hauptquartier des Ordens wurde, war er sehr unglücklich darüber. Denn plötzlich waren Schlammblüter und Werwölfe in seinem Haus, die von seiner Herrin immer so gehasst worden waren. Sirius behandelte Kreacher sehr schlecht und deswegen verriet er Geheimnisse des Ordens an Bellatrix Lestrange, die ihn ein wenig besser behandelte. Denn es wird oft vergessen, dass auch Hauselfen Gefühle haben. Im Rahmen der Aufräum- und Säuberungsaktion von Mrs Weasley klaute Kreacher einige Gegenstände zurück, die weggeworfen wurden. Sein Geheimlager in der Küche wurde erst später entdeckt.

Erst im 7. Band konnte Harry eine Beziehung zu Kreacher aufbauen. Von ihm erfuhr er einiges über Regulus Black und was er getan hatte. Dies half ihm bei der Suche nach den Horkruxen. Was weiter aus Kreacher wurde, ist nicht bekannt. Zur Zeit arbeitet Kreacher auf den Befehl von Harry hin in der Küche von Hogwarts

Hokey

Hokey war der Hauself von der Hexe Hepzibah Smith. Sie war sehr klein für einen Hauself, aber absolut treu. Professor Dumbledore zeigte Harry eine Erinnerung, in der dieser Hauself vorkam. Sie hatte fleischige Füße und eine papierartige Haut. Hokey gab zu, ihre Herrin vergiftet zu haben, obwohl wir aus dem 6. Band etwas Anderes erfahren. Für den Tod war Tom Riddle verantwortlich, doch hatte er die Erinnerung des Elfen so verändert, dass sie dachte, sie hätte ihre Herrin vergiftet. Sie wurde angeklagt und verurteilt. Sie starb in Askaban.

Winky

Winky

Winky gehörte der Familie Crouch. Beim Trimagischen Turnier soll sie angeblich Harrys Zauberstab geklaut haben, den sie vermeintlich brauchte, um das Dunkle Mal heraufzubeschwören. Sie wurde daraufhin entlassen und arbeitete in Hogwarts. Sie war allerdings so unglücklich, dass sie sich nur betrank und ihre Arbeit nicht verrichten konnte. Sie blieb immer der Familie Crouch treu.

Quellen

  • Harry Potter und der Feuerkelch, Kapitel 12 (Das Trimagische Turnier), Kapitel 15 (Beauxbatons und Durmstrang), Kapitel 16 (Der Feuerkelch)
  • Harry Potter und der Halbblutprinz, Kapitel 2 (Spinner's End), Kapitel 19 (Elfen helfen), Kapitel 20 (Lord Voldemorts Gesuch)
  • Harry Potter und die Heiligtümer des Todes, Kapitel 10 (Kreachers Geschichte), Kapitel 11 (Magie ist Macht)
  • Harry Potter Wiki, Dobby (https://harry-potter.fandom.com/de/wiki/Dobby)