Ottery St. Catchpole

Das beschauliche Dorf Ottery St. Catchpole in der Grafschaft Devon im Distrikt East Devon in England, Großbritannien, ist von Feldern umgeben, welche durch Baumgruppen voneinander abgetrennt werden. Auch die Grafschaft, in dem dieser Ort liegt, ist eher ländlich geprägt, obwohl es eine der größten Großbritanniens ist. Zudem ist es die einzige Grafschaft mit zwei völlig voneinander getrennten Küstenlinien. Hierbei gehören sowohl die Südküste als auch die Nordküste zur Heritage Coast.

Das Dorf liegt ungefähr 300 Kilometer von London entfernt und ist auch nur wenige Kilometer von der Küste am Ärmelkanal entfernt. Die nächste größere Stadt ist Exeter (heutige Hauptstadt der Grafschaft und früher Hauptstadt von Cornwall), welche rund 20 Kilometer süd-westlich von Ottery St. Catchpole liegt.

In der Gegend des Dorfes gibt es viele kleine und größere Hügel. Wenige Stunden zu Fuß vom Dorf entfernt liegt eine Hügelkette, in der ein kleines verlassenes Haus zu finden ist. Der größte und ebenfalls unbewohnte Hügel trägt den Namen „Wieselkopf“ und weist einen steilen Pfad auf, welcher auf die flache Kuppe hinaufführt.

Das Dorf selbst ist eine Ansammlung von Häusern mit einer Hauptstraße und wenigen Seitenstraßen. An Geschäften sind lediglich ein Postamt und ein Schreibwarenladen im Dorf angesiedelt.

Seinen Namen verdankt der Ort zum einen dem Fluss Otter, an dem das Dorf liegt. Der Fluss ist rund 32 Kilometer lang und fließt durch die Grafschaften Devon und Somerset. Zum anderen verdankt der Ort seinen Namen dem Heiligen St. Catchpole. Wer genau dieser Heilige war, ist unbekannt, jedoch ist der Name vom altfranzösischen „chacepol“, vom altnormannischen „cachepol“ sowie aus dem mittelalterlichen lateinischen „chassipullus“ abzuleiten. Alles bedeutet übersetzt „Jagdgeflügel“, denn der Name wurde ursprünglich für Menschen verwendet, welche als Steuereintreiber befugt waren, Hofgeflügel zu jagen und anschließend zu beschlagnahmen, sollte jemand in Zahlungsverzug geraten. Hauptsächlich wurde diese Namensbezeichnung in der Region East Anglia verwendet.

Wann das Dorf gegründet wurde, ist unbekannt. Jedoch muss es bereits über 300 Jahre alt sein, denn Bathilda Bagshot erwähnt in „Geschichte der Zauberei“, dass sich hier mehrere Zaubererfamilien nach dem Internationalen Abkommen zur Geheimhaltung der Magie im Jahr 1689 niederließen, um unter Muggeln zu leben. Der Hauptteil der Bevölkerung des Dorfes besteht auch aus Muggeln. Es ist bekannt, dass die Zaubererfamilien der Weasleys, Lovegoods, Diggorys und Fawcetts in der näheren Umgebung des Dorfes leben.

Daher ist ebenfalls bekannt, dass eine Straße mit einer Kurve aus dem Dorf Richtung Süden hinaus zum Heim der Weasley-Familie (dem Fuchsbau) führt. Der Fuchsbau selbst ist hinter Hügeln und Bäumen so gut versteckt, dass die meisten Muggelbewohner des Dorfes gar nicht wissen, dass dieses Haus existiert und dort eine Familie lebt.

Die Geschichten rund um Harry Potter spielen sich auch oft in dieser Umgebung ab. So ist bekannt, dass sich einer der Portschlüssel zur Quidditch Weltmeisterschaft im Sommer 1994 dort befand. Das Finale zog viele Tausende Zauberer aus aller Welt an und so kam es, dass Arthur Weasley mit seinen minderjährigen Kindern Ron, Fred, George und Ginny sowie Harry Potter und Hermine Granger am Morgen des Finalspieles den „Wieselkopf“ bestieg. Gemeinsam mit Amos und Cedric Diggory reisten sie schließlich um 05:07 Uhr am Morgen via Portschlüssel zur Weltmeisterschaft an. Die Rückreise traten die Weasleys mit Harry und Hermine alleine am nächsten Tag an, nachdem Todesser in der Nacht das Zeltlager verwüstet und das Dunkle Mal aufsteigen lassen hatten.

Aufgrund der vielen schulpflichtigen Kinder und dem Trubel im Ministerium, nutzte Mrs. Molly Weasley das Telefon im Postamt des Dorfes, um im Sommer 1994 mehrere Taxis am 01. September zu bestellen und so alle zum Bahnhof Kings Cross Station in London bringen zu können.

Die Zwillinge Fred und George Weasley hielten sich auch einige Zeit regelmäßig im Dorf auf. So erzählte George Weasly Harry eines Tages von einem hübschen Mädchen, welches im Schreibwarenladen des Dorfes arbeitete und dem er Zauber-Kartentricks zeigte. Das Mädchen war sehr begeistert, wirkten die Tricks doch wie echte Magie. An dieser Stelle lässt sich vermuten, dass hier wieder einmal eine Erfindung von „Weasley Zauberhafte Zauberscherze“ erprobt wurde.

Ein weiterer Bewohner des Dorfes, ein rothaariger Junge, spendierte (unwissentlich) ein paar Strähnen seines Haares als Beilage zu einem Vielsafttrank. Diesen nutzte Harry im Sommer 1997, um unerkannt an der Hochzeit von Bill Weasley und Fleur Delacour teilnehmen zu können, welche im Fuchsbau stattfand.

Während ihrer Suche nach den Horkruxen stießen Hermine, Harry und Ron auch auf die Heiligtümer des Todes. Daraufhin entschieden die drei Xenophilus Lovegood einen Besuch in den Weihnachtsferien von 1997/1998 abzustatten und mehr über die Heiligtümer zu erfahren. So verschlug es sie erneut in die Nähe des Dorfes Ottery St. Catchpole.

Neben diesen Ereignissen, die mit dem Dorf direkt zu tun hatten, gab es auch viele Ereignisse rund um den Fuchsbau. So geschah zur Weihnachtszeit 1996 ein Angriff auf den Fuchsbau durch Bellatrix Lestrange und den Werwolf Fenrir Greyback. Harrys siebzehnter Geburtstag wurde im Fuchsbau gefeiert und auch der Minister Rufus Scrimgeour war mehrmals zu Besuch, um Harry zu sehen. Einmal erschien er, um das Testament von Albus Dumbledore vorzulesen und Harry, Ron und Hermine die ihnen hinterlassenen Gegenstände zu überreichen. Letztlich geschah während der Hochzeit von Bill und Fleur schließlich auch das, was bereits erwartet wurde. Der Patronus von Kingsley Shacklebolt erschien und warnte die Hochzeitgäste, dass das Ministerium gefallen, der Minister Scrimgeour tot sei und die Todesser kommen würden.

Quellen