• Auch im Politik-Tempel haben wir das Thema schon angerissen:

    Letztes Jahr machte Joanne K. Rowling damit Schlagzeilen, dass sie sich dagegen aussprach, dass das Wort "Menstruierende" einen Anklang findet. Für sie sei das biologische Geschlecht - in dem Fall weiblich - real. Seit dem wird ihr Transgenderfeindlichkeit vorgeworfen, was sie aber vehement zurück wies. Auch im Netz ist ihr eine Hasswelle entgegen geschlagen, was nicht bei jedem auf Verständnis stößt. z.B. Schauspieler Ralph Fiennes sprang ihr bei - nachzulesen in diesem Spiegel-Artikel vom 18.03.2021.

    Was haltet ihr von der Diskussion im JKRs Aussagen?
    Wie habt ihr das damals gefunden, als ihr es in den Nachrichten gehört / gelesen habt?
    Wie findet ihr JKRs Aussagen selbst?

    Und sind die Reaktionen, die darauf folgten, verständlich oder irrational?

    There is no such thing as bad ideas.

    Just poorly executed awesome ideas.

    Damon Salvatore

    Blaise will always have a place here. <3

  • Hier auch noch der Blog-Eintrag, den Rowling im Nachgang auf ihrer eigenen Homepage veröffentlicht hat. Leider natürlich nur auf Englisch, aber trotzdem gut und interessant zu lesen, wie ich finde.

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  • Hallo! Ich weiß gerade nicht so richtig, was ich glauben soll, weil es zwei verschiedene Meinungen gibt: Einmal sagen welche, dass J.K.R. gegen etwas ist und andere für. Was glaubst du denn Loufoque ?

    Hold on to spinning around
    Confetti falls to the ground
    May these memories break our fall
    One day we will be remembered
    Long live...

    Marie G5 | Lia R7 | Adrian S2 | Hermine MR | Jason G5

    WWS-Legacy: Ella Poorman

  • Naja, ich finde auch, dass Rowling vollkommen falsch liegt, wenn sie Transsexualität in irgendeiner Form in Frage stellt. Sie maßt sich ein Urteil an, das ihr nicht zusteht. Schließlich kann sie als Hetero-Cisgender-Frau die Qualen, Zweifel und Ängste eines Transgendermenschen nicht mal annähernd nachvollziehen. Sie hätte auch folgendes bedenken müssen:

    • Niemand nimmt diesen Weg auf sich, wenn er nicht absolut sicher ist, dem anderen Geschlecht anzugehören.
    • Es ist nicht möglich, einfach das Geschlecht zu wechseln. Es ist ein sehr langer und steiniger Weg, wo jede*r sich ständig rechtfertigen und Angst haben muss, diskriminiert zu werden.
    • Sogenannte Pubertätsblocker haben keinen bleibenden Einfluss, sie können jederzeit folgenlos wieder abgesetzt werden. (Anders sieht es natürlich mit den Hormonen aus, die später verabreicht werden und deren Wirkungen nur sehr schwer rückgängig gemacht werden können - aber unmöglich ist das nicht.)

    Ganz besonders fragwürdig finde ich ihre Meinung, dass Mädchen sich angeblich gedrängt fühlen, sich zu Jungen "umoperieren" zu lassen. So ein Blödsinn. Niemand wird einfach so "umoperiert", schon gar kein Kind. Erst im Erwachsenenalter sind operative Eingriffe möglich - nach zig Beratungen und Gutachten. Heute ist es aber nicht mehr nötig, sich operativen Eingriffen zu unterziehen, um eine Personenstandsänderung zu beantragen, jedenfalls nicht in Deutschland.

  • Also ich persönlich kann ihr zumindest in dem Punkt zustimmen, dass ich es nicht gut finde, das Wort "Menstruierende" zu verwenden, um eine bestimmte Personengruppe zu erreichen, ohne damit jemanden als "weiblich" zu bezeichnen. Das finde ich irgendwie unschön, auch wenn ich verstehen kann, was wohl damit bezweckt werden sollte.

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  • So weit ich weiß hat Rowling diesen Begriff verwendet, um Transmenschen zu kritisieren, oder liege ich da falsch?

    Es gab da natürlich einen Shitstorm, auch von Nicht-Transmenschen, denn schließlich gibt es viele Frauen, die nicht, noch nicht oder nicht mehr menstruieren, und zwar aus ganz unterschiedlichen Gründen. Ich muss sagen, dass ich es auch höchst merkwürdig finde, Frauen als "Menstruierende" zu bezeichnen. Das ist doch eine sehr reduzierte Sichtweise.

  • Wenn man meint das richtige zu tun kommt sowas bei rum dieser Anspruch immer Recht zu haben ist die Grundlage von Terror - fing in der Geschichte schon bei den frühen Chrsiten an

    Ravenclaw

    Bumm, Mrs Finnigan, BUMM

    * * * + * * *

    Schokolade ist Gottes Antwort auf Rosenkohl

    Sind Drachen traurig, weil sie keine Kerzen ausblasen können? (Wolfgang Trepper)

    Ravenclaw - you'll never fly alone

    Forever Young - Since 1278

    Platinkralle 13/14
    * F e e *
    Goldkralle 17/18
    Keafeder Juni 2020

  • So weit ich weiß hat Rowling diesen Begriff verwendet, um Transmenschen zu kritisieren, oder liege ich da falsch?

    Vielleicht nicht unbedingt das, aber sie hat es auf eine unmögliche Art und Weise gemacht (siehe Zitat). Außerdem hat sie das Wort nicht verwendet, sondern es kritisiert, als sie einen Artikel geteilt hat.

    ‘People who menstruate.’ I’m sure there used to be a word for those people. Someone help me out. Wumben? Wimpund? Woomud?

    Damit macht sie Menschen nichtig, die menstruieren, aber keine Frauen sind. Sprich, Männer, die in weiblichen Körpern geboren wurden, sich (evtl noch nicht) in der Transition befinden und (noch) menstruieren. Ausgeschlossen sind in JKs Augen auch Nicht-binäre Menschen, die sich selber keinem Geschlecht zuordnen, aber dennoch zu den Menschen gehören, die menstruieren. Ob sie damit Transmenschen kritisieren will, ist fraglich. Sicher ist jedoch, dass JK der Meinung ist, dass die "Trans-Kultur" Frauen politisch und gesellschaftlich untermauere und angreife und fühle sich als Frau wohl "angegriffen" (Nachzulesen zB hier). Ich weiß, dass das auch mit ihrem persönlichen Hintergrund zusammenhängt, jedoch finde ich ihre Position zu dem Thema sehr fraglich und meiner Ansicht nach einfach nur diskriminierend und respektlos anderen Menschen gegenüber. Daniel Radcliffe und Emma Watson zB haben sich ja ganz klar gegen JK und für die Trans-Community ausgesprochen. (Daniel / Emma)

    Es gab da natürlich einen Shitstorm, auch von Nicht-Transmenschen, denn schließlich gibt es viele Frauen, die nicht, noch nicht oder nicht mehr menstruieren, und zwar aus ganz unterschiedlichen Gründen.

    Das kommt natürlich auch noch hinzu!


    Für mich hab ich nun beschlossen, dass HP (viele Fans haben sich ja komplett abgewandt) einfach ein zu großer Teil meines Lebens ist, um das aufzugeben. Außerdem ist meine Liebe zum HP-Universum unabhängig von der Autorin, die möchte ich mittlerweile überhaupt nicht mehr unterstützen ... ich habe kein Interesse an ihr als Person mehr und wollte mich in diesem Forum-Bereich eigentlich nie aufhalten, hab bisher immer nur die "Forum als gelesen markieren" Funktion verwendet, aber bei diesem Thread musste ich dann doch reingucken. Aber ich war sowieso noch nie an ihren anderen Büchern interessiert und habe außer den HP und der Hogwarts-Library auch keine anderen von ihr gelesen.

    Ich bin ihr dankbar, dass sie mein Lieblings-Universum geschaffen hat.
    Ich finde es klasse und bewundernswert, wie viel Geld sie spendet, Hilfsorganisationen gegründet hat und Gutes tut in der Welt.

    Dennoch ist diese Debatte ein Grund für mich, mich von ihr als Person abzuwenden und sie nicht mehr so sehr zu bewundern, wie ich es mal getan habe.

    ⭐︎⭐︎

    'Cause you know, before you rise you need to fall

    Before your eyes you see it all

    And nothing will be holding you down

    You're exceptional, exceptional

    Stop trying to fit into the masses

    The time is now so take your chances

    You're exceptional, exceptional

    ⭐︎⭐︎

  • Ich war erhlich gesagt noch nie ein JK Rowling Fan. Schon allein weil ich kein Fan von dem Schubladensystem bei HP bin und als ich das gelesen hatte ( schon vor diesem Tread ) war sie endgültig für mich gestorben .

    Es ist nicht schlimm wenn du dein Herz auf der Zunge trägst. Pass nur bloß auf das du es nicht verschluckst!

    Laurent Mulot

    Oscar Triggs

    Tracey Davis

  • Es ging ja damit los, dass eine Putzfrau oder Toilettenfrau Man mit Rock (oder ähnlich= aus der Damentoilette geschmissen hat. Was weiß denn eine einfache arbeitende Frau on den intellektuellen Idiotien die sich grad vollziehen. . da aht Rowling vollkommen Recht.

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  • jerome, du bist so anstrengend

    s@Zwergenaufstand 2004-2021

    Braucht die Erde den Menschen oder brauchen die Menschen die Erde?

    Slytherin - Donnervogel

  • Ich glaube wenn es jetzt so weiter geht jerome bennings dann können wir diesen Tread umbenennen. Nämlich in Probleme dieser Welt weil das hat jetzt meines Erachtens nicht mehr viel mit JK Rowling zu tuen. Ich würde sagen, daß es besser wäre wenn diese Diskussion lieber wieder in dem Politiktempel fortgesetzt wird.

    Es ist nicht schlimm wenn du dein Herz auf der Zunge trägst. Pass nur bloß auf das du es nicht verschluckst!

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  • Niemand nimmt diesen Weg auf sich, wenn er nicht absolut sicher ist, dem anderen Geschlecht anzugehören.

    Ich denke, das könnte daran liegen, wo die Prioritäten des einzelnen liegen. In dem Blog-Post, der im zweiten Post verlinkt ist, spricht sie den Punkt an, dass sich homosexuelle Menschen tw. haben operieren lassen, um der Homophobie zu entkommen. Die Frage ist da, wie man lieber leben möchte: mit ständigen Anfeindungen, mit dem falschen Partner oder im falschen Körper.

    Ganz besonders fragwürdig finde ich ihre Meinung, dass Mädchen sich angeblich gedrängt fühlen, sich zu Jungen "umoperieren" zu lassen.

    Beziehst du dich da auf den Artikel von Lisa Littman, den sie im Blog erwähnt? Ich habe es weniger als "gedrängt werden" verstanden, als als eine Unsicherheit, die in den jungen Leuten ausgelöst wird oder bereits besteht (bei den ganzen Geschlechtern und Orientierungen ist es heutzutage nicht mehr so ganz leicht, da durch zu blicken), und sich dann durch Einfluss von Außen in eine Richtung "auflöst". Ganz allgemein, kann es passieren, dass man, durch das ständige Wiederholen bestimmter Informationen/Ansischten in diesen erwähnten "echo chamber", irgendwann anfängt, sich selbst damit zu identifizieren. Teilweise ganz unbewusst.

    Gerade in der Pubertät sind viele ja unsicher und wissen nicht so richtig, wohin mit sich und ihrem Körper. Und vorgegebene Geschlechterklischées, die ja leider auch heute noch existieren, helfen da nicht gerade. Mal ein ganz klischéehaftes Beispiel: Wenn man als Junge gerne mit Puppen spielt, wird man sicher auch heute noch häufiger zu hören bekommen, dass man "schwul" ist oder "ein Mädchen". Irgendwann fängt man dann sicherlich an, sich selbst zu hinterfragen. Dass Instagramm einen Einfluss darauf hat, wie vorallem junge Menschen ihren Körper sehen, wurde bereits öfters angemerkt. (Link)

    Das soll nicht heißen, dass ich abstreite, dass Transgender-Menschen am besten wissen, welcher Körper nun der richtige für sie ist! Ich will damit sagen, dass es für mich durchaus nachvollziehbar sein kann, dass man bei Unsicherheit in die eine oder andere Richtung beeinflussbar ist.

    Damit macht sie Menschen nichtig, die menstruieren, aber keine Frauen sind. Sprich, Männer, die in weiblichen Körpern geboren wurden, sich (evtl noch nicht) in der Transition befinden und (noch) menstruieren.

    Was meinst du genau mit "nichtig machen"? Ehrliche Frage dazu: würden Männer, die in weiblichen Körpern geboren wurden, aber sich noch in der Transition befinden, nicht trotzdem eher lieber als Männer bezeichnet werden wollen, als als Frauen? Oder meintest du das anders/hab ich dich falsch verstanden?

    Zitat

    aus dem Blog-Artikel:

    Moreover, the ‘inclusive’ language that calls female people ‘menstruators’ and ‘people with vulvas’ strikes many women as dehumanising and demeaning. I understand why trans activists consider this language to be appropriate and kind

    Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ich nicht verstehe, warum (gerade) Transaktivisten diese Bezeichnungen als "angemessen" und "freundlich" bezeichnen. Erst einmal muss ich da JKR zustimmen, dass mir die Bezeichnung "Menstruierende" irgendwie so gar nicht passt. Ich möchte als Frau nicht auf meine biologischen Funktionen reduziert werden; das hat für mich den Anklang, als wären Frauen nur "Gebärmaschinen".

    Ich denke, dass meine Verwirrung daher kommt, dass ich nicht richtig weiß, wie gerade diese "biologischen Funktionen" (Menstruation, Schwangerschaft, Gebären) bei Transfrauen "funktionieren". Werden durch die Hormontherapie Eierstöck und eine Gebärmutter gebildet? Oder wird da was "künstlich", durch Operation angelegt (ich weiß, dass der Penis irgendwie "nach innen hin" operiert werden kann, um eine Vagina zu schaffen oder so)? Falls Transfrauen in der Hinsicht nicht die gleichen Möglichkeiten haben wie Cis-Frauen, würde eine solche Bezeichnung sie dann nicht eher ausschließen?

    Falls da jemand Ahnung hat, wär's super, wenn er/sie mich da aufklären könnte. :)

    Sicher ist jedoch, dass JK der Meinung ist, dass die "Trans-Kultur" Frauen politisch und gesellschaftlich untermauere und angreife und fühle sich als Frau wohl "angegriffen" (Nachzulesen zB hier).

    Du beziehst dich auf diesen Teil im Artikel oder?

    Zitat

    Rowling has not commented on this latest dustup, but previously defended her views on transgenderism in a blog post: “I refuse to bow down to a movement that I believe is doing demonstrable harm in seeking to erode ‘woman’ as a political and biological class and offering cover to predators like few before it.”

    (Fettmarkierung von mir)

    Ich finde es hier aus ihrem Blog etwas aus dem Zusammenhang gerissen. Meinem Verständnis nach bezieht sie sich da auf die relative Leichtigkeit ein "Gender Recognition Certificate" zu bekommen und die Möglichkeit, dass dieses, was eigentlich zur Unterstützung von Transmenschen geschaffen wurde, von Cis-Männern ausgenutzt werden kann, um leichter Frauen an Orten, die für sie eigentlich geschützt sein sollten (Frauentoiletten, Damenumkleiden), angreifen zu können.

    Zitat

    aus dem Blog-Artikel:

    At the same time, I do not want to make natal girls and women less safe. When you throw open the doors of bathrooms and changing rooms to any man who believes or feels he’s a woman – and, as I’ve said, gender confirmation certificates may now be granted without any need for surgery or hormones – then you open the door to any and all men who wish to come inside.

    Außerdem ist meine Liebe zum HP-Universum unabhängig von der Autorin

    Das sehe ich für mich genau so. Ich mag bestimmte Bücher und Geschichten; aber was für ein Mensch genau dahinter steckt, ist mir meist ziemlich egal.


    EDIT:

    Zum Artikel, den Amora verlinkt hat, bzgl ihres Buches:

    Zitat
    • Troubled Blood’s villain is a “psychopathic serial killer,” according to the book’s Amazon page, and turns out to be a man who dresses as a woman.
    • Reaction on social media was swift, with #RIPJKRowling trending on Twitter by early Monday afternoon, as critics and former fans argued that Troubled Blood’s villain is another example of the author’s alleged transphobia.

    Aus einer der Amazon-Rezensionen:

    Zitat

    One of the central bad guys is a serial killer (already caught and in prison - don't worry that's not a spoiler) who in his killing days occasionally used a woman's coat and wig to appear less intimidating to the victims he was pursuing. He also joked when his trophy jewelry items were found by police that he had them as he liked to crossdress - he does this to tease the relatives of one of his victims in court. However apart from that one malicious joke and that he might have used disguises occasionally when hunting his victims there is no evidence that he is a cross dresser and he's definitely not trans.

    Die Rezension widerspricht mMn da den Kritikpunkten, die im Artikel angemerkt sind. Spontan fällt mir gerade ein weitere Krimi ein, indem sich ein Mann als Frau verkleidet hat, um leichter an seine Opfer zu kommen und die Polizei zu täuschen. Dass der Mörder die Angehörigen seiner Opfer durch das Tragen der persönlichen Gegenstände verhöhnt, zeigt für mich eher den psychopathischen Charakter, als eine Verbindung zur Transgemeinschaft. (Nein, ich habe das Buch nicht gelesen, da mich die anderen Werke von JKR bisher nicht interessiert haben.)

    Abgesehen davon, denke ich persönlich schon, dass es einen Unterschied zwischen Crossdressing und Transsexualität gibt. Crossdressing ist, meinem Verständnis nach, einfach nur der Wunsch/die Aktivität, die Kleidung des jeweils anderen Geschlechts zu tragen. Das heißt aber nicht, dass man sich in seinem Körper nicht richtig fühlt und gleich sein äußeres Geschlecht ändern möchte, wie bei der Transsexualität, auch wenn es ein Weg dahin sein kann, dass man es für sich erkennt.


    EDIT2:

    Artikel von Lisa Littman, den sie im Blog erwähnt

    Hab den Artikel gefunden, falls wer Interesse hat:

    Parent reports of adolescents and young adults perceived to show signs of a rapid onset of gender dysphoria

    Und eine einfachere, kürzere Zusammenfassung und Bewertung des Artikels: The Rapid Onset Gender Dysphoria Controversy

    artemis@hp-fc.de
    vs@raventurm.de

    Kea-Feder 9-10-11-12/2023 - 2/2024
    Edelsteinsammlerin


    I love deadlines. I like that whooshing sound they make as they go by.

    7 Mal editiert, zuletzt von Artemis (6. Februar 2022 um 21:03) aus folgendem Grund: Das Zertifikat bezieht ist sicherlich nicht nur für Transfrauen, sondern auch -männer.; Edit zum Artikel übers Buch; Link zum Artikel von Lisa Littman

  • Artemis Ich stimme dir nicht zu, dass Verunsicherung in der Pubertät dazu führt, sich in einen transsexuellen Menschen zu "verwandeln". Sorry, das ist ausgemachter Unsinn.

    Die Unsicherheit während dieser Lebensphase ist natürlich vorhanden und jedem Menschen geht da allerhand durch durch den Kopf, natürlich auch, wie es wäre, dem anderen Geschlecht anzugehören. Jedoch bestreite ich ganz energisch, dass diese Gedankenspiele jemanden bewusst oder unbewusst dazu führen, sein Gesclecht zu wechseln - es sei denn, er/sie ist wirklich transsexuell.

    Anfeindungen, denen homosexuelle Menschen ausgesetzt sind, führen jedenfalls nicht dazu. Sie würden durch die Umwandlung einen wichtigen Teil ihrer Identität verlieren. Als transsexueller Mensch bist du zudem ähnlichen Anfeindungen ausgesetzt, wie als homosexueller Mensch, wo wäre da der "Gewinn"?

    Es gibt allerdings Menschen, die homosexuell und transsexuell sind. Das hat aber mit den Schwierigkeiten der Pubertät auch nichts zu tun.

    Da alle transsexuellen Menschen zudem jahrelang ärztlich betreut werden, eine lange Testphase durchlaufen und viele Beratungen und Begutachtungen über sich ergehen lassen müssen, ist es unwahrscheinlich, dass nicht erkannt wird, wenn jemand in diesen Prozess gedrängt wird, durch was oder wen auch immer. Und wer sollte das, realistisch gesehen, auch tun? Eltern? Geschwister? Freund*innen? Das ist doch mehr als unwahrscheinlich. Diesen Entschluss fasst die betroffene Person allein.

    Ich halte deshalb diese Behauptungen für falsch und unseriös. Sie erschweren das Schicksal von transsexuellen Menschen noch zusätzlich und setzen sie weiteren Anfeindungen aus.

    Und was die allgemeine Verunsicherung während der Pubertät angeht: Auch transsexuelle Jugendliche machen die Pubertät mit all ihren Problemen durch, wenn auch meistens wegen der Pubertätsblocker etwas später, aber genau so heftig.

    2 Mal editiert, zuletzt von Elara (8. November 2021 um 13:27)

  • 1. Es gibt biologische Geschlechter, diese müssen aber keineswegs mit dem übereinstimmen, was man innerlich empfindet und als was man sich präsentieren möchte. Es ist anmaßend, den "physischen biologischen Körper" als den Maßstab für jedwedes Empfinden jedweder Person herzunehmen. Er verschwindet aber auch nicht, egal was man empfindet (und dadurch entsteht u.U. Dysphorie). Jede/r hat das Recht, sich so zu präsentieren, dass er sich wohl fühlt. Keiner hat das Recht, über das Identitäts-Empfinden anderer Personen als sich selbst zu bestimmen.

    2. JKRs Geschreibsel drückt aus meiner Sicht deutlich Angst aus. Das hat sich ja meines Wissens dann auch bestätigt (Missbrauchserlebnisse). Der religiöse Hintergrund, der oft ein Grund für Transphobie ist, scheint bei ihr keine Rolle zu spielen. Vielmehr ist es Angst vor (biologischen) "Männern". Eine Art allgemeine Annahme, dass jeder, der "biologisch Mann" ist bzw. männliche Geschlechtsorgane hat, automatisch gefährlich für Frauen ist. Auch wenn es sich um eine Transfrau handelt, welche faktisch kein Mann ist. Ihre Aussagen sind also nur sekundär transphob und primär androphob.

    Ich muss dazu sagen, dass ich das nicht länger verfolgt habe und mir deshalb vielleicht Details fehlen. Jedenfalls bin ich froh darüber, dass hier eine richtige Diskussion stattfindet und nicht nur eine stumpfe Verteufelung. Ich distanziere mich von den Aussagen, die JKR macht, kann aber trotzdem versuchen zu verstehen, was vor sich geht. Ich möchte mich ausdrücklich der Hexenjagd"kultur", wie sie in den sozialen Medien stattfindet, nicht anschließen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich sehe das Ganze etwas anders und setze mich hiermit mal auf J. K. Rowlings Seite, sofern man das hier pauschalisieren will.

    Soweit ich das mitbekommen und verstanden habe, ist Rowlings Punkt ja kein Hass auf Transgender, sondern der Punkt ist der, dass sich biologisches Geschlecht und (ich nenne es mal so) innerlich gefühltes Geschlecht nicht einfach so trennen lassen und dass es in bestimmten Einzelfällen und Situationen gefährlich wird, wenn man das generell so macht bzw zulässt.

    Jemand, der sich im falschen Körper fühlt, sollte das Recht bekommen, sich zu transformieren und das innere Gefühl nach außen tragen zu können und ausleben zu können.

    Aber... und jetzt kommt das ABER. Das darf nicht aus Toleranz-Übereifer dazu führen, dass diese Freiheit ausgenutzt wird.

    Um das Toilettenbeispiel zu nehmen. Die Trennung in Herren- und Damen-Toiletten wird ja unter anderem auch deshalb gemacht, damit es einen Rückzugsort für Frauen gibt, ein Ort, wo mir ein Mann nicht hinfolgen kann. Das ist nicht nur bei Toiletten der Fall, da gibt es unzählige solcher "safe spaces" für Frauen. Und die Trans-Toleranz darf nicht dazu führen, dass jeder Mann nun in diese safe spaces eindringen darf, wenn er einfach sagt, er fühlt sich eben als Frau.

    Wir kommen da eben einfach in sensible Grenzbereiche.

    Wenn ich sage: Dieser Ort ist nur für biologische Frauen. Ja, dann schließe ich biologische Männer aus, die sich innerlich als Frauen fühlen oder sogar schon in ihrer Transition befinden.

    Aber: ich schütze damit biologische Frauen auch.

    In Deutschland wird die Debatte noch sehr ideologisch geführt. Trans-Diskriminierung geht nicht und basta.

    In England gibt es aber schon konkrete Fälle, wo Trans-Personen diese Toleranz schlichtweg ausgenutzt haben. Heftigstes Beispiel: Ein biologischer Mann, der wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung von Frauen verurteilt wurde, der sich aber aktuell in seiner Transitionsphase zur Frau befindet, wurde in ein Frauengefängnis gesteckt, wo er weiter Mithäftlinge missbraucht hat.

    Transgender prisoner who sexually assaulted inmates jailed for life | Prisons and probation | The Guardian

    Und ja, steinigt mich, weil ich hier als Pronomen für Karen White "er" benutze. Für mich ist jemand, der mit seinem Penis Frauen vergewaltigt, ein Mann, da kann er mir noch so viel erzählen von wegen er fühlt sich jetzt als Frau.

    Ich habe Rowlings Aussagen immer so gelesen, dass wir eben weiterhin Frauen schützen müssen und hier eben keine falsche Toleranz an den Tag legen dürfen.

    Problematisch kann das Ganze ja auch bei Sport werden. Ein biologischer Mann, der unter den Männer-Athleten seiner Sportart zwar sehr gut ist, aber eben nicht weltklasse, wird zur Trans-Frau. Darf sie dann in ihrer Disziplin bei den Frauen starten und dort gewinnen?

    Ich fand es schade, dass solche Diskussionen nicht geführt werden konnten, sondern J. K. Rowling direkt als persona non grata gecancelled wurde.

    Mir ist eine Autorin, die auf solche Probleme hinweist, lieber als eine, die allen gefallen will.

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    d.ela@hp-fc.de

    Filmteam

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  • Selbstverständlich bleibt es jedem Menschen unbenommen, frei seine Meinung zu äußern und sei sie noch so absurd.

    Ich möchte auf folgendes aufmerksam machen:

    Bei Karen White geht es nicht um Transgender, sondern um Macht, Gewalttätigkeit und Gewalt, die in Gefängnissen an der Tagesordnung ist, auch in Frauengefängnissen, wo sich nicht nur Mitgefangene aneinander vergreifen, sondern auch Personal an den Häftlingen. Dass diese Transgenderfrau zur Täterin geworden ist, war zu erwarten, denn sie ist ein gewalttätiger Mensch, aber dass es dazu kommen konnte, liegt auch an der Einweisung in ein Frauengefängnis. Diese Frau hat aber auch Jungen vergewaltigt. Sie wird also auch in einem Männergefängnis zur Täterin werden, wenn sie nicht zu absoluter Einzelhaft verdonnert wird.

    So weit dazu.

    Jetzt zu den Schutzräumen für Frauen. Dass Frauen auf Toiletten von Männern belästigt und überfallen werden, kommt immer mal wieder vor. Eine Frauentoilette ist kein Schutzraum - höchstens wenn sie in Hordenform betreten wird.

    Auch andere Menschen sind von Gewalt bedroht: Kinder, Senior*innen, Menschen mit Handicap, also alle, die vermeintlich schwach sind. Hier helfen keine vermeintlichen Schutzräume, sondern Prävention, also Selbstbewusstsein, Selbstbehauptung, Selbstverteidigung, eine konsequente Verfolgung aller Straftaten und gesellschaftliche Veränderungen, die darauf abzielen, dieses gewalttätige Verhalten im Keim zu ersticken bzw. gar nicht erst aufkommen zu lassen. Ich gebe freimütig zu, dass wir von diesem Ziel so weit entfernt sind wie vom Apparieren. Was uns nicht daran hindern sollte, darauf hinzuarbeiten.

    Im Übrigen gestehe ich jedem Transgendermenschen das Recht zu, die Toilette zu benutzen, wo er/sie sich am wohlsten fühlt.

  • So weit ich weiß hat Rowling diesen Begriff verwendet, um Transmenschen zu kritisieren, oder liege ich da falsch?

    Auch, wenn einige Andere die Frage jetzt hier schon aufgegriffen haben, mag ich dir trotzdem noch antworten (ich bin leider jetzt erst dazu gekommen). Ich hatte es eher so verstanden, dass nicht sie selbst diesen Begriff aktiv benutzt, sondern ihn als Argument für ihre Fragestellung verwendet hat bzw. damit Kritik daran übt, eine Personengruppe auf dieses physische Merkmal zu reduzieren. Wenn man es aus dem Kontext gerissen liest, dann kommt das aber tatsächlich so rüber, als würde sie das Wort selbst in die Runde werfen, fällt mir gerade auf. Aber meine Vorgänger haben das, glaube ich, schon längst aus dem Weg geräumt. :)

    Ich persönlich verstehe die Argumente von beiden Seiten recht gut. Vorallem der Post von d.ela hat mich sehr nachdenklich gestimmt, da sie es geschafft hat, dass ich mich in die Sicht der beschriebenen Frauen einfühlen konnte. Danke dafür d.ela - denn ich hatte es so nicht auf dem Schirm, was wahrscheinlich auch hauptsächlich daran liegt, dass ich Merlin sei Dank von negativen Erfahrungen (auch in meinem Umfeld) verschont geblieben bin. Trotzdem würde ich mich als weitsichtig genug bezeichnen, dass ich gut verstehen kann, warum es Frauen gibt, die sich so fühlen.

    Allgemein fällt es mir sehr schwer eine klare Meinung dazu zu äußern, die sich auf "irgendeine Seite" schlägt, weil ich mir in den letzten Jahren eine ziemlich starke Entweder-du-bist-ein-Arschloch-oder-du-bist-kein-Arschloch-Mentalität zugelegt habe. Das passt gut zu dem letzten Post von Elara und ich versuche, es im Folgenden zu klären: es bedeutet, dass ich eigentlich vorurteilsfrei auf alle Menschen reagiere und geschlechterspezifische/religiöse/herkünftliche/was auch immer Unterschiede nicht beachte. Mensch ist Mensch und differenziert sich für mich nur über sein Verhalten. Wenn man sich das einmal so auf die Fahne geschrieben hat, ist es ultra schwer, sich in so einer Diskussion klar zu positionieren, das gebe ich offen zu. Um jetzt einmal die Toiletten-Problematik aufzugreifen: ich persönlich hätte 0 Problem damit, wenn es Toiletten für alle gibt. Mir ist das sowas von egal, wen ich da vielleicht im Voraum treffe oder neben wem ich am Waschbecken stehe (außer du bist halt ein Arschloch und willst jemanden stören, jemandem Angst machen/wehtun oder randalieren/stalken/beleidigen). Ich denke, damit hab ich die oben genannte Mentalität sehr schnell in einem Satz zusammen gefasst, denn das könnte ich 1 zu 1 auch auf alle anderen Lebenssituationen übertragen.

    ABER ich verstehe eben auch gut, was d.ela meint, denn ich bin leider nicht der Maßstab: ich habe keine Gewalterfahrung hinter mir, alle Geschlechter in meinem Umfeld sind tolle Menschen und ich habe keine Angst. Und das sind Dinge, die man sehr wohl respektieren muss, wenn Andere sie so wahrnehmen. Hier stimme ich also absolut zu.

    There is no such thing as bad ideas.

    Just poorly executed awesome ideas.

    Damon Salvatore

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    • Offizieller Beitrag

    Hier helfen keine vermeintlichen Schutzräume, sondern Prävention, also Selbstbewusstsein, Selbstbehauptung, Selbstverteidigung, eine konsequente Verfolgung aller Straftaten und gesellschaftliche Veränderungen, die darauf abzielen, dieses gewalttätige Verhalten im Keim zu ersticken bzw. gar nicht erst aufkommen zu lassen. Ich gebe freimütig zu, dass wir von diesem Ziel so weit entfernt sind wie vom Apparieren. Was uns nicht daran hindern sollte, darauf hinzuarbeiten.

    Bin ich ganz bei dir, dass wir daraufhin arbeiten sollten. Aber solange wir nicht so weit sind, helfen Schutzräume sehr wohl. Mit derselben Argumentation könnte ich sonst Notruf und Kriseninterventionsteams abschaffen wollen, weil wir lieber daraufhin arbeiten sollten, Straftaten präventiv zu verhindern.

    Schönes Ziel, aber bis dahin brauchen wir Orte, wo Opfer von Gewalt hingehen können, und wir brauchen danach einen sensiblen Umgang mit denjenigen, denen Gewalt widerfahren ist.

    Bleiben wir beim Toilettenbeispiel: Es gab ja einen Grund, warum Frauen- und Männertoiletten eingeführt wurden. Sogar verpflichtend sind. Das hat ja nicht einer aus einer Laune heraus entschieden und allen Büros, Restaurants, Einrichtungen etc. vorgeschrieben. Manche Betriebe wären froh, wenn sie Gemeinschaftstoiletten anbieten könnten, weil das ja mit Kosten verbunden ist, zwei verschiedene Räumlichkeiten zu schaffen. Aber wie gesagt, dafür gibts Gründe.

    Und die jetzt einfach über den Haufen zu werfen, weil sich eine sehr kleine Minderheit benachteiligt fühlt, und jedem, der sich meldet und sagt "aber hey, können wir in dem Zusammenhang auch bitte erstmal über Frauentoiletten und Schutz von Frauen und Frauenrechte reden" als Transgenderhasser abzustempeln, ist meiner Meinung nach nicht der richtige Weg.

    Ich habe in München in einem Museum jetzt schon folgendes Setting erlebt: Die erste Toilette ist für alle, weiter hinten kamen dann Frauen- und Männertoiletten. Jeder, der mag, nimmt die erstbeste, keiner wird hier diskriminiert oder muss sich entscheiden, und die, die das nicht möchten, gehen wie gehabt in eine der beiden hinteren Türen.

    Ich weiß aber auch dass das aus Platzgründen und Kostengründen nicht überall der Standard werden kann.

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    \_).......

  • Ich finde die Diskussion sehr spannend und kann vor allem Elara in vielen Punkten zustimmen.

    Ich kann allerdings nicht so ganz nachvollziehen, inwiefern der Begriff "Menstruierende" Frauen auf ihre Menstruation oder Gebärfähigkeit reduziert, wenn er doch gerade versucht, die Menstruation vom Frau-sein zu trennen und zum Ausdruck bringt, dass man weder menstruieren muss, um Frau zu sein, noch eine Frau sein muss um zu menstruieren. Er ist ist also gerade kein "wokes" Synomym für Frau (auch wenn Rowling das in ihrem weiter oben erwähnten Post so darzustellen versucht), sondern eine vom Geschlecht losgelöste Beschreibung.


    You should always waste time
    When you don't have any.
    Time is not the boss of you.

    - Rule 408

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