Tiermisshandlung durch Muggel

Unglaubliche Tatsachen enthüllten gestern zwei tierfreundliche junge Hexen. Während eines Spaziergangs durch die Innenstadt Hannovers entdeckten sie zwei in Stein gemauerte Löwen. Unwissende Muggel hatten die noch lebenden Löwen in ihr Rathaus eingemauert. Sie sollten offensichtlich zur Verzierung und zum Schutz der Ratssitzungen dienen. Durch ihren selbstlosen Einsatz befreiten die jungen Hexen die Löwen und ersetzten sie durch steinerne Exemplare.

Die freigelassenen Tiere irrten nun traumatisiert durch die Stadt und sorgten so für manches Chaos. Sie machten Jagd auf Muggel, was dazu führte, dass das öffentliche Verkehrsnetz zusammenbrach. Einige Muggel hatten sich in dem Versuch, den hungrigen Löwen zu entkommen, auf die Bahngleise geflüchtet und so den Zugverkehr lahmgelegt.

Bild von: gesaga

Nach einiger Zeit gelang es zufällig anwesenden Zauberern, den einen Löwen zu schocken und den anderen mit einem wohlgezielten Klammerfluch außer Gefecht zu setzen. Leider konnte dies nicht geheim gehalten werden, sodass ein Team von sieben Ministeriumszauberern aus der Vergissmich-Zentrale mehrere Dutzend Muggelgedächtnisse verändern musste.

Bei einer Befragung durch Auroren erklärten die beiden Hexen, dass sie das Gebäude kurzzeitig mit einem Stabilisierungszauber gestützt hatten, um den Löwen die Freiheit wiedergeben zu können. Die von ihrer Last befreiten Löwen nutzten die Chance zur Flucht. Um die entstandene Lücke im Gebäude zu schließen, vergrößerten sie einen Stofflöwen, den sie dann verdoppelten. Danach verzauberten sie das Fell der Löwen, sodass diese nicht mehr von ihren Vorgängern zu unterscheiden waren.

Die Löwen haben sich mittlerweile beruhigt und befinden sich zur Zeit in einem Tiergarten, wo sie unter Beobachtung stehen. Ihr Verhalten soll sich langsam wieder normalisieren, denn sie halten sich nur im Freien auf. Selbst bei Gewitter nähern sie sich dem Gebäude nicht. Der Tierarzt, Dr. Leon, äußerte gegenüber unserer Redaktion die Befürchtung, dass es zu bleibenden Verhaltensstörungen gekommen sein könnte.

Den beiden Tierfreundinnen droht, trotz ihres beherzten Eingriffes zur Rettung zweier Geschöpfe, eine Anklage vor dem Zaubergamot. Sie haben nicht nur gegen das Geheimhaltungsverbot verstoßen, sondern auch Menschenleben in Gefahr gebracht.

Bei einer Verurteilung droht den beiden Hexen eine Haft in Askaban von bis zu fünf Jahren. Zunächst jedoch müssen sie sich vor dem Muggelgericht verantworten, weil sie von einem Spielwarenhändler des Diebstahls eines Stofflöwens bezichtigt werden. Eine Verwarnung und ein Bußgeld sind dort ihre maximale Strafe.