Gestern Nachmittag lud die Leitung der Abteilung zur Aufsicht Magischer Geschöpfe zu einer Pressekonferenz in das Zaubereiministerium ein. Anlass war die Veröffentlichung des Untersuchungsberichts zur Existenz von Florimagi. Die Autorin dieses Berichts stand dem Tagespropheten Rede und Antwort.
Als Hogwarts-Schülerin mit ausgezeichneten Abschlüssen in Zauberkunst, Verwandlung und Kräuterkunde, ist sie schon früh mit den vermeintlichen Mythen und Legenden um die Florimagi in Berührung gekommen. Zuerst las sie in einem Buch, das ihre Tante Pomona Sprout, die Lehrerin für Kräuterkunde an der Hogwarts-Schule für Zauberei und Hexerei, ihr im ersten Schuljahr geschenkt hat, von Zauberer und Hexen mit diesen magischen Eigenschaften. Bis zum Ende ihrer Schulzeit hat sie sämtliche Literatur über Florimagi studiert. Eine heiße Spur ergab sich aus der wiederholt geäußerten Vermutung, dass vor allem Zauberer und Hexen mit Pflanzennamen als Vornamen Florimagi sind. Als freischaffende Magibiologin heftete sie sich an die Fersen von Rosemary, Lavender, Rose, Sage, Narcissa, Basil und Co. In den meisten Fällen handelte es sich tatsächlich um Florimagi. Bei einigen Betroffenen schlummerten die magische Fähigkeit über Jahrzehnte unentdeckt. "Ich habe einen speziellen Zauberspruch entwickelt, der die entsprechende Person zwingt, sich in ihre Pflanzengestalt zu verwandeln, sollte es sich tatsächlich um einen Florimagus handeln.", erklärte Sprout, als sie nach ihren Methoden zur Enttarnung gefragt wurde. Unsicher sei jedoch, wie die Zauberer und Hexen zu diesen Fähigkeiten kommen. Der Assistent der Magibiologin erläutert, dass bisher mindestens zwei Möglichkeiten mit großer Wahrscheinlichkeit angenommen werden können. Zum einen könnten sich die Kräfte durch Vererbung übertragen, zum anderen über einen Zauber bei der Namensgebung, der bewusst oder unbewusst von den Eltern eingesetzt wird. Letzteres kann vor allem bei alten Zaubererfamilien angenommen werden, da es großer magischer Kräfte bedarf, einen Florimagus zu erschaffen. Bei den betreffenden Familien habe sich die Magie von Generation zu Generation potenziert und somit diese Zauber möglich gemacht.
Um Straftaten und Mißbrauch vorzubeugen bzw. einzudämmen, die mit Hilfe dieser Fähigkeiten geschehen könnten, setzt sich Sprout nun dafür ein, dass zumindest alle britischen Florimagi in einem zentralen Register aufgeführt werden. Böse Zungen im Umfeld des Ministeriums sprechen von Verleumdnung und falschen Tatsachen im Untersuchungsbericht. Lucius Malfoy beschuldigte die Forscherin, sie wolle sich durch ihre abenteuerlichen Thesen lediglich eine feste Stelle im Ministerium sichern. Wie die offizielle Vertretung der Zauberwelt auf den Bericht reagiert und welche Konsequenzen sie daraus zieht, wird sich in der nächsten Zeit zeigen.