Erster magischer Kindergarten geschlossen

Wie uns heute die Abteilung für Magische Unfälle und Katastrophen bestätigte, musste der erste magische Kindergarten wieder geschlossen werden. Schon seit seiner Eröffnung vor fünf Jahren (wir berichteten hier) häuften sich die Gerüchte, dass die Einsätze des Magische Unfallumkehr-Kommandos und der Vergissmich-Zentrale seit Öffnung des Kindergartens in enormen Maß zugenommen haben, dieses wurde nun durch Laura Madley, Leiterin der „Abteilung für Magische Unfälle im Kleinkindalter“ bestätigt. Sie bestätigte weiterhin einen Zwischenfall, wonach der Kindergärtner Gideon Montessori sich schon seit Ende letzten Jahres auf der Janus Thickey-Station der Abteilung „Fluchschäden und Zauberunfälle“ des St.-Mungo-Hospital befindet. Einer glaubhaften, aber ungenannten Quelle zufolge, wurde Gideon Montessori von einem nicht bekannten Fluch getroffen, der ihn nun glauben lässt, ein Fröbelstern zu sein, ein Gegenfluch bzw. Behandlungskonzept konnte bisher nicht gefunden werden.

Somit scheinen sich die Bedenken der Kritiker zu bestätigen, selbst die ehemalige Leiterin des Kindergarten Margita Blocksberg musste sich von ihrer anfänglichen Euphorie verabschieden, „wir haben die Herausforderung wirklich unterschätzt. Waren die ersten Wochen noch relativ leicht, so nahmen doch die Schwierigkeiten mit zunehmender Öffnungsdauer zu. Natürlich haben wir versucht, die kleinen Zauberer behutsam auf ihre besondere Gabe vorzubereiten, aber Trotzalter und Zauberstab vertragen sich nicht unbedingt.“ Margita Blocksberg, mittlerweile seit 2 Jahren im vorgezogenen, wohlverdienten Ruhestand, erläuterte weiterhin, dass sie den Eindruck hatte, Unzulänglichkeiten der elterlichen Erziehung ausbügeln zu müssen: „Es gab durchweg kleine Zauberer, die das Wort „Nein!“ wohl noch nie von ihren Eltern zu hören bekamen. Aber auch kleine Zauberer brauchen Grenzen und diese dann im Kindergartenbetrieb zu setzen, hieß meistenteils unkontrollierte Flüche und Zauberunfälle. Dass Laura (Madley, A.d.R.) und ich mittlerweile sehr gute Freundinnen sind, spricht da wohl Bände.“

Laura Madley leitete bis zur Schließung des Kindergartens die eigens dafür eingerichtete Abteilung im Zaubereiministerium, sie und ihre sechs Mitarbeiter bezogen ihr Büro direkt im Kindergarten bereits wenige Wochen nach dessen Öffnung. „So war ich bereits vor Ort, wenn es zu Unfällen kam und vor allem bei kleineren Unfällen konnte ich dann direkt eingreifen. Waren jedoch auch Muggel beteiligt, mussten natürlich meine Kollegen des Unfallumkehr-Kommandos oder der Vergissmich-Zentrale eingreifen. Ich konnte zwar beispielsweise den im Juli zugefrorenen See wieder tauen lassen, aber die bereits schlittschuhlaufenden Muggel fielen dann nicht in den Aufgabenbereich meiner Abteilung. Recht regelmäßig eingreifen mussten Mitarbeiter meiner Abteilung, wenn beispielsweise im Rahmen kleiner Streitereien einem Kind Hörner wuchsen oder Einhornhaar anstatt der blonden Haarpracht wuchs, wussten wir keinen direkten Gegenzauber, wurden die kleinen Zauberer auch ins St. Mungo begleitet. Nahezu täglich mussten wir beim Mittagstisch eingreifen. Kleine Zauberer, die ihre Gemüsebeilage bspw. in Chinesischen Kaukohl oder eine Fangzähnige Geranie verwandelten, waren doch recht häufig.“
Einige Eltern bedauerten sehr die Schließung, viele zeigten aber auch Verständnis dafür. Mandy B., eine muggelstämmige Mutter und selbst in Kindertagen in einem Kindergarten gewesen, kann beide Seiten verstehen: „Ein Kindergarten ist schon eine tolle Einrichtung, ich selber habe ihn nur in guter Erinnerung, aber ich kenne auch meinen Wirbelwind Susan. Es ist schon als Eltern eines kleinen Einzel-Zauberers nicht einfach, diesen verantwortungsbewusst zu erziehen, aber wenn ich mir dann eine ganze Gruppe von Susans vorstelle..." Mandy B. lacht herzhaft. „Als Susan 2 Jahre alt war und das erste Mal einen Minimuff erblickte, wollte sie natürlich unbedingt einen haben. Ich kann ihnen sagen, ich war froh in der Winkelgasse gewesen zu sein, als ich das verneinte und nicht unter Muggeln; Susans heraufbeschworene platzenden Stinksaft-Blasen waren einfach widerlich. Sicherlich, Zaubererkinder können noch nicht bewusst zaubern, aber genau deshalb ist es ja auch so schwierig einen ganzen Haufen davon zu beaufsichtigen!“