Karkaroff lässt Schüler im Stich

Igor Karkaroff, der, so schien es immer, misstrauische Leiter der Durmstrang Zauberschule, hat kurz nach dem Ende des Trimagischen Turniers seine verunsicherten Schüler einfach im Stich gelassen.
Von Anfang an stand das Trimagische Turnier für die angesehene Gastschule unter einem schlechten Stern. Gleich zu Beginn wurde bei der Auswahl der trimagischen Champions offensichtlich zu Gunsten von Hogwarts manipuliert. Dies erregte natürlich das eh schon latent vorhandene Misstrauen Karkaroffs. Deshalb ließ er seinen berühmten Schützling Viktor Krum, den bekannten bulgarischen Sucher, in Hogwarts kaum aus den Augen.

Viktor Krum schlug sich bei den ersten beiden Aufgaben des Turniers wirklich gut und durfte deshalb als Zweitplatzierter nach Harry Potter und Cedric Diggory aus Hogwarts in die dritte Aufgabe, ein verzaubertes Labyrinth, starten.

Doch anders als erwartet nahm sich Igor Karkaroff nicht seines Schützlings an, als dieser von den Helfern vorzeitig aus dem Labyrinth geholt wurde. Vermutlich hatte ein anderer Champion ihn geschockt. Ob dies zu seiner überstürzten Reaktion führte, das kann man nur vermuten. Vielleicht war er so enttäuscht, dass bei einem friedlichen Kräftemessen mit Schockflüchen gegeneinander gearbeitet wurde oder er war einfach nur sauer, weil sein Musterschüler als Vertreter der Durmstrangschule nicht siegte.

Wie uns anonym mitgeteilt wurde, könnte es aber auch eine andere Ursache für Karkaroffs Verhalten geben. So soll sich der Schulleiter schon seit einiger Zeit vor etwas gefürchtet haben. Unserem Informanten zufolge soll sich Igor Karkaroff mit Professor Snape, dem Zaubertranklehrer Hogwarts‘, darüber beim Weihnachtsball unterhalten haben.

„Karkaroff klang sehr verunsichert, wollte sogar fliehen“, erzählte uns der gerne ungenannt bleibende. „Warum er sich ausgerechnet an Professor Snape gewendet hat, das weiß ich allerdings nicht. Die beiden schienen sich aber gut zu kennen.“

Nun, da können wir vom Tagespropheten vielleicht etwas Licht ins Dunkel bringen. Igor Karkaroff und Professor Snape galten beide als Todesser und wurden vor ca. 14 Jahren deshalb angeklagt. Beide sollten Sie-wissen-schon-wem gute Dienste geleistet haben. Bei der Gerichtsverhandlung von Professor Snape stellte sich wohl heraus, dass dies für ihn so nicht stimmte. Aber Igor Karkaroff wurde zu lebenslänglichem Aufenthalt in Askaban verurteilt. Um seiner Strafe zu entgehen, verriet er mehrere seiner Mitanhänger an die Auroren. Diese wurden gefangen genommen und Karkaroff wurde begnadigt.

Nachdem bei der Quidditch-Weltmeisterschaft das dunkle Mal am Himmel erschien, stellt sich die Frage, ob es nicht doch noch ein paar entkommene Todesser gibt. Vielleicht hatte Karkaroff deshalb ein ungutes Gefühl und wandte sich an seinen ehemaligen Mitstreiter Professor Snape. Vermutlich hatte er Sorge von Todessern, die doch entkommen sind, bestraft zu werden, da er ihre Kameraden verraten hatte.

Als es nun zu diesem tragischen Ende beim Trimagischen Turnier kam, bei dem es einen mit Avada Kedavra getöten Champion gab, da hatte er vielleicht Angst, als Mörder verdächtigt zu werden. Schließlich sind schwarze Magier dafür bekannt, die verbotenen Flüche besonders gut zu können. Anders als in Hogwarts werden sie in Durmstrang noch heute gelehrt.

Wie seine verunsicherten Schüler nach Hause kommen, das schien Karkaroff vollkommen egal zu sein. Viktor Krum meinte auf Nachfrage unsererseits dazu, die Schüler hätten auch auf dem Hinweg das Durmstrang-Schiff alleine gesteuert, da werden sie es auch auf dem Rückweg schaffen.

Wir vom Tagespropheten hätten uns natürlich mehr Unterstützung für die Schüler gewünscht. Wie kann ein Lehrkörper nur so unverantwortlich und egoistisch handeln. Wir wünschen den tapferen Durmstrangschülern eine gute Heimreise und Trost in den Reihen ihrer Familien.