Keiner, der in einer magischen Familie aufgewachsen ist, hat sich wohl die Frage gestellt, wie es wohl für Hogwartsschüler aus Muggelfamilien ist, wenn sie ihren Brief bekommen. Diese Schüler wissen bis dahin nichts von unserer Welt und werden quasi ins kalte Wasser geworfen. Wie geht man damit um, dass man gesagt bekommt, man habe Fähigkeiten, die sich deutlich von denen ihrer Familienangehörigen abheben? Die Schüler bekommen gesagt, dass sie von nun an auf ein Internat gehen sollen, welches in den meisten Fällen recht weit von ihrem Elternhaus entfernt ist. Dafür müssen sie ihr bisheriges Leben und nicht selten auch ihre Freunde aufgeben, denn denen dürfen sie nicht sagen, dass sie Hexen oder Zauberer sind oder wo ihre zukünftige Schule sein wird. Muggel halten sich keine Eulen, die Briefe nach Hogwarts schicken, so dass alte Freundschaften keinen Bestand mehr haben und sich durch lange Abwesenheiten auf Dauer auflösen. Der Tagesprophet hat sich deswegen an eine Hexe gewandt, die das erst kürzlich miterlebt hat und uns Rede und Antwort steht, wie sie die Situation erlebt hat. Dabei handelt es sich um die Erstklässlerin Hermine Granger. Bis vor ihrer Einschulung in Hogwarts lebte die zwölfjährige Schülerin im Glauben, ein ganz normaler Muggel zu sein. Ihre Eltern sind beide Zahnärzte (Anmerkung der Redaktion: Das ist so etwas wie Heiler, die sich auf die Zahngesundheit spezialisiert haben).

TP: Hermine, wie hast du von Hogwarts erfahren?

Hermine: Ich kann mich da noch genau daran erinnern, wir saßen beim Frühstück, als es plötzlich klingelte. Ein junger Mann stand vor der Tür, der um Einlass bat und uns dann erzählte, dass ich eine Hexe sei. Seine Geschichte war so absonderlich, dass wir sie erst nicht glauben wollten.

TP: Aber irgendwann habt ihr ihm geglaubt, oder?

Hermine: Offenbar hatte er die Erlaubnis, einige Zauber vor unseren Augen auszuführen, etwas, wie ich später erfuhr, eigentlich verboten war. Es war die einzige Methode, uns zu überzeugen. Ich muss zugeben, auch wenn ich nun wusste, wieso mir immer so komische Sachen passiert waren, es war schwer zu akzeptieren, dass ich nun eine Hexe war.

TP: Wieso war das ein Problem für dich?

Hermine: Hexen haben ja für die meisten Muggel eher eine negative Bedeutung und von den ganzen Märchen musste ich mich erst einmal frei machen. So richtig begriffen haben meine Eltern und ich es wohl erst, als wir in die Winkelgasse kamen.

TP: Wie seid ihr dorthin gekommen?

Hermine: Der junge Mann kam einige Tage später noch einmal, um mich und meine Eltern zu begleiten und uns zu helfen, die Schulsachen zu besorgen. Offenbar machte er das nicht zum ersten Mal, denn seine Geduld schien unerschöpflich zu sein. Er führte uns erst einmal herum, zeigte und erklärte uns die einzelnen Läden, ehe wir dann die Liste abarbeiteten.

TP: Wie war es danach, als ihr wieder zu Hause wart?

Hermine: An diesem Abend saßen wir im Wohnzimmer, jeder eines der neuen Schulbücher in der Hand und versuchten zu begreifen, was da geschehen war. Wie ich später feststellte, war ich nicht die einzige, die bis zu diesem Brief keine Ahnung von ihrer magischen Fähigkeit hatte. Ich hatte, wie die meisten Muggelgeborenen, das Glück, dass meine Eltern das so gut aufgenommen haben. Ich hörte auch von anderen Fällen, wo es ziemliche Krisen gegeben hatte. Das konnte ich nicht verstehen, denn auch wenn wir nun Fähigkeiten mehr haben als unsere Eltern, sind wir doch dieselben geblieben.

TP: Vielen Dank für den Einblick in deine Erlebnisse.