Punschgenuss und Silvesterpartys gesichert

In den letzten Jahren mehrten sich die vorweihnachtlichen Einsätze von Auroren und Vergissmichs auf Weihnachtsmärkten. Sie wurden auch in der Silvesternacht öfters gerufen, weil Zauberer durch ihr Verhalten die Geheimhaltung gefährdeten.

Die Ursache dafür war der ausgelassene Konsum von Punsch, Glühwein, Goldlackwasser und Feuerwhisky. Danach dachte offensichtlich keiner mehr an die umstehenden Muggel und es wurde sogar direkt vor ihren Augen der Zauberstab gezückt und geschwungen. Teilweise konnten die Muggel durch Falschmeldungen davon überzeugt werden, dass es sich um technische Tricks handelte. Doch die unglaubliche Menge der Ausschreitungen veranlasste das Zaubereiministerium dazu, nach einer besseren Lösung zu suchen, die von Anfang an verhindern würde, dass Muggel zu Zeugen magischer Handlungen werden.



Die erste Idee, alkoholische Getränke in der Öffentlichkeit zu verbieten, wurde schnell verworfen, immerhin ist es das ganze Jahr über möglich, diese zu sich zu nehmen. Aber es wurde herausgefunden, dass die besondere, ausgelassene Stimmung der Menschen auf Adventmärkten und zum Jahreswechsel nicht nur zu vermehrten Alkoholkonsum führte, sondern zugleich die Hemmschwelle sich freier und unvorsichtiger zu verhalten sank. Nun wäre es eine Möglichkeit, den Zauberstab einfach zu Hause zu lassen, in der heutigen Zeit droht keine Gefahr und man käme nicht in Versuchung, ihn unerlaubterweise zu verwenden. Andererseits schreckten die Behörden doch davor zurück, die Bevölkerung dazu aufzufordern, gänzlich ohne magischen Eigenschutz - denn Gelegenheit macht Diebe - unterwegs zu sein.

Deswegen wurden dieses Jahr zu Beginn der Adventzeit unzählige Eulen vom Ministerium ausgesandt, die besonderes, durchsichtiges Papier auslieferten. Es erinnerte die Muggelstämmigen sicher an das sogenannte Plastik, doch fühlt es sich viel weicher an und ist um einiges dünner. Dieses konnte man vorsichtig um den eigenen Zauberstab wickeln und innerhalb kürzester Zeit war es mit dem Holz verschmolzen und nicht mehr spürbar. Allerdings hatte man dadurch einen Zauber über den Stab gelegt, der ab diesem Zeitpunkt an immer den Alkoholgehalt in den Fingerspitzen des Zauberers registrieren würde. Sobald dieser als zu hoch eingestuft wurde, sperrte sich der Zauberstab bis zur nächsten, negativen Messung dagegen, jeglichen Spruch auszuführen. Die genaue Einstellung, ab wann es zu dieser Sperrfunktion kommt, wurde von den Entwicklern aus der Forschungsabteilung des Ministeriums nicht verraten.

„Sonst kommt noch jemand auf die Idee, den Sensor zu verstellen, weil er sich mehr zutraut und dann stehen wir wieder vor dem selben Problem. Allerdings kann ich ihnen versichern, dass wir lange an diesem Folienpapier gearbeitet haben und es sich deshalb jedem Individuum perfekt anpasst", erklärte die Sprecherin des Forschungsteams Mrs Seatraugh.
Die Wirkung wird jedoch spätestens ab Mitte Januar nachlassen, so dass man unter dem Jahr wieder auf seine Selbsteinschätzung zurückgreifen muss.

„Wir wollen damit sozusagen die heikle Zeit im Dezember und zum Jahreswechsel abdecken, immerhin hatten wir da auch die größten Probleme mit der Geheimhaltung. Aufgrund seiner speziellen Zusammensetzung kann das Produkt nur über einen geringen Zeitraum hinweg seine Wirkung entfalten. Es wird aber bereits darüber nachgedacht, auch Folienpapier herzustellen, dessen Wirkung sogar länger als ein ganzes Jahr anhält", berichtete Ministeriumssprecher Mr Tridd.

Derzeit kann jedoch noch kein Veröffentlichungsdatum bekannt gegeben werden. Außerdem würde das Produkt daraufhin natürlich kostenpflichtig werden, während die Kosten in diesem Jahr aufgrund des Pilotprojekts zur Sicherung der Geheimhaltung auf öffentlichen Plätzen in der Weihnachtszeit gänzlich vom Zaubereiministerium getragen wurden.

Im Frühjahr wird es eine Auswertung der über den gesamten Dezember hinweg gesammelten Erkenntnisse geben. Immerhin sind nun auch mehr Auroren als Wachen in Zivil abgestellt, um zu garantieren, dass Zauberer mit gesperrten Zauberstäben nicht rettungslos in Gefahrensituationen geraten.

Nun bittet das Zaubereiministerium um jegliche Rückmeldungen, aber insbesondere Kritikpunkte, per Eule zu senden, um die Sicherheit unserer Gesellschaft und jedes Einzelnen weiter verbessern zu können.