Aufgrund des plötzlichen Wetterumschwungs, wurde sofort die Abteilung für Magische Unfälle und Katastrophen verständigt, um die Ursache zu finden. Es wurde vermutet, dass ein paar uneinsichtige Zauberer, die den Klimawandel und damit einhergehende grüne Weihnachten nicht akzeptieren wollen, etwas nachgeholfen haben. Allerdings stellte sich schnell heraus, dass der Grund für den plötzlichen Wintereinbruch tatsächlich allein Mutter Natur zu verdanken ist. Eine Delegation des Zaubereiministeriums fand gemeinsam mit so genannten Klimatologen der Muggel heraus, dass eine Strömungsänderung der Luft dazu führte, dass schlagartig eine Kaltfront aus Nordost unser Land ergriff. Diese wird höchstwahrscheinlich noch die gesamte nächste Woche unsere Wetterlage dominieren, bis eine Gegenströmung aus Nordwesten wieder ein milderes Klima in unsere Breiten bringen wird. „Die Muggel beschäftigen sich die ganze Zeit damit und erfahren jeden Tag über ihre ‚Fernseher‘ wie das Wetter in den nächsten Tagen wird. Für sie ist das vollkommen normal und laut ihren Aufzeichnungen gibt es in Großbritannien alle paar Jahrzehnte derartige Wintereinbrüche“, erklärte uns ein Sprecher der Abteilung.

Doch während einige die plötzliche Kälte willkommen heißen konnten und vergnügt Schneemänner bauten, ereilte die Schüler des bekannten Hogwarts eine traurige Nachricht. Der Hogwarts-Express konnte unter diesen Witterungsbedingungen unter keinen Umständen fahren und sie pünktlich zu den Ferien zu Hause abliefern. Die Möglichkeit, dass alle über das Flohnetzwerk reisen könnten, wurde rasch ausgeschlossen, denn es wäre heillos überlastet. Genauso wenig wäre es möglich, die Schutzzauber im Schloss selbst und in den umliegenden Ländereien aufzuheben, damit eine Apparation oder die Nutzung von Portschlüsseln möglich wäre. Sowohl die Schüler, als auch das Lehrpersonal sind wortwörtlich im Schloss gefangen, denn es ist nicht mehr möglich, es zu verlassen. Die Schneefälle waren zu stark, um regelmäßig die Wege begehbar zu machen, und die eisige Kälte über Nacht macht es unmöglich, die festgefrorenen Krusten beiseite zu schaffen.

Bild von: Isis

„Nur ein Dämonsfeuer könnte diese Massen entfernen“, berichtete Filius Flitwick, Professor für Zauberkunst während eines kurzen Flohnetzwerkgesprächs. Die Schüler wurden bereits mehrere Tage vor dem Weihnachtsfest informiert, dass die Heimreise unmöglich sei. Laut Auskunft des Professors seien alle nach dem ersten Entsetzen und der Wut über die verpatzten Ferien mittlerweile wieder guter Dinge.
„Die Eulenpost funktioniert aufgrund der Stürme zwar auch nicht, aber wir haben einen Weg gefunden, trotzdem alle Geschenke pünktlich anzuliefern.“

Über einen Patronus-Zauber der Schulleitung wurden alle Eltern über die Umstände unterrichtet und aufgefordert, ihre Pakete nach und nach über das Flohnetzwerk an das nahegelegene Dorf Hogsmeade oder an den jeweiligen Hauslehrer ihres Kindes zu senden. Außerdem wurde die Möglichkeit geschaffen, dass zumindest jeweils ein Elternteil aller Schüler bis zur vierten Schulstufe herzlich eingeladen wurde, die Feiertage bei den Sprösslingen zu verbringen. Für viele kam die Nachricht so überraschend, dass eine Anreise für sie nicht mehr möglich ist und sich die Zahl der Reisenden in überschaubaren Grenzen hält. Dennoch wurde, wie für die Geschenke, ein straffer Zeitplan erstellt, damit eine Überlastung des Netzwerks vermieden wird und trotzdem alles und jeder pünktlich eintreffen konnte.
„Es gibt eine unterirdische Verbindung zwischen Hogsmeade und unserem Schloss. Über diese werden nicht nur Vorräte für das Festmahl und die Geschenke angeliefert, sondern nach einem kurzen Marsch kommen so auch die Eltern nach Hogwarts. Übernachtungsmöglichkeiten gibt es genug, da der vor zwei Jahren erstmals errichtete Eispalast von Hogsmeade nun wieder in voller Pracht erstrahlen kann. Vorheriges Jahr war ein Aufbau aufgrund der hohen Temperaturen leider nicht möglich gewesen.