Schwere Täuschung in Muggelkrankenhaus
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Unbekannter Autor -
2. Januar 2008 um 00:00 -
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Elfriede Fuchs, eine 36-jährige Krankenschwester aus Berlin, staunte nicht schlecht als sie eines Morgens in das Büro ihres Stationsarztes trat und Wunderliches entdeckte. Dr. Wolf, der neue, gutaussehende Chirurg, ließ ein Skalpell in der Luft schweben. Weiterhin berichtete Frau Fuchs, dass der Doktor dem Operationsinstrument befahl, eine Blinddarmoperation an seinem, mit Schinken belegtem, Frühstücksbrötchen vorzunehmen, woraufhin die Schwester ohnmächtig wurde.
Wieder bei Bewusstsein verlor Elfriede Fuchs gänzlich die Fassung und löste mit ihren wilden Erläuterungen Panik auf der Station aus. Als Mitarbeiter des Krankenhauses nach dem zaubernden Doktor suchten, war dieser allerdings verschwunden.
Offenbar hatte Herr Wolf, bei dem es sich um einen Muggel handelte, den starken Drang anderen Menschen zu helfen. Die Papiere besorgte er sich, nach eigenen Angaben, bei einem stadtbekannten Fälscher. Dieser besorgte in nur wenigen Tagen originalgetreue Nachbildungen von Standardzertifikaten bekannter deutscher Universitäten und Herr Wolf nannte sich von da an Dr. Wolf.
Der andauernde Ärztemangel schien sein übriges beizutragen, denn der Täter erschlich sich innerhalb von vierzehn Tagen eine Stelle in der Chirurgie einer anerkannten Berliner Klinik.
Wie er jedoch zu dem Skalpell kam, das selbstständig operieren konnte, blieb tagelang ein gut gehütetes Geheimnis. Schließlich konnte Herr Wolf als Muggel das Gerät selbst nicht modifiziert haben.
Eine ganze Woche dauerte es bis die Angestellten des Ministeriums dem Mittäter auf die Schliche kamen. Man fand stichhaltige Beweise, mit denen man Herrn Wolf die Verwandtschaft mit einer Zaubererfamilie nachweisen konnte. Sein Cousin zweiten Grades, Fidelius Leichtsinn entpuppte sich als ein grandioser aber auch ebenso leichtgläubiger Zauberer. Offenbar hatte dieser sich überreden lassen, das Skalpell so zu verzaubern, dass es auf Befehl seines Besitzers hin, jede nur erdenkliche Operation durchführt. Der Nutzer muss es lediglich in die Hand nehmen und das Operationsmesser erledigt selbständig seinen Dienst.
Wie es der falsche Arzt jedoch schaffte bei jedem Eingriff das Skalpell in den Operationssaal zu schmuggeln bleibt wohl sein gut gehütetes Geheimnis. Wie durch ein Wunder löste das unsterile Skalpell keinerlei Infektionen bei den operierten Patienten aus.
Was mit den Tätern geschehen soll stand bis Redaktionsschluss noch nicht fest. Nach Schätzungen zuverlässiger Quellen des Ministeriums wird eine mehrtägige Haftstrafe in Askaban nicht ausgeschlossen.
Man berichtet außerdem, dass sich Herr Wolf keiner Schuld bewusst sei. Nach eigener Einschätzung habe er keinen Fehler begangen, denn er hat nie auch nur einer Menschenseele Leid zugefügt.
Auch Fidelius Leichtsinn scheint sich nichts vorzuwerfen. Man munkelt er habe vor, die Herstellungsanleitung für sein selbstoperierendes Skalpell gewinnbringend zu verkaufen.
Eine Haftstrafe wäre also in diesem Falle wohl mehr als angemessen.