Kollision beim Besenflug

Was dann passierte schilderte Trainer Donovan –immer noch sichtlich geschockt – dem Tagespropheten so:

„Zunächst war alles wie immer. Wir hatten das Aufwärmtraining schon absolviert, hatten auch schon ein paar taktische Flugbewegungen durchgesprochen und geübt. Meine Spieler waren gut in Form, heiß darauf, morgen das Spiel zu unseren Gunsten zu entscheiden.
Etwa nach 40 Minuten passierte es. Die Spieler waren oben in der Luft, übten Torschüsse. Ganz plötzlich, schoss unser Sucher, Paul Perkins, völlig unkontrolliert durch die Luft. Die anderen Spieler blieben zunächst wie erstarrt in der Luft stehen und wie ich trauten sie ihren Augen kaum. Dann aber passierte das wirklich Schlimme...

An dieser Stelle stockte Donovan die Stimme. Dann aber, nach einer kurzen Pause, erzählt er dem Tagespropheten, was anschließend passierte:

„Nun, während Perkins zunächst nur relativ unkontrolliert auf seinem Besen durch die Gegend schoss, hielt er plötzlich auf seine Quiddichkameraden zu. Er war eindeutig auf Kollisionskurs mit ihnen. Die Spieler merkten es dann auch und versuchten, ihm auszuweichen.
Ich stand unten auf dem Boden und konnte nichts machen, rein gar nichts. Ich dachte noch kurz drüber nach den „Stupor“-Zauber anzuwenden...aber es wahr unmöglich, da Perkins viel zu schnell durch die Luft flog. Ich hatte viel zu viel Angst, dass mein Zauber einen anderen Spieler treffen würde.
Perkins selbst stand die reine Panik im Gesicht geschrieben, das konnte ich sogar vom Boden aus erkennen. Anscheinend wusste er selbst nicht, was da gerade passierte.
Und dann passierte es...so wie Perkins da oben in der Luft auf seinem Besen rumschoss, war es ja auch nur eine Frage der Zeit gewesen. Er hielt direkt auf unseren Treiber Johnston Weilly zu. Weilly versuchte natürlich auch, durch Hakenschlagen, Perkins zu entkommen, aber dann war es zu spät. Es gab einen ohrenbetäubenden Krach und Perkins war genau in Weillys Besen reingeflogen.

Die anderen Spieler, die noch in der Luft waren, hielten ruckartig ihre Besen an und konnten nur noch entsetzt zusehen, wie beide, Perkins und Weilly, wie Felsbrocken aus der Luft zu Boden stürzten.“

Bild von: Francesca

Soweit die Schilderung von Trainer Donovan.
Nachdem beide Spieler auf den Boden gestürzt waren, blieben sie regungs- und bewusstlos am Boden liegen.
Sowohl Perkins als auch Weilly wurden mit Knochenbrüchen in das St. Mungos Hospital gebracht. Weilly ist noch gestern Abend wieder aus der Bewusstlosigkeit erwacht und wurde auch schon vom Zaubereiministerium zu den Vorkommnissen befragt. Er konnte aber auch nichts anderes berichten, als das, was Trainer Donovan und auch die anderen Spieler schon ausgesagt hatten.
Perkins seinerseits ist immer noch nicht bei Bewusstsein, die zuständigen Heiler vom St. Mungo meinen aber, dass er bald erwachen und wieder vollständig genesen würde.

Bleibt die Frage, was da gestern Nachmittag auf dem Quidditchfeld wirklich passiert ist. Es gibt – wohlgemerkt unbestätigte – Gerüchte, dass Mitglieder der irischen Quidditchmannschaft während des Trainings unserer Mannschaft gesichtet worden seien. Die irische Mannschaft ist ja schon vor drei Tagen hier in England angekommen, um sich, so heißt es von ihrer Seite, ein wenig zu akklimatisieren.
Den Gerüchten zufolge, ist ein irischer Spieler dabei gesehen worden, wie er während des Trainings unserer Mannschaft seinen Zauberstab hob und in der Luft herumfuchtelte.

Das Zaubereiministerium geht natürlich auch diesen Gerüchten nach. Sollte tatsächlich etwas an dieser Geschichte dran sein, sollte jemand aus der irischen Mannschaft tatsächlich versucht habe, die englische Mannschaft auf diese Weise zu schädigen, so wäre dies natürlich eine Unsportlichkeit, wie die magische Gemeinschaft sie noch nie erlebt hat.
Eines ist aber gewiss: weder Perkins noch Weilly werden morgen bei diesem so wichtigen Spiel dabei sein können. Das bedeutet für unsere Mannschaft eine nicht zu unterschätzende Schwächung, da wir nun gleich mit zwei Ersatzspielern aufwarten müssen.

Wir vom Tagespropheten werden an dieser Sache natürlich dran bleiben und Ihnen, liebe Leser, sofort Bescheid geben, sobald das Zaubereiministerium herausgefunden hat, was gestern Mittag auf dem Quidditchfeld passiert ist.

Bis dahin bleibt uns nur noch, unserer Mannschaft die Daumen zu drücken und „Alles Gute“ für das morgige Spiel zu wünschen.