Auf der Jagd nach dem Schweinehund - Teil 3

Bild von: Jewka

Ich verließ gerade das Universitätsgebäude und schlenderte über eine weitläufige Rasenfläche, in Gedanken noch immer mit dem Schweinehund beschäftigt. Sollte das wirklich die wahre Bedeutung dieses Wortes sein? Diese alte Bezeichnung, die aus einer Jagdsportart stammte, die heute selbst unter Muggeln kaum noch praktiziert wird? Warum ist dieses Wort dann noch immer präsent?
Und da war es wieder. Eine entnervte Stimme, die irgendwo rechts neben mir war, seufzte: „Ich hätte ja schon längst anfangen sollen zu lernen – schließlich ist nächsten Mittwoch schon die Prüfung – aber... na ja, der innere Schweinehund, du weißt ja...“ Sofort war ich wieder hellhörig geworden. Der innere Schweinehund? Was sollte dies nun wieder bedeuten? Lebte in der jungen Frau, die zusammen mit einer Freundin ausgestreckt auf dem Rasen lag, etwa ein Hund, dessen Hobby die Schweinejagd war? Das konnte doch nicht sein.
Wieder wagte ich es, einen Muggel anzusprechen. Anfangs blickten die beiden Frauen etwas verunsichert, dann begannen sie zu lachen. Meine Überlegung schien ihnen viel Freude zu bereiten. Als die beiden jungen Frauen sich beruhigt hatten und nicht mehr kichernd und lachend nach Luft schnappten zeigten auch sie sich sehr freundlich. Der innere Schweinehund, so erklärten sie mir, sei eine Metapher. Er wird für all die Dinge verantwortlich gemacht, von denen man sehr gut selbst weiß, dass man sie möglichst bald erledigen sollte, jedoch nicht die Lust aufbringt, sie auch wirklich in Angriff zu nehmen. Im Falle der jungen Frau, die nun neben mir auf dem Rasen saß, die Vorbereitung für ihre Prüfung in Mechanik.
Ich verkniff es mir, sie auch noch zu fragen, was denn Mechanik ist. Diese Bedeutung erschien mir nun, am Ende meiner langen Jagd nach dem Schweinehund, tatsächlich die zu sein, die auch im Muggelfernsehn gemeint sein könnte. Zufrieden mit diesem Ergebnis machte ich mich nun also auf den Rückweg zur Redaktion. Nicht jedoch ohne der jungen Frau, die mir so hilfreich gewesen war, viel Glück bei ihrer bevorstehenden Prüfung zu wünschen.