Unfall im Zaubertränke-Unterricht – Teile von Hogwarts nicht nutzbar

Dass die Trankbrauerei eine hohe und gar nicht einfache Kunst ist, dürfte jedem, der sich schon einmal daran versucht hat, klar sein. So manch großer Zaubertrankmeister hat durch einen kleinen Fehler eine mittelschwere Katastrophe ausgelöst. Da ist es kein Wunder, wenn Lehrlinge derlei Herausforderungen und Folgen während ihrer Lehrzeit öfters gegenübertreten müssen. So auch im Zaubertränkeunterricht an der bekannten Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei.

Die Stunde sei gut verlaufen, bis anstatt des üblichen gelbgrünen Rauches, der nach Zugabe der Schrumpelfeigen aufsteigen sollte, dicke violette Wolken aus dem Kessel hervorquollen und sich sogleich unter der Kerkerdecke ausbreiteten. Und auch das Gebräu im Kessel ließ es sich nicht nehmen, zum Chaos beizutragen. Es blubberte und spritzte, was die Flammen offenbar nur noch weiter anfachte, sodass die Flüssigkeit bald überkochte und sich über den Arbeitstisch ausbreitete, an diesem herunterlief, um auch noch den Kerkerboden zu überfluten.

Die Schüler hatten sich inzwischen auf ihre Stühle gerettet oder mit Hilfe ihrer Zauberstäbe selbst zum Schweben gebracht, um dem beunruhigenden Gebräu auszuweichen. Ernsthaften Schaden schien dieses jedoch glücklicherweise nicht zu verursachen. Ganz im Gegensatz zu dem Rauch, der immer noch in dichten Schwaden aus dem Kessel aufstieg und sich nun nicht nur an der Decke, sondern auch den Wänden festsetzte. Doch als ob das noch nicht genug wäre, hinterließ er überall dort, wo er auf das grobe Mauerwerk traf, große pinke Blasen, welche erst antrockneten, um dann sogleich aufzuplatzen und einen übelriechenden, gelbgrünen Schleim zu hinterlassen.

„Ich habe den Schülern immer und immer wieder gesagt, wie wichtig die korrekte Zubereitung und Reihenfolge der Zutaten ist!“, schimpft Prof. Slughorn, Lehrer für Zaubertränke. „Aber anscheinend hat da wieder jemand nicht richtig zugehört. Ein solcher Mangel an Verantwortungslosigkeit kann gerade bei Zaubertränken schlimme Folgen haben, wie man hier mal wieder unschwer erkennen kann.“
Jeglicher Versuch, diese schleimigen Gewächse von den Wänden und den Böden zu lösen, schlug bisher fehl. Im Gegenteil: Sie schienen sich von jeder Art von Magie, die auf sie einwirkte, zu ernähren und breiteten sich nur noch weiter aus. Mittlerweile sind die Kellergänge im Bereich des Zaubertränke-Klassenzimmers praktisch unpassierbar. Die Schüler und Lehrer sind inzwischen dazu übergegangen, diese magisch wuchernden Auswüchse mittels Muggelgeräten abzukratzen. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie anstrengend und mühsam diese Arbeit sein muss, sind wir es doch gewohnt, lästige Aufgaben sogleich durch ein Schwenken unseres Zauberstabes zu erledigen.

Bild von: Artemis

Was nun genau beim Zubereiten dieser doch eher einfachen Schwell-Lösung schief gelaufen sein könnte, ist bisher ebenfalls unklar. Inzwischen befassen sich nun auch die anderen Lehrer mit der Suche nach einer Entfernungsmöglichkeit für dieses ausufernde Gewächs. „Wir werden es demnächst einmal mit einigen aggressiven Unkrautpflanzen versuchen, die sich in unseren Gewächshäusern breit gemacht hatten, bevor wir als letztes Mittel vermutlich auf diese gesprühten Vernichtungstränke der Muggel zurückgreifen werden“, seufzt Prof. Longbottom, Lehrer für Kräuterkunde.

Und eine Lösung gegen die Ausbreitung dieses stark haftenden Schleims wird dringend gesucht, denn sollte es in diesem Maße weitergehen, werden bald nicht nur die Kerker davon betroffen sein. In Bereichen der Treppen wurden bereits einige pinke Blasen gesichtet und es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis sie die oberen Geschosse erreichen und auch dort Unterrichtsräume geschlossen werden müssen.
Hoffen wir, dass bald eine Lösung für dieses klebrige Problem gefunden werden kann, sodass die Schüler von Hogwarts ihre Studien wieder ungehindert aufnehmen können.