Quidditch nun auch unter Muggeln bekannt - Sicherheitslücke im Geheimhaltungsabkommen?

Einen großen Schrecken muss zurzeit die Abteilung für Magische Spiele und Sportarten im Ministerium durchleben. Bereits mehrfach gab es Meldungen, nach denen Muggel in der Ausübung eines Quidditch-ähnlichen Sportes beobachtet werden konnten.


Berichten des MACUSA zu Folge wurde diese neue Muggelsportart an höheren Schulen in den USA Anfang des 20. Jahrhunderts erfunden. Nachdem die Warnstufe zur Bedrohung der Magie aus unerfindlichen Gründen kontinuierlich gestiegen war, war eine Untersuchungskommission auf seltsames Gebaren einiger Muggelstudenten aufmerksam geworden.


In den folgenden Jahren hatte sich diese Sportart jedoch bereits so schnell verbreitet, auch über die Landesgrenzen bis hin nach Großbritannien und Europa hinweg, dass die Kenntnis davon unmöglich noch aus den Gedächtnissen der Muggel zu löschen sei, wie uns ein Mitarbeiter der Internationalen Zauberervereinigung seine Einschätzung mitteilte. Mittlerweile gibt es regelmäßige, öffentliche Großveranstaltungen, die auch von der Muggelpresse und weiteren modernen Muggelmedien eine entsprechende Aufmerksamkeit erhalten.


Natürlich gibt es einige Abweichungen zu unserem allseits beliebten Quidditch, da Muggel offensichtlich nicht auf Besen fliegen können. „Ich hab‘ mal so ein Spiel gesehen“, berichtet uns Giles Hamford, ein Anwohner aus Sheffield. „Zuerst dachte ich, die machen da Trockenübungen. Es sah schon richtig lächerlich aus, wie die Spieler mit dem Stock zwischen den Beinen über das Feld rannten.“


Trotz des Mangels an Magie weist die Muggelversion dennoch eine zu große Ähnlichkeit auf, als dass diese rein zufällig hätte sein können. Hat also ein Mitglied unserer Gemeinschaft die entsprechenden Informationen weitergegeben? Ist Quidditch vielleicht nur der erste Schritt in einer Reihe von magischen Erkenntnissen, die achtlos an die Muggel weitergegeben werden könnten? All dies erscheint Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, zu diesem Zeitpunkt sicherlich sehr besorgniserregend. Auf Nachfrage bei der Abteilung für Internationale Magische Zusammenarbeit wurde unserem Reporter jedoch versichert, dass den Umständen, wie in der Muggelgemeinschaft ein Quidditch-ähnlicher Sport entstehen konnte, in allen Ländern gründlich nachgegangen würde. Trotzdem kommt man nicht umhin, die Sicherheit unseres Geheimhaltungsabkommens in Frage zu stellen. Bereits jetzt fordern einige konservativere Mitglieder unserer Gemeinschaft eine strengere Überarbeitung mit härteren Strafen bei Zuwiderhandlung oder Preisgabe magischer Informationen.


Doch gerade bei jüngeren Hexen und Zauberern wächst ein Widerwillen gegen die komplette Abgrenzung unserer beiden Welten. Und tatsächlich gibt es auch einige Mitarbeiter verschiedener Abteilungen des Zaubereiministeriums, wie der Zentrale der Britischen und Irischen Quidditch-Liga und dem Amt für Muggelgerechte Entschuldigungen, die diese Entwicklung eher für eine Chance und weniger eine Bedrohung halten. „Gerade Großveranstaltungen wie die Quidditch-Weltmeisterschaft, aber auch kleinere private Treffen lassen sich nun so viel einfacher erklären und vertuschen, wenn die Muggel im Prinzip bereits Bescheid wissen“, erläuterte ein Mitarbeiter des Amtes. „Sollte sich nun eine Hexe oder ein Zauberer in aller Aufregung verplappern, nehmen die Muggel einfach an, dass es sich bei dem erwähnten ‚Quidditch‘ um ihre eigene Sportart handelt.“


Bisher scheint der Quidditch-Sport der einzige Teil unserer Gemeinschaft zu sein, der in diesem Maße in die Muggelwelt integriert worden ist. Es bleibt abzuwarten, ob weitere folgen werden. Eine schrittweise Annäherung in harmloseren Bereichen könnte tatsächlich eine Möglichkeit sein, die Reaktionen der Muggel auf die magische Gemeinschaft in heutiger Zeit auszutesten. Und möglicherweise werden wir und die Muggel auch irgendwann bereit sein, öffentlicher nebeneinander zu leben, ohne dass wir um unsere Werte und Existenz fürchten müssen.