9jähriger begeht Mordversuch an Großeltern, Familie geschockt

Samuel B. (9) war bisher ein unauffälliges Kind. Seine magische Begabung zeigte sich bereits durch Spontanzauber und er freute sich bereits darauf, in wenigen Jahren ein Hogwartsschüler werden zu dürfen.

Der Junge stand offenkundig unter dem Imperius-Fluch, als er beim Nachmittagstee auf einmal seine Großeltern attackierte.

Das gesamte Besteck erhob sich schlagartig vom Tisch und flog auf die Ahnungslosen zu. In dieser Zeit griff der Junge zum Zauberstab, den der Großvater bereits zwischen sich und ihm auf den Tisch abgelegt hatte. Damit zielte er auf seine Angehörigen, ohne etwas zu sprechen. Dennoch zischten mehrere Flüche aus dem Stab und verletzten beide.

„Er veränderte sich komplett, ich habe ihn noch nie so gesehen. Seine Augen und seine ganze Haltung haben mich an einen Wutanfall erinnert. Aber er war immer so ein lieber Junge, auch nie trotzig“, berichtet die immer noch zutiefst erschütterte Großmutter.

Ihr Gatte konnte bisher nicht vernommen werden, da er mit Kopfverletzungen noch im St. Mungo ist. Er hatte während des Angriffs beherzt den Zauberstab seiner Frau genommen und Samuel zuerst mit einem Fesselungszauber, dann mit einem Schockzauber endgültig zur Ruhe gebracht.

„Das war furchtbar schwer für ihn, ich habs gesehen. Unser kleiner Sam … aber konnte die Fesseln einfach wegsprengen und ich war mir sicher, er bringt mich gleich um.“

Samuel B. wird derzeit ebenfalls im St. Mungo auf der Station für Fluchschäden behandelt. Obwohl er sofort nach seiner Einweisung lange betreut wurde und es keine weiteren Zeichen für eine Verzauberung gibt, sind die Heiler vorsichtig.

Es wurde lange kein unter dem Imperius-Fluch stehender Zauberer eingeliefert und noch nie ein Kind. Diese sind besonders anfällig für bewusstseinsverändernde Zauber, so dass die Wirkstärke nicht abgeschätzt werden kann. Demnach ist die Befürchtung, dass sich etwas vom Fluch so sehr eingebrannt hat, dass er mitunter auch ohne aktive Verzauberung zu Gewaltausbrüchen neigen könnte.

Die Eltern sind genauso wie der Rest der Familie von der Unschuld ihres Kindes überzeugt. Es ist allerdings nicht bekannt, mit wem der Junge möglicherweise vor der Tat in Kontakt getreten war.

Normalerweise werden Kinder am Heimweg vom Spielplatz und meistens einzeln angesprochen. Aus der Ferne jemanden in einer Gruppe zu verfluchen, wäre zwar möglich, ist aber extrem schwierig. Daher ist anzunehmen, dass Samuel mit dem Täter gesprochen oder ihn sogar gekannt hat.

„Ein Vergessenszauber wird eine Befragung vermutlich sinnlos machen. Trotzdem werden wir uns einmal mit ihm zusammensetzen. Derzeit geht das noch nicht. Er muss erst selbst verkraften, was er getan hat“, erklärt Mr Serteling aus der Aurorenzentrale.

Alle Kinder, die mit ihm in den Tagen vor der Tat zusammen waren, wurden mit ihren Eltern in der Aurorenzentrale einberufen, um sich auf eventuelle Flüche testen zu lassen. Dies soll einen möglichen weiteren Fall verhindern.

Außerdem sollen sich alle melden, die eine Wesensveränderung bei ihren Angehörigen bemerken oder ungewöhnlich lange Abwesenheiten feststellen. Eine sonst harmlose Verspätung kann die Minuten enthalten, um jemandem seinen Willen aufzuzwingen und in einem unerwarteten Moment zum Täter werden lassen.

Es gilt die Empfehlung, Kinder nicht ohne Aufsichtsperson aus dem Haus zu lassen, auch wenn sie in Gruppen gehen.

Außerdem sollte man alle ungewohnten Abwesenheiten von Kollegen und Mitarbeitern notieren. Jede Hexe und jeder Zauberer muss sich bemühen, immer pünktlich zu erscheinen und bei Auffälligkeiten bereit sein, sich auf Verfluchungen untersuchen zu lassen. Es besteht die Gefahr, dass man sonst seine eigene Familie auf dem Gewissen hat.