Gringotts-Kobolde erwägen Einführung einer Kreditvergabe – Muggelsystem als Vorbild

Eine Revolution der magischen Bankgeschäfte steht bevor: Die Kobolde der Gringotts-Bank in der Winkelgasse möchten eine neue Zahlungsmodalität in die magische Gesellschaft einführen.

Seit Jahrhunderten ist es üblich für Edelmetalle Wertgegenstände zu kaufen. Bei alltäglichen Anschaffungen wie Mehl, aber auch bei Roben oder Zaubertrankzubehör ist es meistens kein Problem, den gefragten Betrag mitzuführen und sofort zu begleichen. Dagegen war es bei Einkäufen von Rennbesen üblich, die Rechnung anders zu zahlen. Man sendete eine Eule an die Gringotts-Bank, und wies den Sachbearbeiter an, das Gold vom eigenen Verlies zum Verkäuferverlies zu bringen. Erst nach Bestätigung der im Fachjargon genannten „Überschubkarrung“ wurden die Besen ausgeliefert. Aufgrund der langen Wege beanspruchte dieser Vorgang von Bestellung bis Empfang der Besen mindestens fünf Werktage.
Das soll sich ab April ändern und die Idee dafür stammt ursprünglich von den Muggeln, die das sogenannte Kreditsystem schon sehr lange erfolgreich anwenden.

„Stellen Sie sich vor, Sie möchten ein neues, schickes Haus kaufen. Viele alte Gemäuer bieten nicht mehr, was moderne Hexen und Zauberer wünschen und sind zudem teuer. Erst kürzlich hat sich der Immobilienmarkt für die magische Bevölkerung günstig entwickelt, es gibt großartige Angebote, aber kein Hogwarts-Abgänger hat mehrere tausend Galleonen zur sofortigen Verfügung für das zum einundzwanzigsten Jahrhundert passende Eigenheim. Nun kommt die Gringotts-Bank ins Spiel. Wir bieten allen Hexen und Zauberern, die ein eigenes Verlies anlegen lassen, ein Kreditsystem. Das bedeutet, dass man zum Beispiel die gewünschte Immobilie sofort kaufen und beziehen kann. Die Zahlungen folgen nach“, erklärte der Gringotts-Sprecher Mr Selmy Sertans bei der ersten Informationskampagne in der Winkelgasse.

Die Bank füllt das Verlies des Verkäufers sofort mit dem gefragten Betrag. Die Galleonen dafür stellt die Bank selbst zur Verfügung, die sie durch Arbeiten mit anderen Banken und geschickten Finanzgeschäften erwirtschaftet hat. Damit ist der Verkäufer zufrieden und muss nicht lange auf sein Gold warten. Dafür hat der Käufer nun einen „laufenden Kredit“, das bedeutet, dass er eine zuvor abgemachte Summe in monatlichen Abständen an die Gringotts-Bank zahlen muss. Die Zahlungsfristen müssen auf jeden Fall eingehalten werden, sonst wird der Bank gestattet, eine geringfügig höhere Summe als Strafzahlung zu fordern.

„Stellen wir uns vor, ein junges Paar erwirbt ein Haus. Sie haben vielleicht schon etwas gearbeitet und einige Galleonen erwirtschaftet, aber es reicht natürlich noch nicht für so eine Anschaffung fürs Leben. Mit dieser neuen Möglichkeit können sie sofort in ihr Traumhaus ziehen und müssen dafür zum Beispiel nur eine monatliche Zahlung von fünfzig Galleonen und zwei Knuts an Gringotts leisten.“

Dafür werden von der Bank noch weitere Voraussetzungen erwartet, wie die Bestätigung einer aktiven Berufsausübung. Damit möchte sie sich absichern, dass sie ihr Gold vom Kreditnehmer auch tatsächlich wieder bekommen kann.
Diese Variante des Kreditsystems soll vor allem der jungen Bevölkerung zu Gute kommen und bisher komplizierte, zeitfressende Abläufe vereinfachen.

Eine zweite Möglichkeit des Kredits soll in kleinerem Rahmen folgen. Damit man nicht immer einen Sack voll Münzen zum Einkaufen mittragen muss, soll stattdessen mit einer Pergamentkarte gezahlt werden können. Diese Karte wäre mit Koboldmagie belegt und durch einen Zauber würde an die Bankangestellten übermittelt werden, wann der Besitzer damit in einem Geschäft etwas kauft. Daraufhin tritt das übliche Prozedere der Überschubkarrung in Kraft, der Kunde darf das Gekaufte sofort mitführen. Sollte doch zu wenig Gold im Verlies zur Verfügung gestanden sein, gewährt die Bank genauso einen Kredit wie bei Großzahlungen, aber verlangt eine Strafzahlung für den erhöhten Aufwand.



Genauere Informationen, wie Sie Ihre Kreditkarte erhalten, bekommen Sie durch direkten Besuch der Gringotts-Bank oder einem Ansuchen per Eule.

Eine Evaluierung der Methoden ist bereits für Ende Dezember diesen Jahres geplant.