Verzauberte Osterhasen in die Muggelwelt gelangt

Hersteller von Süßwaren betrügt zahlreiche Muggelfamilien


Weinende Kinder, genervte Mütter, erstaunte Väter. Dieser Anblick ist wohl jedem bekannt, der in den letzten Wochen Kontakt zu Muggelfamilien hatte. Der Grund dafür sind landesweit verschwundene Schokoladen-Osterhasen. Unser Reporter Augustus Tackelbolt hat sich auf die Suche nach den vermissten Süßigkeiten begeben und einen skrupellosen Süßigkeiten-Hersteller aufgedeckt.


Mein Weg beginnt bei der Familie Farndinger, einer betroffenen Muggelfamilie. Auch hier sind alle Osterhasen aus den Nestern der Kinder verschwunden. „Unsere Kinder haben den ganzen Ostersamstag damit verbracht, sich die Süßigkeiten gegenseitig zu verstecken und dann zu suchen. Das hat ihnen wirklich viel Freude bereitet. Und nichts ist dabei verloren gegangen. Sie haben alles immer wieder gefunden“, erzählt mir die Mutter der Familie, Giselunde Farndinger. Doch was am Samstag dem 07.04.2012 noch normal anfing, sah am Montag darauf schon ganz anders aus. Auf meine Nachfrage hin berichtet mir Lisa, die jüngste der Familie: „Am Sonntag hab ich meine beiden Schokoladen-Osterhasen auf das Regal neben meinem Bett gestellt. Ich habe extra aufgepasst, dass sie auch nicht herunterfallen können. Aber als ich am nächsten Morgen aufgestanden bin, waren sie verschwunden.“ So oder so ähnlich dürfte es sich landesweit bei vielen Familien abgespielt haben.


Bei meinen weiteren Recherchen fällt mir eine bestimmte Sache ins Auge. All die verschollenen Osterhasen scheinen von ein und demselben Hersteller zu stammen. Meine Versuche, einen Verantwortlichen dieser Firma zu erreichen, scheitern jedoch. Man wolle sich zu den Vorfällen nicht äußern, teilt mir die Pressestelle äußerst knapp mit. So schnell möchte ich mich damit nicht abfinden und schreibe weitere Eulen, in denen ich um Aufklärung bitte. Diese bleiben jedoch unbeantwortet.


Es gelingt mir mit etwas Glück, einen der betroffenen Osterhasen aus einem Muggel-Laden zu kaufen. Weil ich mich wundere, dass die Hasen hier nicht verschwunden sind, spreche ich eine Verkäuferin an. Sie kann mir mitteilen, dass auch in diesem Laden die Osterhasen dieses einen bestimmten Herstellers am Ostermontag nicht mehr in den Regalen standen. Die Hasen, die in Kisten verpackt in der Lagerhalle standen, waren jedoch alle an ihrem Platz.


Ich begebe mich mit diesen Informationen und meinem Schokoladen-Hasen auf den Weg zu Theus Oal, einem Experten für Zauberidentifizierung. Nach eingehenden Untersuchungen in seinem Labor vermag er mir zu berichten, dass der Hase definitiv verzaubert ist. „Es handelt sich hierbei um ein wirklich ausgeklügeltes Stück Magie. Es gibt deutliche Anzeichen dafür, dass dieser Hase vor drei bis vier Wochen verzaubert wurde. Hierbei scheint es sich um eine Art Rückhol-Zauber zu handeln. Nach dem, was Sie mir berichtet haben, war dieser Zauber ziemlich sicher auf die Nacht zwischen Ostersonntag und Ostermontag diesen Jahres ausgerichtet. Leider liegt er nun in sehr schwacher Form vor, sodass ich Ihnen nichts Genaueres über diesen Zauber erzählen kann.“


Nach diesem aufschlussreichen Gespräch melde ich meine Erkenntnisse dem Zaubereiministerium. Offenbar handelt es sich um einen schweren Missbrauch von Muggelartefakten. Nach einer eingehenden Durchsuchung kann mir ein Ministeriumsangestellter berichten: „Dieser Hersteller hat seine Schokoladen-Hasen verzaubert, um sie kurz nach Ostern zu sich zurück in die Fabrik kommen zu lassen. Er erhoffte sich dadurch, die verwendeten Osterhasen im nächsten Jahr erneut verkaufen zu können, um so die Herstellungskosten zu sparen. Wie dieser Zauber genau funktioniert, werden wir in den nächsten Wochen überprüfen lassen.“


Durch die beherzten Recherchen von Augustus Tackelbolt konnte somit hoffentlich verhindert werden, dass auch im nächsten Jahr zahlreiche Muggel um ihr frohes Osterfest gebracht werden. Wir danken ihm herzlich und werden Sie, verehrte Leser, selbstverständlich informieren, wenn es genauere Informationen zu dem verwendeten Zauber gibt.