Zu Gast in einer Baumschmuckfabrik

Heute sind wir, die Abschlussklasse der Magischen Akademie für kunstvolles Zaubern, zu Besuch in der Baumschmuckfabrik „Magisches aus Glas und Stroh GmbH" der Gebrüder Zumholz in Köln.
Bereits letztes Jahr hat uns das traditionsreiche Familienunternehmen auf der Zauberhaften Weihnachtsmesse in Berlin eingeladen, einmal einen Blick hinter die Kulissen ihrer Produktion zu werfen.

Als wir am Unternehmen in dem vor Muggeln verborgenen Industrie- und Gewerbegebiet im Osten der Stadt ankamen, wurden wir sogleich von den beiden Geschäftsführern, den Brüder Alfons und Hans Zumholz, freundlich begrüßt und in einen schicken Konferenzraum gebeten.
Dort hat man uns bei leckerem Tee und Gebäck etwas aus der Geschichte des schon seit 1756 bestehenden Unternehmens erzählt.

Gegründet wurde die Produktion damals von Junggold Zumholz, einem Urahn der Brüder, in Dresden. Durch verschiedene Wendungen des Schicksals (aber auch durch erhebliche Steuervorteile, wie man munkelt) ist das Unternehmen dann 1855 jedoch nach Köln umgezogen, wo es bis heute seinen Sitz hat.
„Es wurde stets in der Familie weitervererbt", so Hans Zumholz stolz.
„Es kam nie in Frage, das Geschäft zu veräußern, obwohl es weiß Gott genügend Angebote gab in all der Zeit", bestätigte sein Bruder Alfons.

Nach der hochinteressanten Präsentation der Unternehmensgeschichte ging es dann ins Heiligtum der Firma, in die Produktion.
Der Produktionsablauf ist hoch kompliziert und die genauen Mischungen des Glasrohmaterials sind natürlich ein streng gehütetes Familiengeheimnis, jedoch durften wir uns ein paar Schritte der Produktion genau ansehen und sie wurden uns freundlich und kompetent erläutert.

„Zunächst erhitzen wir das Rohmaterial, das zu einem Großteil aus Quarzsand besteht, auf eine sehr hohe Temperatur, so dass es einschmilzt. Anschließend muss alles sehr schnell gehen", so Alfons Zumholz.
Denn ist das flüssige Glas erst einmal wieder an der Luft, so erstarrt es unglaublich schnell und lässt sich nicht mehr durch die Glaszauberer (bei den Muggeln heißen sie Glasbläser) in die gewünschte Form bringen.
„Bei den Muggeln ist die Glasbläserei ein furchtbar anstrengender Beruf, da in den traditionsreichen Firmen das Glas mundgeblasen wird. Dies erfordert wirklich viel Können von den Künstlern", erklärt sein Bruder weiter.
Bei uns Zauberern ist dies natürlich kein derart körperlich anstrengender Vorgang, jedoch ist die geistige Anforderung an die Zauberer enorm groß, da die Zauber zum Formen der Rohmasse hochgradig kompliziert sind.
„Wenn auch noch Farben und Farbspiele hinzukommen, reicht ein Zauberer meist nicht aus", so die Geschäftsführer.

Für uns war es absolut faszinierend, zu beobachten, wie aus einem unförmigen, flüssigen Rohling eine wunderschöne Weihnachtsbaumkugel aus Gold mit roten Verzierungen wurde.
„Die Zauber hat unser Vorfahr selbst entwickelt. Das hat ihn Jahre gekostet", so Alfons Zumholz stolz.


Nachdem wir ausgiebig die Produktionshalle der Weihnachtskugeln und -accessoires besichtigt haben, ging es eine Halle weiter, in der weit weniger Hitze herrschte.
Hier zauberten rund ein Dutzend Hexen aus einfachen Strohhalmen kunstvolle komplizierte Strohsterne und -gestecke.
„Auch dieser Zauber wurde von uns selbst entwickelt und ist natürlich streng geheim", erklärte Zumholz weiter.

Nachdem wir auch hier alles ausgiebig beobachtet hatten, wurden wir zurück in den Konferenzsaal geführt, wo jeden von uns eine kleine Überraschung in Form einer handgefertigten Weihnachtskugel aus feinstem Glas erwartete.

Auf diesem Wege möchten wir uns noch einmal herzlich für die Führung durch das Unternehmen und die große Gastfreundschaft der Geschäftsführer bedanken.

- Hildegard Orakel-Weitblick
Direktorin der Akademie für kunstvolles Zaubern