Adventskalender

9. Dezember

Alkoholfreier Glögg mit Mandeln und Rosinen

Zutaten für 16 Gläser:

2 l roten Traubensaft
400 ml Holundersaft (Fliederbeersaft)
12 Nelken
8 Sternanis
4 Zimtstangen
4 Orangen (bio, unbehandelt)
160 g Mandelblättchen
160 g Rosinen
Evtl. Wasser

1 Kochtopf
1 Teefilter oder Tee-Ei

Den Trauben- und Holundersaft zusammen im Topf erwärmen. Nelken und Sternanis in den Teefilter oder in das Tee-Ei geben. Die Orange abspülen und die Schale knapp abschneiden, sodass möglichst wenig inneren weißen Schicht an der orangenen Schale zurückbleibt. Die Orangenschale, die Zimtstangen und den gefüllten Teefilter in den Saft geben und mindestens 15 Minuten ziehen lassen (je länger, desto intensiver wird der weihnachtliche Geschmack). Da der Glögg durch den Saft sehr süß werden kann, kann man ihn mit etwas Wasser verdünnen (ca. die gleiche Menge wie Holundersaft).
Je nach Geschmack nun Mandelblättchen und Rosinen auf die Gläser verteilen und den heißen Glögg darüber gießen. Mit Teelöffeln servieren.

Geschichte des Glögg

Die Geschichte des Glögg reicht weit zurück. Die ersten Berichte über gewürzten und gesüßten Wein finden sich schon im alten Griechenland und Rom. Im Mittelalter war Gewürzwein in ganz Europa recht beliebt. Überreste davon finden sich heute noch in Deutschland (Glühwein), Großbritannien (mulled wine) oder Frankreich (vin chaud). Man schrieb ihm nicht nur heilende Wirkung aufgrund der verwendeten Kräuter und Gewürze zu, sondern konnte damit auch einen schlechten Geschmack des Weines gut verbergen. Die Rezepturen waren schon damals sehr vielfältig: Gustav Vasa bevorzugte eine Mischung aus deutschem Weißwein mit Zucker, Honig, Zimt, Ingwer, Kardamom und Nelken, während Erik XIV eine Mischung aus rotem Starkwein trank.
Woher aber kommt nun der Begriff „Glögg“? Er hat seinen Ursprung beim schwedischen „glödga“, was „aufwärmen“ bedeutet. Die Bezeichnung „glödgat vin“, also aufgewärmter Wein, findet sich erstmals 1609. Während zu dieser Zeit der Rest Europas Abstand davon nahm, den Wein zu würzen, lebte dieser Brauch in Skandinavien weiter. Die Zutaten variierten dabei immer wieder, so werden in einem Rezept für „glödgat vin“ von 1837 Muskatblüte, Zimt und Nelken sowie Zucker verwendet. Der Wein wird dann angezündet und erst getrunken, wenn die Flammen erloschen sind. In der Mitte des 19. Jahrhunderts taucht in den Rezepten dann der Begriff „Glögg“ auf. Es gibt normalen Glögg, aber z. B. auch einen „Katarrh-glögg", der Süßholzwurzel und Isländisch Moos enthält, was gegen Husten wirken sollte und als Medizin auch vormittags getrunken werden durfte.
Eine typische Weihnachtstradition wurde Glögg erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Jeder Weinhändler, der etwas auf sich hielt, hatte einen eigenen Glögg im Angebot. Auf den Zutatenlisten fanden sich verschiedene Weine (sowohl stark als auch schwach), Zuckersirup, Rosinen, Mandeln, Zimt, Kardamom, Nelken und manchmal sogar Vanille. Und neue Sorten kommen auch heutzutage noch jedes Jahr hinzu.
Nicht zu vergessen ist dabei auch die große Zahl familieneigener Rezepte, bei denen neben Orangen und Ingwer auch gerne mal stärkerer Alkohol wie Aquavit oder Rum in den Glögg gegeben wird. Eine Variante des Glögg mit wenig (oder ganz ohne) Wein, dafür mit beträchtlichem Anteil an Branntwein, Cognac oder Rum heißt in Schweden „Spritglögg“. Über der mit Kräutern versehenen Flüssigkeit wird ein Zuckerhut auf einem Gestell angezündet - die Feuerzangenbowle lässt grüßen.
Da die Skandinavier den weihnachtlichen Geschmack dieses Traditionsgetränks ihren Kindern nicht vorenthalten wollen, existieren mittlerweile sehr viele alkoholfreie Glögg-Varianten.

Zurück zum Adventskalender