19. Dezember
Weihnachten in Slytherin
Es ist der 25. Dezember, sehr, ja, sehr früh am Morgen. Die neue Hauslehrerin betrat den Gemeinschaftsraum. Leer. Wie üblich. Sessel, Sofa, Stühle standen dort… Alles sehr gewöhnlich. Die wenigen Schüler, die die Ferien in Hogwarts verbrachten schliefen noch. Es war ja auch erst 2 Uhr in der früh. Doch irgendwas fehlte. Dabei hatte Professor Roland den Schülern doch aufgetragen, den Raum weihnachtlich zu gestalten. Doch anscheinend hatten die anwesenden Schüler den Auftrag ignoriert. Wütend stampfte die Lehrerin auf. "AUFSTEHEN", brüllte sie. Es dauerte eine Weile. Dann hörte die Lehrerin die ersten Schritte. Die Schritte näherten sich. Doch dann stoppten die Geräusche. Prof. Roland wartete einige Augenblicke. Die Lehrerin sprach nun mit verstärkter verzauberter Stimme: "ALLE AUFSTEHEN und in den Gemeinschaftssaal…" Sie konnte ihren Satz nicht beenden. Die Tür, die zu den Jungenschlafsälen führte, öffnete sich.
Ein Tuch füllte die Türöffnung aus. Das Tuch hatte eine grüne Farbe. Auf diesen standen die Buchstaben M, R, Y, H, I, T und A. "Was soll das denn nun schon wieder?", brüllte die Lehrerin. "Keine Sorge, keine Sorge", sagte Jyllan, der derzeitige Vertrauensschüler, der unter dem Tuch hervorkam. Dann öffnete sich auch die Tür zu den Mädchenschlafsälen. Dort war ebenfalls ein grünes Tuch zu sehen, jedoch hier mit den Buchstaben "E, R, C, R, S, M und S". Dann tauchte auch die Vertrauensschülerin Merryl auf. Sie wandte sich ihrer Lehrerin zu: "Sie brauchen sich doch gar nicht so aufzuregen, Professor Relona Roland."
"Wieso? Hier ist doch gar nicht geschmückt? Das war doch Ihre Aufgabe gestern! Daran haben Sie sich nicht gehalten!"
"Widerspruch", meinte Jyllan. "Natürlich haben wir uns daran gehalten. Aber noch ist es zu früh."
"Erklären Sie mir das", forderte die Lehrerin ihren Schüler auf.
"Nun, von Zauberkunst haben Sie doch schon was gehört? Von Schwebezaubern, Verwandlung und Unsichtbarkeitszaubern hoffentlich auch, oder?"
"Genauer?", verlangte die Lehrerin, doch Merryl und Jyllan, die Slytherin-Vertrauensschüler verschwanden wieder in ihren Schlafsälen, Jyllan mit den Worten: "Um fünf Uhr ist das gemeinsame Frühstück mit den anderen Häusern angesetzt, da wollen wir noch ein paar Stündchen schlafen."
Kurz vor fünf Uhr machten sich die ersten Slytherins auf dem Weg zur Großen Halle, wo das gemeinsame Frühstück auf dem Plan stand. Über den leeren nicht weihnachtlichen Gemeinschaftsraum wunderte sich niemand der Schüler. Denn es war ja auch noch vor 5 Uhr. Nur über Professor Roland, die auf dem Sessel eingeschlafen war. Doch ein leckeres Frühstück war erstmal wichtiger. Nur wenige Schüler, aber doch ein Großteil der Lehrer, waren in der Großen Halle anwesend. Es gab leckeren Schinken, Kürbispastete, Rührei, gekochte Eier, Sandwichs und vieles mehr. Es schmeckte einfach wunderbar. Nach einer dreiviertel Stunde kamen die ersten Eulen reingeflattert, um Weihnachtsgrüße und -geschenke auszuteilen. Danach machten sich die Schüler wieder auf den Weg in ihre Gemeinschaftsräume.
Einige Slytherin-Schüler hatten das Frühstück verpasst und mampften bei ihrer Rückkehr ein paar vorher zubereitete Brote. (Sie wollten lieber etwas länger schlafen). Doch der Raum war geschmückt. Und aus dem Feuer hörte man mehrmals ein Zischen, dass wie "Frohe Weihnachten" in mehreren Sprachen klang.
Nun erhob sich Jyllan: "Nun, Professor Roland, Sie sehen, es ist weihnachtlich geschmückt." Professor Roland saß nun immer noch recht müde aussehend in dem Sessel, in dem sie die Nacht verbracht haben muss. Dann fuhr Jyllan fort: "Doch alles wurde mit einem Tarnzauber belegt. Ein zeitlich begrenzter Zauber. Bis sechs Uhr sollte nichts weihnachtlich aussehen, hier in unserem Gemeinschaftsraum."
"Nun, warum… warum w - wurde ich darüber nicht informiert?", stotterte die Lehrerin.
Die umstehenden Schüler grinsten. Einer sagte dann: "Man muss sich doch mal einen Spaß erlauben", ging dann auf die Lehrerin zu und griff unter seinen Umhang. Und richtete den Zauberstab auf die Lehrerin: "Na was ist Ihnen lieber: Expelliarmus oder eher Levicorpus?" Er machte eine kleine Kunstpause, doch die Lehrerin sagte nichts. "Nun gut. So schlimm wird es schon nicht", sagte der Schüler und machte dann eine Geste mit dem Zauberstab und sprach "Accio Geschenk für Prof. Roland." Eine Kette schwebte heran. "Frohe Weihnachten, Professor Roland", ertönte es nun aus allen anwesenden Schülermündern. Professor Roland war beeindruckt. "Vielen Dank". Auf der Kette ein schönes Wappen des Slytherin-Hauses - grün und silber. Dann begann auch die Lehrerin ein paar Weihnachtslieder zu singen. Die Schüler hörten ihr genüsslich zu, einige wenige versuchten auch mitzusingen. Der weitere Weihnachtstag verlief recht ruhig im Hause Slytherin: Vier der zwölf anwesenden Slyhterin-Schüler machten einen kleinen weihnachtlichen Ausflug über das Hogwarts-Gelände, das wie so oft zu dieser Jahreszeit im Schnee versunken war. Die anderen widmeten sich den Spielen: So wurden Kartenspiele, Zauberschach oder auch mal Billard gespielt. Erst am Nachmittag tat sich dann noch etwas: Die Hauslehrerin Prof. Roland kam mit einem riesigen Paket in den Gemeinschaftsraum. Es hatte etwa die Größe des Billardtisches, der im Slytherin-Gemeinschaftsraum stand. Die Schüler warteten gespannt darauf, was sich im Paket befand. Die Lehrerin öffnete das Paket: Einige größere Männchen auf einem Spielfeld – und an Stangen befestigt. “Was soll denn das?”, fragte einer der Schüler. “Nun, das ist doch ein Fußball-Tischkicker – beliebt bei manchen Muggeln”, meinte Erwin Goudhut. “Wen interessiert denn hier schon Fußball? Das sind doch die wenigsten!”
Die Lehrerin grinste, legte ein Tuch über den Tischkicker und fragte dann: “Wer will das Tuch denn öffnen?” Erst regte sich niemand: “Nun, was sollen wir denn mit Fußball.” Doch Jyllan bewegte sich langsam auf den Tischkicker zu. Er nahm das Tuch erst vorsichtig zur Seite. Doch zum Vorschein kam kein Fußball-Tischkicker. Nein weiterhin ein paar Stangen an äußeren Gehäuse, doch innen drin keine Stangen mehr zu sehen – nein stattdessen: Vierzehn Männchen in unterschiedlichen Positionen angeordnet – und sechs Torringe – je drei auf beiden Seiten.
“Ja, eine recht neue Erfindung – Tisch-Quidditch. Mit den seitlichen Stangen können die Spieler bewegt werden! Außer dem Sucher – für den braucht ihr euren Zauberstab.” Und mit den Worten “So, ihr seht der Tisch-Kicker war verzaubert. Ich beherrsche auch Verwandlung, auch wenn ich das nicht unterrichte. Ansonsten; Viel Spaß beim Ausprobieren.” Mit diesen Worten verschwand Professor Roland aus dem Gemeinschaftsraum.
Die Schüler stürzten sich auf das neue Spiel und hatten viel Spaß beim Ausprobieren. Zwischendurch wurde ihr Spiel nur durch den Verzehr von dem einen oder anderen Stück Weihnachtskuchen unterbrochen.
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