22. Dezember
Scorpis starrte auf den Bastelbogen, den sein Vater ihm in die Hand gedrückt hatte. Draco Malfoy war leider der Ansicht, dass sein Sohn gewisse Fertigkeiten ohne Magie können musste. Dazu gehörten Türschlüssel mit einem Draht öffnen, Geschirr spülen ohne Zauberstab, sauberes Ausschneiden von Schablonen, die auf Papier gemalt worden waren. Ebenfalls zu den Dingen, die Scorpius können musste, war sauberes Ausmalen von vorgegebenen Feldern. Also hatte Scorpius Papierketten und Fensterbilder aus Pappe ausschneiden müssen. Heute war es die Bastelanleitung für eine Teelichterlaterne. Der Bastelbogen war langweilig weiß. Die Gestaltung lag also bei dem Jungen. Scorpius seufzte. Eine Anleitung gab es ebenfalls nicht. Es sollte für Scorpius nicht zu einfach sein.
Der blonde Junge wäre nie auf den Gedanken gekommen, die Aufgaben, die sein Vater stellte, nicht zu erledigen. Der Junge überlegte. Nach einigen Minuten des Nachdenkens zog Scorpius seinen Malkasten aus dem Schrank seines Zimmers. Aus dem angrenzendem Badezimmer holte er sich in einem alte Glas etwas Leitungswasser. Der blonde Junge begann, die Felder auszumalen. Er verwendete wenig Wasser. Seine Farben deckten gut. Mit seinem Zauberstab trocknete Scorpius das Papier. Scorpius wusste, dass er auch andere Farben hätte nehmen können. Mit bund- bzw. Filzstiften wäre er schneller mit seiner Arbeit fertig gewesen, da das Trocknen des Papiers in diesen Fällen weggefallen wäre.
Scorpius schnitt den Laternenbastelbogen aus, indem er an allen außenstehenden Linien entlang schnitt.
Wieder überlegte der blonde Junge und dann begann er, die Klebelaschen und alle geraden Linien der Fünfecke in eine Richtung vorzuknicken. Vorsichtig formte der Junge aus dem Bogen einen Art Ball, der aus zwölf Fünfecken bestanden hätte, wenn nicht oben ein Fünfeck freigeblieben wäre. So wusste Scorpius ungefähr, wo die Klebelaschen die Fünfecke verbanden.
Beim Knicke hatte er darauf geachtet, dass die farbige Seite außen lag.
Nach dem Vorzusammenlegen klebte Scorpius die Laternenhülle anhand der Laschen endgültig zusammen. Er musste wenig Kleber nehmen, das der Kleber ansonsten herausgequollen wäre und unschön ausgesehen hätte. Er hatte eine Flasche, mit dem er den Kleber genau dosieren konnte. Für überschüssigen Kleber hatte er sich zur Vorsicht Ohrenstäbchen aus dem Badezimmer geholt. Außerdem musste Scorpius sehr sauber und genau arbeiten, da sich jeder Fehler in seiner Arbeit bemerkbar gemacht hätte.
Wieder nahm der Junge seinen Zauberstab zu Hilfe. Er trocknete mit warmer Luft den Kleber. Als er sicher war, dass der Klebstoff trocken war, holte sich Scorpis Öl aus der Küche und tränkte das Papier seiner Laterne mit ganz wenig Öl. Er trug das Öl mit einem Pinsel auf. Durch die Behandlung mit dem Öl wurde das Papier durchsichtiger.
Scorpius stellte fest, dass es gut gewesen war, dass er gewartet und nachgeholfen hatte, bis der Kleber trocken war.
Die Klebestellen hätten sich durch das Öl ansonsten schnell wieder gelöst.
Damit wäre seine Arbeit umsonst gewesen.
Scorpius erkannte, dass er keine dicke pappe hätte nehmen können. Sie wäre zu schwer zu falten gewesen und man hätte die Flame des Teelichtes nicht gesehen. Aber Backpapier wieder herum wäre zu dünn und leicht entflammbar gewesen.
Mit dem Zauberstab vergrößerte Scorpius schließlich seine Sternteelichtlaterne.
Dann, als er fertig mit seiner Arbeit war, ließ Scorpius vorsichtig ein brennendes Teelicht durch die Öffnung in die Papierlaterne gleiten. Scorpius räumte sein Zimmer auf und löschte dann das Licht in seinem Zimmer.
Im Dunklen erfreute er sich an dem Teelicht und darüber, dass er die Arbeit seines Vaters so gut gelöst hatte.
Quelle: Kaba: Bastelanleitung, Text: Hexenkessel
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