2. Dezember
Mit dem eisigen Winde, der um die Häuser zog, brach auch in London der Winter herein. In den dunklen Straßen funkelten die Lichter an den Häusern, welche für das immer näher rückende Weihnachtsfest angebracht worden sind. Auch der erste Schnee fiel schon vom Himmel herab: kleine, feine Schneeflöckchen. Die Straßen von London waren bereits mit flach mit Schnee bedeckt. Am Ende der Avenue Road befand sind die prächtige Villa der Zabinis, welche mit langen bunten Lichterketten geschmückt war. Im riesigen Garten, der ebenfalls schon mit Schnee bedeckt war, standen mehrere mittelgroße Tannen, die wie der Garten, mit langen, bunten Lichterketten behangen waren.
Drinnen im Haus der Zabinis ging es wild zu. Der 10-jährige Joel Zabini wurde von seinem 16-jährigem großen Bruder Blaise quer durch das Haus gejagt, weil der kleine Joel kurz zuvor Blaises neues Errinermich zerstört hatte. Mariah Zabini erhob sich von Sofa und entschloss sich etwas gegen das wilde Getrampel quer durch das Haus zu unternehmen. Sie verließ das Wohnzimmer und wartete auf Joel und Blaise, bis diese mal wieder am Wohnzimmer vorbei rannten, um ihnen den Vorschlag zu unterbreiten, kleine Sterne aus Salzteig zu formen. Und da kamen sie angerannt.
Die beiden Brüder kamen den Flur vom Badezimmer her zum Wohnzimmer runter gelaufen. "Hey ihr Beiden! Wartet mal!’’, rief Mariah ihren beiden ganz schön aus der Puste gekommenen Söhnen zu. Die beiden hielten sofort vor ihrer Mutter an. Sie erwarteten eine Standpauke ,weil sie lautstark durch das Haus gelaufen waren und machten sich schon bereit. Mariah jedoch schlug ihnen unter breitem Grinsen vor, Sterne aus selbstgemachtem Salzteig zu fertigen. Joel nahm den Vorschlag mit einem fröhlichen Lächeln dankend entgegen. Blaise jedoch stimmt dem Ganzen nur mit einem zögernden Nicken in Richtung seine Mutter zu, was wohl bedeutete, dass er den Vorschlag Salzteigsterne zu machen nicht besonders interessant fand.
"Gut, dann lasst uns also in die Küche gehen.", sagte Mariah erfreut darüber, dass sie ihr Söhne für diese Aktivität begeistern konnte und das Getrampel endlich aufhörte. Zusammen gingen sie in die Küche, wo auf ein Schnippen Mariahs Finger sofort alle benötigten Materialien bereitstanden.
Eine Tasse Maisstärke, zwei Tassen Salz,1 1/3 Tassen kaltes Wasser und diverse magisch glitzernde Lebensmittelfarben, mit denen sie später die Sterne bemalen wollten. "Also, ich mische jetzt erst einmal die Zutaten zusammen und dann könnt ihr den Teig durchkneten, okay?", fragte Mariah. Mit einem Nicken Joels und Blaises bedeuteten sie ihrer Mutter, dass sie damit einverstanden waren. Dann machte sich Mariah ans Werk. Sie gab die Hälfte des Wassers und die zwei Tassen Salz in den großen Kessel, der auf dem Feuer stand und in dem das Wasser schon kochte.
Währenddessen es kochte rührte die Mrs. Zabini die Maisstärke mit dem Rest des übrig gebliebenen Wassers in einer Schüssel glatt. Als sie damit fertig war, war es an der Zeit, dass auch ihre Söhne etwas machen konnten. "So, nun könnt ihr beiden alles zusammen mischen und gut durchkneten", Joel freute sich sichtlich darauf, Blaise hingegen schaute ziemlich gelangweilt drein. Joel ging mit der Schüssel, in der die Maisstärke mit dem Wasser glatt gerührt wurde, zum Kessel, unter dem das Feuer aufgehört hatte zu lodern, und gab den Inhalt der Schüssel in den Kessel. "So, und jetzt sollen wir das Ganze durchkneten?", fragte der kleine Joel mit einer piepsartigen Stimme seine Mutter.
"Genau, jetzt müsst ihr alles gut durchkneten", entgegnete Mariah Zabini. Nun zogen sich die beiden Brüder die Ärmel hoch, damit diese nicht verschmutzt wurden. Joel und Blaise fingen an den Teig, so gut sie konnten, durch zukneten. Nach zehn Minuten anstrengenden Knetens meinte Mariah: "Ich denke das reicht. Jetzt muss er nur noch mit einer Teigrolle glatt gerollt werden, damit wir nachher auch die Sterne mit Formen ausstechen können. Wer von euch Beiden will das machen?"
"Ich, Mama, ich", rief Joel fröhlich. "Okay, aber wirklich gut glatt rollen, damit wir auch viele Sterne ausstechen können!", antwortete seine Mutter. Joel kratzte den Teig aus dem Kessel und legte dir Teigmasse auf den Tisch. Mit einem Schlenker Mariahs Zauberstabs tauchte eine Teigrolle aus dem Nichts auf. Joel fing sie aus der Luft auf und machte sich ans Rollen. Er rollte so lange, bis der Teig gleichmäßig flach auf dem Tisch platt war. "Also können wir jetzt ausstechen!", freute sich Mariah. Mit einem weiteren Schlenker ihres Zauberstabs lagen plötzlich fünf Sternformen auf dem Tisch. Nun wollte auch Blaise etwas machen, da ihm ziemlich langweilig war und er nicht nur rum stehen und zugucken wollte. Er schnappte sich zwei Formen und drückte sie tief in den Teig bis auf die Tischplatte. Nun zog er die Ausstechform wieder aus dem Teig heraus, in der Form steckte nun ein kleiner Stern aus selbstgemachtem Salzteig. Joel, sein kleiner Bruder, tat es ihm nach. Nun entfernten sie die Teigsterne aus den Formen und legten sie auf ein Tablett, auf dem schon magische Backfolie lag, damit nichts anbrennen konnte. Sie fuhren fünfzehn Minuten so fort, bis nur noch wenige Teigreste über waren. "Gut, das wäre geschafft", sagte Mariah ihren Söhnen strahlend.
"Nun müssen die schönen Sterne noch in den Fixofen, den ich letzte Woche erst in der Winkelgasse gekauft habe."
In einem Muggelbackofen hätten die fertigen Teile nach dem Formen bei einem auf 150°C Vorgeheizten Ofen 40 Minuten gebraucht, bei dem magischen Fixofen aus der Winkelgasse waren die Sterne bereits nach 10 Minuten fertig.
Mariah zog das Backofenblech voller Erwartung aus dem Ofen. Und da lagen sie, etwa 30 harte Sterne aus Salzteig. "Und nun könnt ihr sie anmalen! Ich finde, uns sind die Sterne wirklich gut gelungen.", sagte Mrs. Zabini mit einem Glucksen. Sie holte die Schnelltrocknenden Farben heran, die schön glitzerten. Alle Drei machten sich ans Anmalen. In vielen Farben waren die Sterne nun anzuschauen. Die Farbe trocknete sofort. Nun waren sie fertig, die kleinen Sternchen. "Das habt ihr wirklich toll gemacht, ihr Beiden!", lobte Mrs. Zabini ihre Söhne.
"Aber es ist schon spät, ihr müsst ins Bett.", setzte Mariah hinzu.
Ohne jeglichen Protest verschwanden Joel und Blaise in ihren Betten und schliefen schnell ein.
Auch ihre Mutter schlief wenig später auf dem Sofa ein. Nach so einem Abend war das auch verständlich.
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