Erste Universität für Hexen und Zauberer in London eröffnet

Am vergangenen Sonntag war es soweit: Die erste Universität für Hexen und Zauberer feierte Eröffnung. Sie ist ein weiterer Meilenstein in der Bildungsentwicklung der magischen Welt. Nachdem in Hannover (Deutschland) die erste Grundschule für magiebegabte Kinder eingerichtet und im vergangenen Herbst eine Pisastudie an Schulen für Zauberei und Hexerei durchgeführt wurde (der Tagesprophet berichtete), ist die Universität nun der glorreiche Abschluss einer Bildungskampagne in der Zauberwelt.


„Wir haben für die Bildung unseres Nachwuchses in jeder Hinsicht etwas getan“, strahlt Filius Bornthelm, der federführend an den Entwicklungen beteiligt war. „Zuerst die Grundschule, dann der internationale Vergleichstest. Nun ist unser letztes und innovativstes Projekt zum Abschluss gekommen: Die Absolventen von Schulen wie Hogwarts oder Durmstrang haben nun die Möglichkeit, wissenschaftlich zu arbeiten und ihre Talente in die Forschung einzubringen. Dafür ist die Universität der ideale Rahmen, eine Institution, wie es sie in dieser Form noch nie gegeben hat.“

Noch ist die Universität, die den klangvollen Namen „Wisdom of Magic“ („Weisheit der Magie“) trägt, klein. 18 Wissenschaftler arbeiten seit der Eröffnung in dem großen Gebäudekomplex, der im Norden Londons liegt. Verborgen in einem stillgelegten Industriegebiet der Muggel findet man dort einen wunderschönen Innenhof, umstellt von Häusern modernster Architektur. Dort befinden sich die Büros der Mitarbeiter und Professoren, Hörsäle für die Studenten und sogar eine große Bibliothek. Eine kleine Mensa wurde eingerichtet, sodass für das leibliche Wohl gesorgt ist und in Kürze werden ein paar Geschäfte öffnen, die alle nötigen Utensilien für Forschung und Wissenschaft verkaufen – von Pergament und Federn über exotische Tinkturen und Messgeräte bis hin zu Postkarten und Fachliteratur. Hinter den Universitätsgebäuden befindet sich ein Wohnheim für Studenten, die nicht in England leben. Studenten und Mitarbeiter von außerhalb haben die Möglichkeit, über einen gut ausgebauten Anschluss ans Flohnetzwerk in die Aula zu gelangen. Apparieren ist ebenso möglich, allerdings eingeschränkt.
Vorerst ist auch der Kreis der Studenten noch sehr überschaubar. Bisher sind 57 junge Hexen und Zauberer eingeschrieben, fürs kommende Jahr werden weitere 30 bis 40 Schulabgänger erwartet. Die Kapazitäten sind vorhanden – das Gelände und die Räumlichkeiten sind auf bis zu 500 Studenten ausgelegt. „Wir sind noch am Anfang“, erklärt eine der jungen Professorinnen. „Wir wollen hier nichts erzwingen. Die Einrichtung soll langsam und homogen wachsen.“

Mit der Universität „Wisdom of Magic“ wurde ein revolutionärer Anfang gemacht. Zum ersten Mal überhaupt in der Geschichte der magischen Welt wird organisiert theoretische Forschung betrieben. Praktische Anwendungsdisziplinen wie Drachenkunde oder Heilkunde sind hier nicht vertreten, auch Gewächshäuser für Kräuterkundler wird man aus Platzgründen nicht finden. Dagegen gibt es nun ein Zentrum für Themen wie Mathemagie, Astronomische Theorie und die Philosophie des Wahrsagens, die sich unter anderem mit den psychologischen und physischen Wirkungen von Vorhersagen auf Zauberer und Muggel beschäftigt.
„All diese Themen waren immer irgendwo dabei“, erklärt Mr. Bornthelm. „Ohne die Theorie der Astronomie kann man keine Sterne beobachten. Doch diese Theorie wurde immer sehr stiefmütterlich behandelt, sie war nie Hauptthema sondern immer nur Mittel zum Zweck. Das hat sich nun einschlägig geändert.“
Die größte Neuerrungenschaft der magischen Wissenschaft ist wohl die Fakultät „Magische Geschichte Afrikas“. Sie arbeitet eng mit Archäologen zusammen, die an der Elfenbeinküste Ausgrabungen machen, und untersucht das zauberische Potential von Edelsteinen aus dem Wüstensand Afrikas. Hierzu gibt es eine kleine, sehr interessante Ausstellung im Westflügel des Instituts. Der Eintritt ist frei.
Wenn Sie die Universität besuchen und sich umsehen möchten, sind Sie herzlich dazu eingeladen. Die Räumlichkeiten sind täglich zwischen 8:00 Uhr und 20:00 Uhr zugänglich. Der Besuch ist kostenfrei, jederzeit möglich und lohnt sich auf jeden Fall!