Hauspokalverleihung in Berlin

Moment mal, werden Sie, lieber Leser, sagen – Hauspokal? Slytherin? Doch bevor Sie angesichts des derzeitigen Punktestandes in Lachen ausbrechen: Es handelte sich um den Hauspokal des vergangenen Jahres, der von den Gewinnern des vorvergangenen überreicht wurde. Doch bevor Sie sich über die Langsamkeit von Schlangen lustig machen, die von ihrem Nest bis zur Pokalfeier sagenhafte dreieinhalb Monate brauchten – wissen Sie nicht, was an den 18. Kalenden im Dezember anno Domini 1009 (in heutiger Zeitrechnung der 14. November 1009) geschah? An jenem Tage verließ Salazar Slytherin – ausgestoßen und allein – die Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei – sein Lebenswerk! Und so war es den beiden anwesenden Vertrauensschülerinnen von Slytherin – Altron und Charisma – eine besondere Genugtuung, den Hauspokal aus den Händen von Gryffindors Zöglingen zu empfangen.

Doch genug der Historie – kommen wir zur Gegenwart oder wenigstens zu der noch nicht ganz so entrückten Vergangenheit.
Es dämmerte bereits, als sich nach und nach die gut zwanzig Schlangen sowie zwei entlaufene Raben im Berliner Schlangennest einfanden, das – passend zum Anlaß – mit grünsilbernen Girlanden und Luftballons dekoriert war.
Hätten Muggel sich in das Berliner Schlangennest von Ernst Julius verirrt, sie hätten ihren Augen nicht getraut: Spinnweben zierten Decken und Türen sowie einen magischen Spiegel, in den man besser nicht zu lange blickte... Fledermäuse flatterten dicht über den Köpfen der Anwesenden, mehrere Schlangen verfolgten mit scharfen Blicken die Herumwuselnden. Ratten und Mäuse, Spinnen und Fliegen trübten mit ihren riesengroßen Körpern die aufgestellten magischen Lichtquellen und wer nicht aufpasste, konnte leicht von einer herumfliegenden Doxy gebissen werden. Vorsicht galt es auch bei Betreten des Bades walten zu lassen, hierhin hatte sich die Maulende Myrte verzogen, nachdem Peeves sie kurzfristig aus ihrem angestammten Revier in Hogwarts vertrieben hatte. Doch ein „Highlight“ war sicherlich der exklusive Voldemort-Sessel aus rotem Samt – wer dort zu lange sitzen blieb, nannte bald rote Augen und eine Nagini-Nachfahrin sein eigen.

Die bereits eingetroffenen Slytherins ließen sich von diesem gruseligen Artefakt nicht stören und fielen im Salon wie ausgehungerte Wölfe über das, von Ernst Julius herbeigezauberte, Essen her und ließen es sich danach bei Doxyeiern und Eismäusen gut gehen. Eine große Eule saß in einer Ecke und starrte verächtlich auf die Gäste herab. Schließlich trafen auch noch die letzten Schlangen ein sowie die beiden Ehrengäste des Abends: gesaga und Ludmilla mit dem Hauspokal.

Bild von: Kaba

Sodann begann die Verleihung, durch die uns Quick unter den wachsamen Augen der früheren Schulleiter führte. Im Namen aller Slytherins dankte er den beiden anwesenden Vertrauensschülerinnen Altron und Charisma für ihre erfolgreiche Schlangenhirtenarbeit und verlieh ihnen das silberne VS-Ehrenabzeichen. Tosender Applaus brandete auf, der sich noch steigerte, als ihnen und Kaba Blumentöpfe übergeben wurden, die angeblich aus der Gärtnerei des berühmten Neville Longbottom stammten.

Schließlich überließ Quick das Wort den beiden Löwinnen, die aus ihrer Wundertüte zuerst den allseits begehrten Hauspokal zauberten und ihn andächtig Charisma übergaben. Schnell stellte sich heraus, daß der Pokal ein Innenleben hatte und überall sah man, als er unter den anwesenden Slytherins herumgereicht wurde, Schokofrösche entfleuchen, die aber nicht weit kamen. Doch gesaga und Ludmilla waren noch nicht fertig, denn auf einem Blatt Pergament hatten sie mehrere Fuß lang Grüße und gute Wünsche aus dem Hause Gryffindor mitgebracht. Danach beschwörten sie eine grünsilberne Torte herauf, die von Altron angeschnitten wurde. Großzügig verteilten die beiden rot-goldenen Vertrauensschülerinnen anschließend Torte und Sekt an die Meute. Und so neigte sich die schöne, amüsante und alles andere als gewöhnliche Pokalfeier ihrem Ende zu – ihrem Ende? Nein, denn ein harter Kern der Slytherins entführte die beiden Gryffindor-VS ins nahe gelegene Bowling Center. Erst drei Stunden später gelang es einer schwarzen Katze mit weißen Pfötchen – den Gerüchten zufolge die Enkelin der berühmten Gryffindor-Hauslehrerin Minerva McGonagall – die beiden Löwen-Damen aus den Klauen des, von den Hexen sehr angetanen, Bowling-DJs zu befreien...

Zu guter Letzt möchte ich mich – und ich bin sicher, daß ich auch für meine Mitschlangen spreche – bei einigen Leuten noch bedanken...
... bei Ernst Julius für das liebevoll geschmückte Schlangennest samt leckerem Schlangenfraß
... bei Quick und Karhu für die Organisation der Pokalverleihung und des dazugehörigen CTs
... bei Sachmet für den schicken Hauspokal
und last but not least bei gesaga und Ludmilla für die gelungene Pokalübergabe sowie dem Haus Gryffindor für seinen Sportsgeist und die freundlichen Grüße.

Bild von: Kaba