Kürbisschnitzen mal anders!

Im Laufe der Woche erhielten die Teilnehmer die Möglichkeit, ihre Kreativität mit der Entwerfung des originellsten Kürbismöbels unter Beweis zu stellen.

Die Regeln für den Bewerb waren schon aus den vorhergehenden Jahren bekannt: Nach erfolgreicher Anmeldung erhielten die Schnitzkünstler einen vollen Tag Zeit, um zwei Kürbisse aus einem beliebigen Muggelgeschäft zu erstehen. Am zweiten Tag der Veranstaltung galt es, die ausgewählten Kürbisse ohne die Zuhilfenahme von Magie zu entkernen, sowie die zur Weiterverarbeitung benötigten Teile vom Abfall zu trennen. Wie immer standen den Teilnehmern hierzu die verschiedensten Muggelwerkzeuge zur Verfügung. Die folgenden drei Tage konnten schließlich für den Vorgang des Schnitzens verwendet werden. Die als Schnitzmaterial gewählten Kürbisteile wurden magisch vergrößert und mit einem Erhaltungszauber belegt, der frühzeitiges Vergammeln verhinderte. Wie in jedem Jahr wurden die Teilnehmer dazu aufgefordert, sich an drei selbst gewählte Zaubersprüche zu halten, um ihre Kürbismöbel zu gestalten.

Auch heuer erwies sich der Bewerb als spannend für die Zuschauer und kräfteraubend für die Schnitzkünstler. 15 Bewerber scheiterten bereits an der ersten Aufgabe – 9 von ihnen verärgerten gleich mehrere Muggelgeschäftsführer und konnten keinen Kürbis erstehen, 2 kehrten irrtümlich mit großen Zucchinis zurück, 3 gaben an, den perfekten Kürbis für ihr Werk einfach nicht gesichtet zu haben und einer trat vom Wettbewerb zurück, weil er seine Angst vor Muggel-Supermarktkassen nicht überwinden konnte.
„Ich finde es übertrieben, in diese Aufgabe ein Risiko für die Geheimhaltung der magischen Welt hineinzuinterpretieren“, entgegnete George Sabay, einer der Veranstalter des Events, auf eben solche Vorwürfe. „Rund um Halloween herum halten sich die Muggel doch selbst nicht an ihre Kleidungsvorschriften. Viele von ihnen sind in den eigentümlichsten Gewändern anzutreffen und verhalten sich alles andere als seriös. Zu dieser Jahreszeit könnte wohl auch ein Troll unerkannt in einem Muggelgeschäft einkaufen – wenn es ihm dafür nicht zu sehr an Intelligenz mangeln würde.“

Die Verletzungen während des zweiten Teils der Veranstaltung blieben auch in diesem Jahr überschaubar. Wie immer war ein Notfall-Team an Heilern vor Ort, um jedem Opfer der ungewohnten Muggelwerkzeuge sofort zu Hilfe eilen zu können. Insgesamt 52 Schnitzkünstler trugen größere und kleinere Verletzungen davon, jedoch freut es Jacob Cuttin, Leiter des Heilkommandos, vermelden zu können: „Glücklicherweise hat sich dieses Jahr keiner der Teilnehmer bleibende Schäden zugezogen. Nach dem unglücklichen Zwischenfall mit der Spitzhacke im letzten Jahr war das wohl eine Erleichterung für uns alle.“

Am letzten Tag des Events, dem 31. Oktober, hatte die eigens einberufene Fachjury für Kürbiskunst schließlich die Qual der Wahl zwischen mehr als 157 Kunstwerken. Die Kreativität der Künstler war auch in diesem Jahr atemberaubend – für Interessierte ist eine Photomappe beim Institut für Kunst und Design käuflich erwerblich.
Den ersten Preis, und damit den Heimsieg, holte dieses Mal der Franzose Adrian de Philou mit seinem geflügelten Sofa in aerodynamischem Design. Er darf sich nun über den begehrten Design-Award, sowie über eine Prämie von 200 Galleonen freuen. In einem Interview gab er an, das Geld für die weitere Verwirklichung seiner Kunst nutzen zu wollen. Sein Kürbismöbel wird nun außerdem von einem bekannten magischen Möbelunternehmen umgesetzt und vermarktet werden.
Aus den Kunstwerken seiner Mitstreiter wurde auch heuer ein gigantischer Kürbiseintopf gekocht, der im Zuge des großen Kürbisfests am Sonntag verspeist und genossen werden durfte. Leider reichte man nicht ganz an den Literrekord vom Vorjahr heran, weshalb die diesjährige Veranstaltung ohne Weltrekordseintragung zu Ende ging. Der guten Stimmung der Kürbisbegeisterten tat dies allerdings keinen Abbruch – wiedereinmal konnten die Veranstalter der Kürbisschnitzwoche mit ihrem Event einen großen Erfolg verzeichnen.

Bild von: Abraxas