Halloween-Turnier in Gorleston-on-Sea

Anlässlich des fünfundvierzigsten Jubiläums der erfolgreichen Granianer-Zucht der Familie Barnes fand heuer zum ersten Mal ein groß angelegtes Turnier für geflügelte Pferde statt. Pünktlich zu Halloween luden die Veranstalter alle magischen Pferdeliebhaber Großbritanniens auf das Turniergelände von Gorleston-on-Sea, in der Grafschaft Norfolk, ein. Die Teilnehmer konnten sich in verschiedensten Wettbewerben aneinander messen und waren zudem dazu aufgefordert, ihre Pferde passend zum Thema Halloween zu verkleiden. Im eigens errichteten Stadion fanden Kutschenrennen für Abraxaner und Granianer, sowie ein Hindernisfliegen und ein Akrobatikwettbewerb statt. Das Highlight des Turniers bildete schließlich das Freistil-Kunstfliegen über dem offenen Meer, zu dem alle drei bekannten Sportpferderassen zugelassen waren. Die Teilnahme mit Thestralen war nicht gestattet, da diese Tiere wohl für einen Großteil der Preisrichter und Zuschauer unsichtbar gewesen wären.

„Die Organisation des Events war natürlich das Kniffligste an der ganzen Sache", weiß Ludacrest Barnes, der sich selbst maßgeblich an den Vorbereitungen für das Turnier beteiligte, zu berichten. „Natürlich mussten wir dafür sorgen, dass kein Muggel das Turniergelände entdeckte. Die nähere Umgebung wurde durch Muggel-Abwehrzauber gesichert und das Ministerium hat uns zum Glück auch einige Vergissmichs zur Verfügung gestellt. Für das Kunstfliegen haben wir sogar einen Vernebelungszauber angewandt, um den benötigten Küstenabschnitt nur von den Zuschauertribünen aus sichtbar zu machen", verrät er weiter.
Doch nicht nur das Turnier an sich, auch die Anreise der Teilnehmer stellte eine Herausforderung für die Veranstalter dar. Es galt, zahlreiche geflügelte Pferde aus ganz England von den Muggeln unbemerkt nach Gorleston-on-Sea zu bringen. „Das Thema \\\'Transport\\\' lag uns allen sehr schwer im Magen", gibt Finneas Dixon, Begründer der British Aethons Association und Mitveranstalter des Turniers, zu. „Wir dachten eine Weile darüber nach, Pferdeanhänger - das sind große, metallene Kästen, in denen Muggel ihre flügellosen Pferde transportieren - mit dem Portschlüsselzauber zu belegen, doch die Verletzungsrisiken dabei wären einfach zu groß gewesen. Schließlich einigten wir uns mit dem Ministerium auf organisierte Sammelritte. Den Teilnehmern wurden fixe Treffpunkte bekannt gegeben, von denen aus sie dann in großen Gruppen zum Turniergelände geführt wurden. Auch hierbei wären wir niemals ohne Vergissmichs und Muggel-Abwehrzauber ausgekommen. Ohne die tatkräftige Unterstützung der Abteilung für Magische Spiele und Sportarten wäre das alles niemals möglich gewesen."

Doch die Mühe hat sich gelohnt: Das Kostüm-Turnier lief reibungslos ab und wurde zum fröhlichen Spektakel für Jung und Alt. Die Veranstalter freut es besonders, bekanntgeben zu können, dass es keine schweren Verletzungen zu verzeichnen gab. Auch die Dopingversuche hielten sich glücklicherweise in Grenzen - lediglich zwei Teilnehmer mussten disqualifiziert werden, da sie ihre Aethons mithilfe von \\\'Brenda Bunhills brennendem Burgundersirup\\\' noch feuriger machen wollten. „Jeder Dopingversuch ist einer zu viel - solche Aktionen sind ein grober Verstoß gegen die Sportlichkeit", ärgert sich Mr. Dixon dennoch.

Die Idee mit den Kostümen brachte einiges an Farbe unter die Teilnehmer. Als beliebteste Verkleidungen erwiesen sich Muggel-Gespenster; wahrscheinlich da man dafür nicht viel mehr benötigte als einige große Bettlaken. Größeres Aufsehen erregte Angelius Minion, der seinen Abraxaner mit Hilfe einiger Zauber derartig zum Glitzern und Leuchten brachte, dass die Schiedsrichter seine Flug-Kunststücke aufgrund vorübergehender Blindheit nicht beurteilen konnten.
Die Familie Barnes verkleidete ihre Granianer allesamt als Mumien und räumte mit einem von ihnen den ersten Platz im Hindernisrennen ab. „Das Turnier war wirklich ein voller Erfolg", freut sich Ludacrest Barnes. „Wir denken darüber nach, zu unserem fünfzigsten Zuchtjubiläum ein ähnliches Event auf die Beine zu stellen."

Bild von: Abraxas