Chaos bei der Europapremiere zu „Harry Potter 5“

Weasley-Darsteller wird von Kinosessel durch den Saal gejagt. Zaubereiministerium war rund drei Stunden im Einsatz.

London- Wie erst jetzt bekannt wurde, kam es am 4. Juli zu einem bizarren Zwischenfall am Leicester Square bei der Europapremiere des neuen Muggel-Films „Harry Potter und der Orden des Phönix“. Ronald Weasley-Darsteller Rupert Grint wurde, nachdem der Film bereits begonnen hatte, urplötzlich von seinem Kinositz attackiert. Der versuchte zunächst, den Schauspieler einzuklemmen. Als Grint sich jedoch befreien konnte und, Augenzeugen zufolge, panisch schreiend in Richtung Leinwand stürmte, riss sich der Sitz ebenfalls los und hüpfte wild schnappend hinter dem 18-jährigen her.

Dieses Bild hat ein weiblicher Fan der Filmreihe vor Ort mit ihrem Handy (kleine, glänzende Geräte, die die Muggel nutzen, um miteinander zu kommunizieren, und die schreckliche Geräusche machen) aufgenommen.

Glücklicherweise war sofort ein Zauberer zur Stelle, der im Auftrag des Zaubereiministeriums seit der ersten Potter-Verfilmung im Team mitarbeitet, um die Muggel vor möglichen Anschlägen durch Magier zu schützen. Seine Identität wird jedoch aus Sicherheitsgründen geheim gehalten. Er setzte den Kinosessel außer Gefecht und verständigte umgehend das Zaubereiministerium. Danach versuchte er, eigenen Angaben zufolge, mit großer Mühe, die zahlreichen teils verstörten, teils hysterischen Kinobesucher unter Kontrolle zu halten.

Kurz darauf trafen ein Experte vom Büro gegen Missbrauch von Muggelartefakten sowie vier weitere Beamte des Ministeriums und drei Auroren ein. Nachdem sie den Saal gründlich durchsucht und einige Besucher befragt hatten, gaben die „Jäger schwarzer Magier“ Entwarnung: Es handelte sich nicht um einen böswilligen Anschlag, sondern schlichtweg um einen Leichtsinnsfehler, den der anonyme Leibwächter begangen hatte, als er die Kinositze der Hauptdarsteller am Vortag mit Schutzzaubern belegt hatte. Trotzdem waren die Beamten insgesamt rund drei Stunden lang damit beschäftigt, den Schaden wieder zu beheben: Es mussten nicht nur Vergessenszauber angewendet werden; aufgrund der Unterbrechung war die Zeit ein ganzes Stück fortgeschritten, so dass sämtliche Uhren im Raum manipuliert werden mussten. Zudem musste dafür gesorgt werden, dass sich keiner der Kinobesucher nach der Vorstellung mehr für die Uhrzeit interessierte, damit niemand den „Zeitsprung“ bemerken konnte.

Nachdem die Lage wieder unter Kontrolle war, stellte man sich die Frage, wie es zu einem derartigen Sicherheitsfehler hatte kommen können. Schließlich hat das Zaubereiministerium einen exzellent ausgebildeten und hochqualifizierten Magier zum Schutz der Muggel in das Filmteam geschleust. Dieser gab jedoch in der anschließenden Befragung offen zu, dass ihm die Aufgabe über den Kopf gewachsen sei. Denn je mehr der Kult um die Harry Potter-Geschichten in der Muggelwelt wächst, desto größer wird auch der Groll einiger Zauberervereinigungen, die die magische Welt falsch dargestellt sehen und dies als eine Beleidigung auffassen. Die Filme stellen für sie ein besonders großes Ärgernis dar, da viele Fakten der Filmsprache zuliebe nochmals verändert oder vollständig ignoriert wurden. In den vergangenen Jahren mussten des öfteren Angriffe auf die Muggel-Fangemeinde abgewehrt werden.

Aus diesem Grund wird das Zauberei-Ministerium seinem Sicherheitsmann für den nächsten Film noch einen oder zwei weitere Zauberer als Verstärkung zur Seite stellen. So werden derartige Zwischenfälle in Zukunft hoffentlich nicht mehr vorkommen.