Rat der Hauselfen tagt in der Winkelgasse

Bild: Clarissa

Zu dem gemeinsamen Treffen hatte Zaubereiministerin Hermine Granger die Vertreter der Hauselfen eingeladen. Auch Abgeordnete des Amtes für die Neuzuteilung von Hauselfen waren dabei anwesend. Dass es dabei zu keinem Ergebnis kam, ist für die Ministerin kein Wunder. Sie sieht die Ursache darin, dass die Hauselfen bis jetzt an Zaubererfamilien gebunden sind und ihnen Gehorsam schulden.
Granger ist es seit ihrer Schulzeit ein Anliegen, dass elfische Arbeitskräfte, die in Zaubererhaushalten arbeiten, eine angemessene Bezahlung für ihre Dienste erhalten. Damals hatte sie schon unter ihren Mitschülern und Mitschülerinnen für ihre Vereinigung B.ELFE.R (Bund für Elfenrechte) zu motivieren versucht.
So war es für sie nur logisch, dieses Unterfangen weiterzuverfolgen. Das Treffen sollte dazu dienen, sich über die Rechte - wie zum Beispiel auch die Bezahlung - der Hauselfen klar zu werden. „Hauselfen sind keine rechtlosen Sklaven“, sagte Hermine Granger gegenüber dem Tagespropheten. „Es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis sie sich an den Gedanken einer bezahlten Arbeit gewöhnt haben. Aber das Treffen war zur Bewusstseinsbildung sowohl auf der Seite der Hauselfen als auch auf der Seite der Hexen- und Zaubererfamilien notwendig - auch, wenn es kurzfristig zu keinem Ergebnis kam.“
Ihrer Meinung nach ist die beste Option, über einen selbstbestimmten Rat den Hauselfen mehr Selbstbewusstsein und Selbstständigkeit zu ermöglichen. „Dass das geht, hat mir und meinem Freundeskreis der verstorbene Hauself Dobby bewiesen, der selbstständig Entscheidungen traf, die gegen die Anweisungen seiner Herrschaftsfamilie waren. Warum sollte es nicht mehr solcher Hauselfen geben?“
Die Diskussion über eine Bezahlung der Hauselfen wird seit Jahren kontrovers geführt, denn nicht jedes Mitglied der magischen Gemeinschaft war und ist Grangers Meinung.
„Ich denke, es ist ein schlechter Zug, den Hauselfen Geld für ihre Arbeit anzubieten,“ sagte Mimi Black-Peverell, eine Hexe mit dem langen Stammbaum einer alten Familie, gegenüber dem Tagespropheten. „Sie sind es doch gewohnt für ihre Zaubererfamilien seit Generationen unentgeltlich zu arbeiten. Wozu also neue Sitten einführen?“
Millicent Bullstrode, die Granger bereits aus ihrer Schulzeit in Hogwarts kennt, übte sogar indirekte Kritik an der Ministerin: „Hermine hatte bereits damals keinen für ihre Belfer-Aktion gewinnen können. Bei diesem Club waren sowieso nur ihre Freunde dabei, die nicht anders konnten. Warum sollte es heute anders sein?“
Wie der Tagesprophet kürzlich aus dem Zaubereiministerium erfuhr, ist außerdem eine Umstrukturierung des Amtes für die Neuzuteilung der Hauselfen angedacht. „Hier muss ein Umdenken passieren, denn bisher standen nicht die Hauselfen und ihre Interessen oder Fähigkeiten im Mittelpunkt, sondern nur ihre erneute Vermittlung für einen anderen Arbeitsplatz“, teilte uns das Amt direkt mit.
„Es wäre gut, einen Perspektivenwechsel vorzunehmen, wenn es denn möglich ist, dass die Hauselfen über sich selbst reden.“ Hier sieht das Amt neben der Änderungen in der Einstellung der Zaubererfamilien die größte Herausforderung.
Von Seiten der Hauselfen wurde leider keine Stellungnahme zu einem der Themen herausgegeben, obwohl sich der Tagesprophet sich direkt an den Rat der Hauselfen wandte und mehrmals vor Ort anforderte.
Wir werden aber in diesem Fall aktiv bleiben und unsere Leser und Leserinnen weiter auf dem neusten Stand der Informationen halten.