Grün ist das neue Schwarz...

...dachte sich wohl der allseits beliebte Slytherin-Jäger Lacrimabilis.
Dass er seinen grünen Quidditchumhang kaum ablegen wollte, war schon immer ein offenes Geheimnis.
Aber nun musste sich sogar die Schulleitung mehrmals mit den modischen Vorlieben des charismatischen jungen Mannes beschäftigen.
„Ich kann nun mal das triste Schwarz nicht mehr ertragen. Warum darf ich kein Grün tragen, obwohl ich in Slytherin bin?“, erklärte Lacrimabilis unserem herbeigerufenem Reporter. „Außerdem stammt meine Familie aus Irland und am St. Patricks Day ist mir meine tiefe Verbundenheit mit der Farbe Grün noch einmal so richtig bewusst geworden, deshalb habe ich einfach meinen Quidditchumhang auch im Schulalltag angezogen.“
Dies hatte natürlich unangenehme Konsequenzen, wie Sie sich, liebe Leser, bestimmt denken können.
Lacrimabilis wurde vorübergehend vom Unterricht suspendiert, weil schon seit über 1000 Jahren in der Schulordnung steht, dass Schüler schlichte schwarze Umhänge im Schulalltag zu tragen haben, auch wenn manche Lehrer dies heutzutage wohl nicht mehr ganz so eng sehen würden.
Der Wahrsagelehrer stellte sich sogar offen hinter Lacrimabilis, weil er schon lange im Wahrsageunterricht gespürt hätte, dass Lacris Aura unter dem schwarzen Schulumhang leide.
Außerdem träumte Lacrimabilis wohl schon mehrmals davon, wie er über eine grüne Wiese mit Kleeblättern fegt; dies könnte nur bedeuten, dass seine Lebensenergie leide, wenn er sich nicht genügend mit Grün regenerieren könne. Dies alles erzählte der Wahrsagelehrer auch der restlichen versammelten Lehrerschaft, ob sie es nun hören wollten oder nicht.

Bild von: Lavandil

Die Vertrauensschüler des Hauses Slytherin hatten da weniger Verständnis. „Warum soll ausgerechnet bei Lacri eine Ausnahme gemacht werden? Wir müssen ja auch in Orange herum laufen, ob uns das nun passt oder nicht!“, meinte isch auf Nachfrage des Reporters.
Als sich dann auch noch Lacrimabilis Eltern in den Konflikt einmischten, da eskalierte der Streit und kam vor die Schlichter. „Unser Junge soll sich wohl fühlen, sonst kann er ja nicht gut lernen!“, erregte sich der Vater. „Außerdem zahle ich reichlich Schulgeld, da muss ich doch ein Mitspracherecht haben! Wir Iren müssen schließlich zusammenhalten.“
Als nun die Streitenden gemeinsam vor den Schlichtern erschienen, da gab es einen Aha-Moment. Die Schlichter erschienen nämlich traditionell in grüner Gewandung und nahmen
auf ihren Stühlen Platz. Dabei fiel auf, dass der Schlichterstuhl der Slytherins leer war.
Dies entging weder Lacrimabilis noch den Vertrauenslehrern. So wurde der Vorschlag unterbreitet, dass sich Lacri doch um das Amt des Schlichters im Haus Slytherin bewerben sollte. Da Lacri schon immer ein ausgleichendes Wesen und bei genug Grün im Umfeld auch etwas Beruhigendes hatte, nahm er den Vorschlag an.
So löste sich der Konflikt von ganz allein und alle Anwesenden hatten, was sie wollten. Lacrimabilis darf nun immer in einem grünen Umhang herumlaufen, die Schlichter haben Verstärkung und alle anderen Beteiligten wieder ihren Seelenfrieden.
„Ich bin so froh, dass ich nun auch offiziell einen grünen Umhang tragen darf! Außerdem darf ich jetzt das Vertrauensschülerbad benutzen, da war ich schon die ganze Zeit scharf darauf“, erklärte Lacri abschließend unserem Reporter.
Ob dies für eine gewisse Unreife spricht, sei mal dahingestellt, schließlich fällt das Grün hinter den Ohren durch den grünen Umhang nicht so auf.
Wir wünschen Lacrimabilis in seinem neuen Posten möglichst wenig zu tun, damit er in Ruhe Beruhigungszauber sowie Entfesselungskünste üben und reichlich grünen Tee trinken kann.

(Richtigstellung der Slytherinvertrauensschüler: Die Begleitumstände sind von Hexenwochereporterin Cori Klatschbase frei erfunden!!! Wir freuen uns aber, Ihnen mitteilen zu dürfen, dass das Haus Slytherin endlich einen neuen Schlichter hat und wünschen Lacri viel Spaß in seiner neuen Aufgabe!)