Bunter Schnee auf dem Hogwartsgelände aufgetaucht

Wie der Redaktion des Tagespropheten zugetragen wurde, ist in Hogwarts eine Art Zauberwettkampf entbrannt.
Es begann am 1.12.18, erzählte Mister Filch auf Nachfrage des Tagespropheten. „Ich ging zu Hagrids Hütte, um ihn zu fragen, ob die Weihnachtsbäume groß genug für die Ernte seien, als ich am Wegesrand plötzlich roten Schnee entdeckte. Noch dachte ich mir nichts dabei, weil es ja fast vor Hagrids Hütte war. Vielleicht hatte er wieder mal einen feuchtfröhlichen Abend im Eberkopf und hatte auf dem Rückweg etwas Wein verschüttet.“
Doch bei diesem kleinen Stück rotem Schnee sollte es nicht bleiben. Immer mehr farbige Schneeflecken tauchten nach und nach auf den Ländereien Hogwarts auf. Mittlerweile gab es auch noch gelbe, grüne und blaue Flecken.

Einige befragte Schüler erzählten hinter vorgehaltener Hand, dass sich die Schneefärberei zu einem richtigen Wettstreit entwickeln würde. „Anfangs war es wohl ein Versehen. Ein Gryffindorschüler hatte bei Zonkos Farbpulver zum Färben von Speiseeis gekauft. Er wollte wohl seine Freundin überraschen. Wahrscheinlich hatte er Angst beim Farbwechselzauber etwas falsch zu machen und sie zu vergiften. Auf dem Rückweg von Hogsmeade geriet er dann in eine Schneeballschlacht und irgendwann riss in dem Gerangel die Tüte.“
Ein Slytherinschüler soll dann, als er den roten Schnee sah, auf die Idee mit der vorsätzlichen Färberei gekommen sein. „Ich traute meinen Augen kaum, als ich am nächsten Tag sah, dass es auch grünen Schnee in Hogwarts gibt. Dies konnte doch nur eine Provokation gegen mich sein. Jeder weiß doch, dass ich frischen Schnee so liebe. Alles so schön sauber. Aber diese Schüler lassen ja nichts unversucht, um mich zu ärgern. Bestrafen sollte man die ganze Bande!“ ereiferte sich Mister Filch im Gespräch.
Weitere Erkundigungen unserer Reporterin brachten interessante Details zu Tage. Das Slytherins und Gryffindors nicht gerade Freunde sind, ist ja hinreichend bekannt. Aber auch Hufflepuffs und Ravenclaws fanden es offensichtlich lustig Schnee zu färben. So begannen immer mehr Schüler heimlich zwischen den Unterrichtsstunden oder in ihrer Freizeit Farbwechselzauber und Alternativen auszuprobieren. Eine Erstklässlerin erklärte:“Ich kann nur den Schwebezauber, aber der klappt mit Farbpulver echt gut. Ich habe schon Schnee auf dem Schulvordach damit gefärbt. Sieht toll aus, wenn die Sonne drauf scheint.“
Es schien sich in der Schülerschaft herumgesprochen zu haben, dass Mister Filch dies nicht gut hieß. So entstand die unausgesprochene Regel, keinen farbigen Schnee umzufärben, sondern lieber neue Stücke zu suchen, ohne erwischt zu werden.
Unsere Reporterin konnte sich gestern selber ein Bild von der Situation machen. „Es sieht schon sehr gewöhnungsbedürftig aus, wenn der Schneemann einen gelben Kopf, einen blauen Bauch, einen roten Rock und grüne Arme hat.“
Die Schüler scheinen aber dieses Jahr besonders viel Spaß im Freien zu haben. Die Schulkrankenschwester jedenfalls findet dies sehr gut, weil so die Immunabwehr der Kinder gestärkt wird und weniger zu ihr kommen, um den Päppeltrunk abzuholen.
Da sieht man es mal wieder, des einen Leid ist des anderen Freud.
In diesem Sinne wünschen wir allen Lesern des Tagespropheten eine fröhliche Weihnachtszeit mit vielleicht buntem Schnee im Garten.