Muggelangriff vor Zauberpub „Zum Tropfenden Kessel“

Am gestrigen Abend ereignete sich in der Londoner Innenstadt in der Charing Cross Road ein tragisches Blutbad. Der Muggel Alexander B. zog vor dem Zauberpub „Zum Tropfenden Kessel“ aus heiterem Himmel eine Pistole und eröffnete das Feuer auf seine Umgebung. Mehrere Personen starben bei diesem Angriff, darunter auch die fünfundzwanzigjährige Hexe Melanie Coldwell sowie ihr gleichaltriger Begleiter Owen Miller.

Coldwell und Miller waren auf dem Weg in den „Tropfenden Kessel“, als das Chaos ausbrach und die Kugeln sie niederstreckten. Der Angreifer, ein vierzigjähriger Mann unbekannter Herkunft, soll laut Zeugenaussagen in einer kleinen Menschentraube vor dem Pub seine Waffe gezogen und abgefeuert haben, ehe er sich in Richtung Pub bewegt habe. In dem Pub sollen sich zu diesem Zeitpunkt ungefähr dreißig Zauberer und Hexen befunden haben.

Der Täter schien zu Beginn die unübersichtliche Lage genutzt zu haben, um so viele Menschen wie möglich zu treffen. Ein Augenzeuge berichtete, dass Alexander B. wie wild um sich geschossen habe, ohne seine Umgebung überhaupt wahrzunehmen. Nachdem mehrere Gäste des Pubs auf die Unruhen aufmerksam geworden waren, stürmten einige den Opfern zu Hilfe und setzten ihre Zauberkräfte ein, um den Täter zu stoppen. Mit gemeinsamer Magie konnten sie Alexander B. schließlich überwältigen und ihn unschädlich machen. Die Muggelpolizei traf wenige Minuten nach dem Angriff ein und führte den Mörder ab. Alexander B. sitzt somit zum aktuellen Zeitpunkt in der Untersuchungshaft der Muggel und wird nach dem Muggelgesetz verurteilt.

Das Motiv von Alexander B. ist noch nicht bekannt. Die Magische Strafverfolgungspatrouille wurde umgehend nach dem Angriff eingeschaltet und arbeitet auf Hochtouren, um an weitere Informationen zu gelangen. Auch die Internationale Vereinigung von Zauberern sowie die Vergissmich-Zentrale wurden hinzugezogen und kümmern sich momentan um die Überlebenden des Angriffs. Der Sprecher der Abteilung für Magische Strafverfolgung erklärte dem Tagespropheten am Abend in einer kurzen Stellungnahme: „Unsere oberste Priorität ist aktuell, uns Klarheit über die Identität des Muggeltäters und sein Motiv zu verschaffen. Hatte er womöglich Kontakt zur Zauberwelt? War es bloß Zufall, dass sich die Tat vor dem bekannten Zauberpub ereignet hat?“ Die Zauber, die den Pub vor den Augen von Muggeln verbergen sollen, seien laut Aussagen des Sprechers durchgehend intakt gewesen.

„Es ist ein tragisches Ereignis, das die Zauberwelt zutiefst erschüttert. Wir gehen bei dem aktuellen Stand der Ermittlungen davon aus, dass die Hexe Coldwell und der Zauberer Miller sich zur falschen Zeit am falschen Ort befunden haben. Uns sind momentan keine Parallelen zwischen dem Täter und der Zauberwelt bekannt“, teilte uns der zuständige Leiter der Magischen Strafverfolgungspatrouille mit.
Die Vergissmich-Zentrale meldete heute früh gegen 5:42 Uhr, dass den anwesenden Muggeln bereits ihre Erinnerung an das gestrige Geschehen genommen wurde. Im Moment gebe es jedoch keinen Grund, mit dem zuständigen Muggel-Polizeichef in Verbindung zu treten. Die Lage sei zwar äußert angespannt, jedoch gehen die zuständigen Ermittler des Zaubereiministeriums von einem Einzeltäter aus.