Männerwelt klagt: Viele Hexen beherrschen keine Haushaltszauber

Mit einem Zauberstabschwung den Abwasch erledigen, das Bad reinigen oder die Fenster putzen. Den Anzug des Mannes für das Zaubereiministerium bügeln, den Garten entgnomen oder das WC ekelfrei säubern? Das, wofür Muggel oft lange brauchen, können Hexen und Zauberer eigentlich in wenigen Sekunden machen. Eigentlich. Denn immer öfter sind Hexen in der Putzmittelabteilung der Muggelsupermärkte zu sehen, in denen sie verschiedenste Reinigungsutensilien kaufen. Auch in unserer Redaktion treffen in letzter Zeit verstärkt Briefe von frustrierten Männern ein, deren Frauen nicht mal die einfachsten Haushaltszauber beherrschen.

Ein Leserbrief von einem Leser, der lieber anonym bleiben möchte: „Meine Mutter hatte früher alles mit Magie gemacht: die Böden geputzt, gebügelt, Wäsche gewaschen. Das war so herrlich, so stressfrei für die gesamte Familie. Sie hatte viel weniger Arbeit und wir eine entspannte Mutter bzw. Ehefrau. Heute machen die Frauen im Haushalt alles per Hand. Sie fragen ihre Muggelnachbarn sogar um Tipps! Was meine Frau alleine für das Putzen, Waschen und Kochen an Zeit aufbringt ist Wahnsinn. Das fehlt uns alles an anderen Stellen des Familienlebens. Mal schnell die Kinder holen? Geht nicht, die Waschmaschine läuft ja noch.“

Unsere Redakteure haben sich infolgedessen ein wenig in der Leserschaft aber auch in der Redaktion umgehört und einige Hexen dann zu Hause besucht. Viele haben zugegeben, dass sie Haushaltszauber nicht beherrschen, fast allen ist dieser Umstand jedoch selber peinlich und so möchten sie nicht im Tagespropheten genannt oder zitiert werden. Jedoch geben alle übereinstimmend zu, ihren Müttern früher nicht ‚über die Schulter geschaut‘ zu haben. „Als ich Kind war, hat Mama das schon immer gemacht. Als ich ausgezogen bin, war es mir dann zu unangenehm, sie beim Lernen von Haushaltszaubern um Hilfe zu bitten. Ich hätte ja dann zugeben müssen, dass ich früher nichts im Haushalt gemacht habe, geschweige denn mich dafür interessiert habe. Und jetzt muss ich vieles auf die Muggelweise machen. Das ist wirklich frustrierend. Und auch peinlich, mein Mann mag das überhaupt nicht“, sagte uns zum Beispiel eine 28-jährige Hexe.

Doch für jedes Problem gibt es eine Lösung. Das dachte sich auch die 54-jährige Wilma Sumswine und gründete die ‚Akademie des magischen Haushalts‘. Wahrlich ein hochtrabender Name, doch Sumswine erläutert: „Bei uns können Hexen egal welchen Alters nicht nur die Grundlagen, sondern auch Profikurse besuchen und dadurch alles lernen, um sich die Arbeit im Haushalt leichter machen zu können. Am Ende des kompletten dreimonatigen Intensivkurses, wir haben pro Woche zwei Übungseinheiten zu je 60 Minuten, sind die Hexen so ausgebildet, dass sie 99% aller im Haushalt anfallenden Arbeiten per Zauberei verrichten können.“ Laut der Gründerin der Akademie sind auch verkürzte Crash-Kurse möglich, bei denen man innerhalb kurzer Zeit die wichtigsten Zaubersprüche erlernt. Selbstverständlich herrscht in der ‚Akademie des magischen Haushalts‘ höchste Diskretion. „Wir wissen, wie unangenehm es sein kann, wenn man bei diesem Thema um Hilfe bitten muss. Trotzdem ist es wichtig für uns, dass sich diese Hexen nicht verstecken brauchen“, konkretisiert Sumswine die Ziele ihrer Akademie. „Die ersten Kurse laufen bald aus, und die Meinungen der Teilnehmerinnen sind durchweg positiv. Das sage ich nicht aus betriebswirtschaftlichen Gründen, sondern weil ich den Frauen Mut machen will. Und die weiteren Anmeldezahlen bestätigen mich darin. Wir mussten schon zwei zusätzliche Lehrkräfte anstellen, um geringe Wartezeiten für die nächsten Kurse garantieren zu können.“

Die Kontaktdaten für die ‚Akademie des magischen Haushalts‘ lauten:

Akademie des magischen Haushalts

Ms. Wilma Sumswine

Kingston Road 18

London