Schüler fordern Fremdsprachenkurse in Hogwarts

Die Schüler Hogwarts‘ scheinen durch das Trimagische Turnier ihre Begeisterung für Fremdsprachen entdeckt zu haben.

Einem Mitarbeiter von Flourisch und Blotts zufolge soll es seit der Ankunft der Delegationen aus Durmstrang und Beauxbatons vermehrt Bestellungen für Bulgarisch- und Französischwörterbücher gegeben haben. Sogar ein Wörterbuch Meerisch soll nach Hogwarts geliefert worden sein.

Als sich unser Reporter anlässlich der zweiten Aufgabe des Trimagischen Turniers zu diesem Thema umhörte, erfuhr er Interessantes aus der Schülerschaft. „Ich finde es sehr beeindruckend“, erzählte ihm eine Schülerin, „wie gut die Schüler aus Durmstrang und Beauxbatons Englisch können. Ich kann leider nur ein klein wenig Französisch, weil wir dort im Sommer immer Urlaub machen. Aber über ‚Guten Morgen!‘, ‚Auf Wiedersehen‘ und ,‘Ich hätte gerne einen Milchkaffee.‘ komme ich nicht hinaus. Die Organisatoren des Trimagischen Turniers wussten doch bestimmt schon letztes Jahr, dass es diesen Wettstreit geben soll. Warum haben sie sich nicht dafür eingesetzt, dass wir hier in Hogwarts wenigstens ein Basiswissen in Französisch und Bulgarisch vermittelt bekommen?“


Diese Frage ist durchaus berechtigt, vor allem wo doch dieser Wettkampf dem Zweck dient, neue Kontakte und Freundschaften zu schließen, wie uns der Schulleiter Albus Dumbledore mitteilte.

Bei der zweiten Aufgabe des Trimagischen Turniers ging es ja darum, eine „Geisel“ aus den Händen der Wassermenschen zu befreien. Als Hinweis und Vorbereitungshilfe für diese Aufgabe bekamen die Champions bei der ersten Aufgabe das goldene Drachenei, welches sie erbeuten mussten, mit einem Rätsel darin. Insiderinformationen zufolge soll es ein Lied gewesen sein, welches auf Meerisch gesungen wurde. Wobei Gesang hier wohl die falsche Beschreibung ist. „Als Harry im Gemeinschaftsraum das Ei öffnete, da erklang ein solch schreckliches Geschrei und Gekreische, dass uns allen die Haare zu Berge standen.“, so beschrieb ein Gryffindorschüler das wirklich sehr nervige Gejaule. „Nach dem die Champions die zweite Aufgabe erledigt hatten, hat Dumbledore zu unser aller Verwunderung in Meerisch mit der Häuptlingin der Wassermenschen gesprochen.“

Stolz bemerkte Percy Weasley, welcher für den verhinderten Bartemius Crouch von der Abteilung für internationale Zusammenarbeit als Richter eingesprungen war, dass sein Chef mehr als 200 Sprachen spreche, darunter Meerisch, Beamtenchinesisch, Kobaldogack, Troll und natürlich Bulgarisch. Dies habe er bei der Quidditchweltmeisterschaft ja öfters als Dolmetscher bewiesen.

Leider könne er selber nur Englisch, was bei seiner Arbeit im Ministerium sehr hinderlich sei, verriet uns der junge Weasley betrübt. „Ich hätte mir in Hogwarts fakultative Fremdsprachenkurse für interessierte Schüler gewünscht. Vielleicht gibt es ja jetzt durch das Turnier ein Umdenken bei der Lehrplangestaltung.“

Tatsächlich hat sich eine Gruppe Schülerinnen zusammengefunden, die den Schulbeirat genau darum gebeten haben. „Ich möchte schon seit der Quidditch-Weltmeisterschaft ein Autogramm von Victor Krum“, verriet uns eine Unterzeichnerin der Petition. „Aber Victor ist immer so schweigsam, vermutlich kann er nicht so gut Englisch, wie er gerne möchte. Deshalb möchte ich Bulgarisch lernen, damit wir uns unterhalten können. Er sieht so gut aus und ist so stark.“, schwärmte sie weiter.

Ob dies die richtigen Gründe für einen Fremdsprachenunterricht sind, das sei mal dahin gestellt, aber Bildung schadet ja bekanntlich nie. Als Berufsvorbereitung für zum Beispiel zukünftige Mitarbeiter des Ministeriums wäre es sehr sinnvoll, wenigstens Beamtenchinesisch und Kobaldogag anzubieten, um ihnen einen leichteren Einstieg zu ermöglichen.

Wir dürfen nun gespannt sein, wie der Schulbeirat entscheiden wird.