Schwestern des Schicksals trennen sich!

Seit mehreren Monaten war es still um die Schwestern des Schicksals, umso überraschender kam die Nachricht über die Trennung der Schwestern heute Morgen über den Magischen Rundfunk MRF. „Wir haben diese Information aus dem nächsten Umkreis der Schwestern erhalten und die Quelle ist hundertprozentig sicher!“, sagte uns George Ruffle, Leiter der Nachrichtengruppe des MRF. Ein kurzer Rückblick: Die Schwestern des Schicksals hatten nach ihrer über zweijährigen Welttournee eine kreative Pause von einem Jahr angekündigt. Diese Pause sollte im September dieses Jahres zu Ende gehen.
Nach unseren heutigen Recherchen im Umfeld der Schwestern hatte es schon länger Spannungen zwischen Gideon Crumb (Dudelsack), Herman Wintringham (Laute) auf der einen Seite und Kirley Duke (Leadgitarre) sowie dem legendären Myron Wagtail (Leadsinger) auf der anderen Seite gegeben. „Sie sind sich wohl überhaupt nicht einig geworden, welche musikalische Richtung einzuschlagen sei, um einen neuen Kick zu bekommen“, so Ruffle.
Während Crumb und Wintringham als Songschreiber dem altbewährten „Weg der Schwestern“ folgen wollten, hätten Duke und Wagtail eine neue Richtung gewünscht. Insbesondere der Muggelmusikstil Ska-Punk hätte es den beiden angetan, berichtet Ruffle.
„Über mehrere Wochen gab es zuerst einen kreativen Disput zwischen den brillanten Musikern. Schließlich gab es ein heftiges Handgemenge, als alle übermüdet waren und wütend wurden. Es sind wohl ein Dudelsack, zwei Gitarren, eine Laute, eine Harfe und das rechte Handgelenk von Wagtail zu Bruch gegangen.“
Ruffle berichtete uns weiter, dass Gerüchten zufolge auch die legendäre Rhythmusgitarre von Heathcote Barbary irreparabel zerstört wurde. Diese Gitarre war die Letzte, die von Roger Hieronimus Thiddelwich gebaut wurde, bevor er nach dem übermäßigen Genuss von Espresso an einem Herzinfarkt verstarb. Thiddelwichs Gitarren galten sämtlich als Wundergitarren und jede einzelne von ihnen ist ein Vermögen wert. Sollte Barbarys Instrument tatsächlich zerstört sein, wäre dies ein unersetzbarer Verlust.
„Heathcote ist wohl völlig durchgedreht und hat Gideon und Kirley krankenhausreif gezaubert“, berichtet Ruffle. Unsere Nachfragen im St.-Mungo-Hospital ergaben, dass beide tatsächlich dort behandelt werden. Heathcote Barbary wird aktuell im Zaubereiministerium befragt. Dies bestätigte uns Ralph MacLean, Leiter der Magischen Strafverfolgungspatrouille (Abteilung Magische Strafverfolgung) im Zaubereiministerium. „Barbary wird wegen Sachbeschädigung und schwerer Körperverletzung mit folgendem Verlust der klaren Denkfähigkeit verhört und sehr wahrscheinlich angeklagt. Zurzeit sitzt er in einer Verhörzelle im vierten Stock und sieht ziemlich zerknirscht aus“, so MacLean. Die Nachricht im MRF hat obendrein für erheblichen Aufruhr bei den jungen Zauberern und Hexen geführt. Die Schwestern des Schicksals sind auch nach fast 30 Jahren Bandgeschichte die wohl beliebteste Musikgruppe aller Zeiten. Mehrere junge Hexen an der Hogwarts-Schule haben schier verzweifelt mit Selbstmord gedroht, falls die Band nicht wieder zusammenkommt. Kurzzeitig gab es tumultartige Zustände vor dem Gebäude der Plattenfirma „Magic Records“ in London, die die Schwestern unter Vertrag hat. Nur ein beherztes und flottes Eingreifen der Vergissmich-Zentrale aus der Abteilung für Magische Unfälle und Katastrophen konnte das Schlimmste verhindern. „Die waren alle völlig irre und kaum zu bändigen!“, berichtet Maria McAteer, Mitarbeiterin der Vergissmich-Zentrale. Es scheint aktuell so zu sein, dass die wechselvolle und höchst erfolgreiche Geschichte der wohl bekanntesten und einzigartigsten Band der Zaubererwelt ein schlagkräftiges Ende findet. Zu diesem Zeitpunkt erscheint nicht nur eine Wiedervereinigung der Band ausgesprochen unwahrscheinlich, auch die vollständige Genesung von Gideon und Kirley ist nicht sicher. Wir halten Sie auf dem Laufenden, sobald uns nähere und vor allem genauere Informationen vorliegen.