Wertvolle Artefakte aus Zauberwelt-Museum gestohlen

Bild: Altron

„Als ich das Museum betrat, kam mir im Eingangbereich einiges komisch vor. Stühle standen anders als wir sie am Abend aufgeräumt hatten, der Ständer mit unseren Prospekten mit den verschiedenen Angeboten war verschoben. An sich ja nichts Weltbewegendes“, sie wurde von einer Kollegin unterbrochen, die ebenfalls darauf brannte, ihren Eindruck zu schildern.

„... stimmt. Aber zuerst hab ich mir noch gedacht, dass vielleicht viel los war, und die Abendschicht nicht mehr aufgeräumt hat. Ich meine, mitunter stoßen Besucher an den Ständer und verschieben ihn. Doch irgendwie hatte ich das Gefühl, dass etwas nicht in Ordnung war.“

Eine weitere Stimme meldete sich zu Wort.

„Aber auch wenn Alarmglocken in meinem Kopf schrillten, ich war nicht darauf vorbereitet, was mich in einem der beiden Ausstellungsräume erwartete.“

Dazu muss man hinzufügen, dass damit die Wanderausstellung Berühmter Zaubertrankmeister gemeint war. Unserem Reporter gelang es nach etwas Überredung, in eben diese Ausstellungsräume zu gelangen und sich anzusehen, was dort geschehen war.

Es war nicht zu übersehen, dass sich jemand unbefugt Zutritt verschafft hatte. Alte, wertvolle Zaubertrankbücher lagen verstreut und beschädigt auf dem Boden, herausgerissene Seiten waren überall verteilt und Absperrungen aus den Halterungen gerissen. Man konnte sich kaum noch mehr Chaos vorstellen.

Was erst beim genaueren Hinsehen auffiel, war, dass es nicht nur Zerstörung gegeben hatte, sondern auch, dass einige Ausstellungsgegenstände offenbar gestohlen worden waren. Besonders getroffen hatte es die Vitrine mit den Ausstellungsstücken von Hector Dagworth-Granger. Sie schien das eigentlich Ziel der Diebe gewesen zu sein. Seine kostbare Zeituhr mit dem für ihn charakteristischen roten Sand lag beschädigt zwischen den Scherben der Vitrine. Der Kessel und die Gegenstände der Braukunst wie Waage, Messer, Rührstäbe waren spurlos verschwunden.

Wer könnte ein Interesse daran haben, diese zu stehlen? Jemand der sich mit ihnen schmücken wollte? Nun das dürfte zumindest in der Öffentlichkeit schwer werden, da sie bekannt sind und man erklären müsste, wie man in ihren Besitz kommt. Also eher von jemanden, der sie besitzen wollte, ohne dass jemand davon erfuhr.

Inzwischen war auch der Direktor des Museums hinzugekommen, dem man ansehen konnte, dass ihn das Geschehen arg mitgenommen hatte.

„Der Schaden ist unermesslich. Die gestohlenen Artefakte sind, wenn man den Geldwert betrachtet, ersetzbar, aber sie sind ideell gesehen unersetzlich. Man kann sie im Grunde genommen in der Winkelgasse für wenig Geld kaufen. Es handelt sich um Standardwerkzeuge der Zaubertrankbrauerei. Aber allein wem sie gehört haben, macht sie wertvoll. Wir gehen im Moment davon aus, dass die restliche Zerstörung als Ablenkung geplant war. Auch dass einige weitere, scheinbar unbedeutende Artefakte verschwunden sind, scheint damit in Zusammenhang zu stehen. Letztendlich haben die Diebe die Sanduhr möglicherweise nicht mitgenommen, weil sie beim Versuch, sie zu entwenden, zerbrochen ist.”

Die Auroren haben die Ermittlungen aufgenommen, von denen sich die Museumsleitung erhofft, dass sie zur Wiederbeschaffung der Artefakte führen. Bis dahin bleibt den Angestellten nur, das Chaos aufzuräumen und so viele von den zerstörten Ausstellungsstücken zu reparieren, wie nur irgendwie möglich. Damit kann man vielleicht den entstanden Schaden etwas reduzieren.

Für Hinweise, die entweder zu dem Täter oder zu den Artefakten führen, wurde eine Belohnung in bislang nicht genannter Höhe ausgelobt. Sollte jemand Kenntnis davon erlangen, dass Stücke aus dem Diebstahl zum Kauf angeboten werden, soll derjenige sich mittels Eule mit dem Ministerium in Verbindung setzen.

Wir werden weiter berichten, sobald sich etwas Neues ergibt.