Hogwarts startet Projekt zur Züchtung seltener Heilpflanzen – erste Erfolge bereits im Vorfeld sichtbar

Nachdem das St.-Mungo-Hospital im vergangenen Sommer erfolgreich einen zweiten Standort im schottischen Hogsmeade errichtet hat, stellte sich bald die Frage nach der Lieferung der Heilmittel.

Obwohl die Heiler die meisten Tränke, Tinkturen und Salben vor Ort selbst herstellen, können sie nicht alle Bestandteile in den umliegenden Wäldern sammeln oder in der nächsten Apotheke einkaufen. Zum Einen ist es unmöglich, die Patienten, auch nur für kurze Zeit, ohne Überwachung zu belassen.
Zum Anderen liegt das an den wesentlich geringeren Einkaufsmöglichkeiten in dem kleinen Zaubererdorf im Vergleich zu London.

"Natürlich wurde im Voraus viel geplant und bisher verlief alles ohne Komplikationen. Aber gerade bei unserem letzten Fall, einer eingeschleppten Infektion nach längerem Auslandsaufenthalt, brauchten wir einige frisch geerntete Kräuter", berichtete Heiler Streppins. "Es ist eine überaus seltene Krankheit und für die wenigsten Behandlungen brauchen wir solche Zutaten. Die Option, den Patienten sofort nach London zu transferieren, ließ sein Gesundheitszustand nicht zu. Daher mussten wir kurzfristig eine Lösung finden, ihm zu helfen. Dadurch wurde aber die Frage aufgeworfen, wie wir in Zukunft auf solche Fälle vorbereitet sein können."

Aufgrund der Notwendigkeit, frische Materialien zu erhalten, war eine Zulieferung von der Londoner Zentrale unmöglich. Allerdings konnte Neville Longbottom, Kräuterkundeprofessor des nahegelegenen Hogwarts, helfen. In seiner privaten Zucht seltener Pflanzen befanden sich die benötigten Heilkräuter, so dass der dringend benötigte Trank gebraut werden konnte.

Nach der erfolgreichen Behandlung traten die Heiler an die Schulleitung heran, ob eine weitere Zusammenarbeit mit der Schule möglich sei.

"Natürlich war ich froh, helfen zu können, doch es ist mir unmöglich, die Schüler zu unterrichten und zugleich ein eigenes Gewächshaus für die Heiler zu betreuen. Die von ihnen benötigten Pflanzen brauchen zum Teil viel mehr Pflege, auch weil sie unter normalen Bedingungen niemals in Schottland gedeihen würden", erklärte Professor Longbottom.

Allerdings erfuhren auch die Schüler von dem schweren Krankheitsfall in Hogsmeade und machten sich ebenfalls Gedanken dazu. Eine Gruppe von Sechst- und Siebtklässlern trat an den Professor heran, um ihre Dienste zur Pflanzenpflege als Hilfe für das Hospital anzubieten. Daraus entwickelte sich das seit vergangenem Wochenende offiziell eingeweihte Projekt "Greenhouse 7 - it's too early for Heaven".


Dafür wurde extra ein weiteres Gewächshaus, das abseits der anderen zur Hälfte im Baumschatten des Verbotenen Waldes steht, konzipiert. Es gibt darin mehrere, durch Türen getrennte Bereiche, um möglichst vielen, unterschiedlichen Heilpflanzen optimale Wachstumsbedingungen zu bieten.
Viele Eulen wurden an Kräuterkundeexperten in der ganzen Welt losgeschickt, um auch Samen von besonders seltenen Heilpflanzen zu bekommen und um mit der Anzucht bald beginnen zu können.
Als Betreuerin für das Projekt hat sich die bereits emeritierte Kräuterkundeprofessorin und ehemalige Hauslehrerin Pomona Sprout angeboten.

"Ich kann es gar nicht erwarten, die erste Blütezeit zu dokumentieren. Wir können hier mit unglaublichen Pflanzenarten arbeiten, die noch nie jemand so weit von ihrem Heimatland entfernt gezüchtet hat. Für meinen Ruhestand konnte ich mir nichts Besseres wünschen!"

Das Projekt ist Erfolg versprechend angelaufen. Eine erste Eilsendung aus Brasilien ist bereits angekommen und die ersten grünen Triebe sind bereits zu bewundern. Weitere bestätigte Zusendungen aus Europa, aber auch Neuseeland werden in den nächsten Wochen erwartet.

Alle Hogwarts-Schüler, die sich für Kräuterkunde oder auch für eine Karriere als Heiler interessieren, können Professor Sprout bei der Pflege helfen. Allerdings ist dies eine freiwillige Zusatzaufgabe zu den verpflichtenden Fächern, so dass auch der normale Kräuterkundeunterricht weiterhin besucht werden muss.

Heiler Streppins hat das neue Gewächshaus bereits besichtigt und ist nicht nur über die Kooperationsbereitschaft der Schule, sondern auch über die hilfsbereiten Schüler und ihre ersten Setzlinge hoch erfreut.