Kobold-Silvesterparty sorgte für Aufruhr in der Winkelgasse

Was ist nur mit den Kobolden los? Das ansonsten so grimmige und introvertierte Volk sorgte am 31. Dezember für großen Tumult in der Winkelgasse.
Tatsächlich waren nur acht Vertreter dieses kleinen Volkes nötig, um die zu dieser Zeit beinahe menschenleere Winkelgasse in ein lautes und buntes Silvesterparadies zu verwandeln.
Doch wie konnte es erst dazu kommen?

„Oh, ich erinnere mich gut an diese Wahnsinnigen!“, so Ed Randles, ein Gast des Tropfenden Kessels. „Die saßen gleich am Nebentisch, haben was getrunken und sich ziemlich leise und mysteriös miteinander unterhalten…für Kobolde also nichts Ungewöhnliches. Dann wurden sie plötzlich ziemlich laut. Eine halbe Stunde vor Mitternacht sind sie durch die Tür verschwunden, die in die Winkelgasse führt. Ich habe mir nichts weiter dabei gedacht. Möglicherweise wollten sie sich das Feuerwerk ansehen, obwohl es hier ja nie besonders viel zu sehen gab.“

Es war fünf Minuten vor Mitternacht, als ein ohrenbetäubendes Getöse die Gäste des Tropfenden Kessels dazu veranlasste, nach draußen zu stürmen.
Augenzeugenberichten zufolge hatte sich die Winkelgasse in ein einziges Desaster aus leuchtenden Farben, Krach und schwebenden Champagnerflaschen verwandelt. Die vorerst verwirrten Gäste hatten ihren ersten Schock schon bald überwunden und schlossen sich der Party an, ohne zu wissen, wer die Urheber des Tumults waren. Die kleine Koboldgruppe blieb jedoch nicht lange unbemerkt. Laut grölend hatte sie sich vor der Gringotts Bank versammelt. Als wären tanzende und feiernde Kobolde noch nicht genug, begann die kleine Gruppe pünktlich um Mitternacht lautstark in Koboldgack zu singen.
Sämtliche Hexen und Zauberer, die zum Zeitpunkt des Spektakels anwesend waren, sind sich uneinig was amüsanter mit anzusehen war: Waren es das noch nie da gewesene Feuerwerk oder die durchgedrehten Kobolde?
Nach einiger Zeit wurde das Zaubereiministerium von Beschwerden etlicher Nachbarn bombardiert und war gezwungen in das Geschehen einzugreifen.
Gerade noch rechtzeitig wurde die Party beendet, als zwei der feiernden Kobolde versuchten, einen Feuersalamander, den sie an eine Rakete gebunden hatten, in den Himmel zu schießen.
Schließlich konnten die Unruhestifter nur mit einem Schockzauber ruhig gestellt werden. Schon kurz darauf wurde das merkwürdige Verhalten der Kobolde geklärt.
Offenbar gibt es ein neues Getränk im Tropfenden Kessel, den ‚verrückten Feuergurgler´, der an diesem Tag zum ersten Mal verkauft wurde. Dass dieser Drink eventuell verheerende Nebenwirkungen bei Kobolden hervorrufen könnte, hatte dabei niemand bedacht.
Die Frage, wie die Kobolde denn an die vielen Feuerwerksartikel gekommen seien, konnte ebenfalls geklärt werden. Offenbar hatte es sich dabei um ein neues Produkt aus dem berühmten Scherzartikelladen ‚Weasleys zauberhafte Zauberscherze´ gehandelt.

„Wir haben zu Silvester immer länger geöffnet. Diese Kerle kamen in letzter Minute in den Laden und kauften unsere ‚Party in der Dose´“, sagte eine Angestellte des Scherzartikelladens.

Ein Gegenmittel, um die berauschende Wirkung des Getränkes zu beenden, war nicht nötig. Den Kobolden ging es bereits nach wenigen Stunden wieder gut, abgesehen davon, dass sie über Kopfschmerzen klagten. Für die feiernden Gäste des Tropfenden Kessels jedoch war es ein unvergleichlicher Start ins neue Jahr, den wohl keiner so schnell vergessen wird!