Eulenpost kurz vor Weihnachten überlastet!

Durch den heftigen Wintereinbruch am vierten Adventwochenende wurde die Anzahl der flugbereiten Posteulen dramatisch reduziert. Viele Tiere wurden von starken Windböen und Schneestürmen auf ihren Fernflügen überrascht und konnten, bereits schwer beladen mit weihnachtlichen Paketen, nicht rechtzeitig sicher landen. Dadurch mussten die Postämter ihre übrigen Eulen in den letzten Tagen mehr Strecken als offiziell pro Tier zugelassen, fliegen lassen, um ihren Bestellungen nachzukommen.

Der heftige Witterungswechsel hat nicht nur Mensch, sondern auch Tier vollkommen überrascht. Während das Wetter langanhaltend frühlingshaft war, rechnete niemand mit dem plötzlich hereinbrechenden Tief, das quer über Europa zog.

Das Resultat waren nicht nur verletzte, pflegebedürftige Privat- und Posteulen, die in der vergangenen Woche von Spezialisten für Magische Geschöpfe und Tier-Medimagiern versorgt werden mussten, sondern auch verschollene Weihnachtspakete, deren Befestigungsschnüre im Sturm abgerissen waren. Viele Vögel blieben zwar bei ihrer verlorenen Fracht und halfen so, sie aufzulesen, aber andere Geschenke wurden wortwörtlich vom Winde verweht.
Um zu verhindern, dass Muggel eventuell magische Gegenstände finden, wurden vom Zaubereiministerium nächtliche Suchtrupps ausgesandt, um die verräterische Post aufzuspüren. Eine wichtige Hilfe waren dabei Bestelllisten, die von besorgten Geschäftsführern, deren Eulen verletzt oder gar nicht zurückkamen, bereitgestellt worden waren.

„Wir sind uns mittlerweile sicher, dass wir alle Pakete finden und den Empfängern zusenden konnten", bestätigte Ministeriumssprecher Paulson Freitagabend. Gleichzeitig bittet er um Verständnis, dass das Zaubereiministerium über die Feiertage und die Woche bis ins Neujahr nur sehr eingeschränkt Eulenbenachrichtigungen ausschicken und beantworten können wird. „Bei der Aktion, alle Geschenke rechtzeitig auszusenden, haben wir unseren gesamten Bestand aufgebraucht. Alle Tiere brauchen ihre wohlverdiente Pause und müssen sich von den Strapazen erholen."

Die Postämter entschuldigen sich auch bereits jetzt für eventuelle Verspätungen, mancherorts wird sogar auf die Nutzung der Muggelpost verwiesen. Diese ist zu dieser Jahreszeit und Saison zwar auch rettungslos überlastet, ist aber in der Lage den geringen Mehraufwand durch dringlich gesendete Zauberpost abzufedern. Einige verdeckt arbeitende Zauberer sorgen für die schnelle Weiterleitung von Briefen und Paketen und verhindern, dass sie in die Bermuda Dreiecke der Muggelpostwege verschwinden.

„Wir empfehlen allen, die auf ihre Eulen nicht verzichten können, sie spätestens jetzt wetterfest zu zaubern. Wer nicht weiß, wie das geht, versucht es bitte nicht selbst, sondern gibt das Tier lieber einem Experten", appelliert Mrs Wandton, Angestellte im Postamt Hogsmeade.

In jeder Poststation werden die Tiere innerhalb weniger Minuten kostenlos mit Schutz- und Kräftigungszaubern versehen. Außerdem liegen Adressen von Pflegestellen aus, falls jemand besondere Hilfe mit einer verletzten Eule benötigt.

Um eine ähnliche Situation im kommenden Jahr zu vermeiden, werden die Zuchtpläne für Eulen derzeit reformiert. So sollen öffentliche Einrichtungen noch größere Eulereien als bisher zur Verfügung gestellt bekommen und die Aufzucht mehr gefördert werden.
Bisher gibt es bereits eine Zusage der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei, die den Schülern garantieren möchte, jederzeit eine Eule an ihre Verwandten und fernen Freunde schicken zu können.