Reisen auf einer Wolke

Die Sensation ist geschafft! Neben Besen und Teppichen und manch einem besonderen Staubsauger, ist es ab sofort auch möglich, eine Wolke als Transportmittel zu wählen.
Seit dem großen Vulkanausbruch des Eyjafjallajökul im Vorjahr, der die Flugreisen der Muggel massiv beeinträchtigte, arbeitete eine isländische Forschungsgruppe des dortigen Zaubereiministeriums an speziellen Wolkenkonstruktionen.

„Die Muggel konnten in ihren Maschinen nicht mehr reisen und durch die ausgestoßene Asche war die Sicht versperrt. Da dachten wir uns, was ist in Bezug auf die Tarnung besser als ein Besen? Natürlich selbst auf einer Wolke zu sitzen!“, erklärte der Leiter Dergsay.

Durch Verknüpfung von meteorologischen Zaubern mit Binde- und Stabilitätszaubern entstanden die ersten Prototypen im Winter des vorherigen Jahres. Nachdem die Herausforderungen, eine geeignete Sitzfläche zu schaffen und erste Testflüge zu absolvieren, gemeistert waren, stellte sich die Höhe als nächstes Problem dar. Mit den Wolken kann und muss man höher steigen als mit einem Besen. Deswegen ist es notwendig, dass der Reisende einen Kopfblasenzauber anwendet, um nicht zu ersticken. Außerdem muss ein Wärmezauber verwendet werden oder man passt seine Kleidung den kühlen Temperaturen an. In diesem Fall ist aber von Reisen in warme Länder abzuraten, da man bei der Landung sonst einen Hitzeschock erleiden kann.

Es gab in der Entwicklung einen Rückschritt, als man bei späteren Testflügen feststellte, dass die vorherigen Versuche so reibungslos geklappt hatten, weil sie im Winter stattgefunden hatten. Die magischen Wolken hielten jenseits von 15°C der Belastung nicht mehr stand. Außerdem galt es immer noch als problematisch, dass Reisende selbst viele Zauber anwenden müssen, bis die Wolke vollends und gefahrlos zu nutzen war.

Seit Mai wurden weitere Testflüge zu größter Zufriedenheit absolviert. Die Wolken haben eine temperaturunabhängige, stabile Konsistenz und fühlen sich wie feuchte Wattebäusche an. Während in den ersten Monaten nur sogenannte Einsitzer kreiert wurden, gibt es mittlerweile eine Auswahl zwischen den drei Modellen Wolke 1, Wolke 5 und Wolke 7. Die ersten Beiden bezeichnen die Anzahl der möglichen Reisenden, so sind bereits einzelne und Familienflüge möglich.

„Die Wolke 7 war eine ganz besondere Idee. Wir haben uns an dem Spruch orientiert, dass Verliebte im siebten Himmel schweben“, erläuterte der leitende Konstrukteur Mr Turden.
Doch nicht nur dies war eine Ideenquelle. Durch seine Kinder, die sich mit den benachbarten Muggelfamilien trafen, hatte er viel Kontakt mit den Vorstellungen von Muggeln und konnte sie für die Entwicklung der Wolken nutzen. So gäbe es mehrere Filme, in denen Menschen auf Wolken reisen, sowohl allein als auch zu mehreren. Das war der Anstoß für die Entwicklung für Transportwolken für mehrere Personen, die innerhalb weniger Wochen fertigstellt werden konnten.

Derzeit wurde diese neue Reisemöglichkeit nur in Island selbst zum Verkauf angeboten. Alle in Umlauf befindlichen Modelle werden strengstens von Mitarbeitern der Forschungsgruppe überwacht und dürfen bisher durchgehend maximal zweihundert Kilometer in der Luft sein. Eine Lieferung ins Ausland ist nicht möglich, wird aber angestrebt.

„Wir bezweifeln, dass die Wolke jemals wie die Besen in Massenproduktion gehen wird. Doch gerade für Zaubersiedlungen in der Nähe von aktiven Vulkanen oder in besonders regen- und vor allem wolkenreichen Regionen kann diese Reiseart eine wahre Alternative werden“, zeigte sich Mr Dergsay positiv gestimmt.

Wer dennoch schon jetzt diese neue Flugmethode selbst ausprobieren möchte, kann seinen nächsten Urlaub in Island verbringen und bei der Forschungsstation um einen kostenlosen Testflug ansuchen.