Außenseiter gewinnt Quidditch-Weltmeisterschaft

Der gestrige Tag wird unzweifelhaft in die Geschichte der Quidditch-WM eingehen. Der Außenseiter und WM-Neuling Finnland konnte auch gleich den Titel holen. Zwar sind die Jäger nicht sonderlich stark gewesen, doch sie profitierten immer von ihrem enorm cleveren Sucher.

Nachdem in der Vorrunde mit Frankreich und Bulgarien schon die zwei am höchsten gehandelten Teams nur knapp die Achtelfinalpaarungen erreichten, hielt keiner mehr eine Sensation für ausgeschlossen. Im Achtelfinale machten Bulgarien gegen Brasilien und Frankreich gegen Australien mit ihren Gegnern allerdings kurzen Prozess.

Die Finnen konnten sich gegen WM-Gastgeber England mit 230:210 durchsetzen.

Das Viertelfinale hielt einen Kracher bereit: Bulgarien sollte gegen Frankreich antreten. Und das nicht kurz, wie sich herausstellen sollte, denn bis zum 550:390 für Bulgarien dauerte es geschlagene 4 Stunden, bis Krum den Schnatz fangen konnte. Finnland konnte Honduras mit 250:130 schlagen, Irland gewann im Nachbarschaftsduell gegen Nordirland und Polen gewann klar gegen Japan, was man daran erkennen konnte, dass das Spiel nur 20 Minuten dauerte.

Nachdem sich die Bulgaren (250:110 gegen Polen) und die Finnen (170:120 gegen Irland) durchgesetzt hatten, konnte sich Irland durch ein 250:90 den dritten Platz sichern. Im Finale zwischen Bulgarien und Finnland sollte sich dann viel Dramatik abspielen: Schnell gingen die Bulgaren mit 30:0 in Führung. Die Finnen konnten sich aber immer wieder herantasten, ehe die Bulgaren komplett davonzogen.

In der 45. Minute gelang es den Bulgaren, durch einen wunderschön anzuschauenden Angriff von Dimitrow und Lewski, das 100:50 erzielen. Glücklicherweise konnten sie hierbei einem Klatscher durch eine Rolle seitwärts ausweichen und ihre Falkenformation wurde durch die einzige Spielerin im Spiel, Iwanowa, abgeschlossen. Auch die nächste Aktion gehörte der Bulgarin: Nach einem Foul an Lewski war sie es, die durch einen Freiwurf auf 110:50 erhöhte.

Geschlagene 15 Minuten konnten die Finnen keinen Quaffel im Tor versenken, sodass es nach 60 Minuten 160:50 stand. Erst mit dem 160:60 schöpften sie noch einmal neue Hoffnung. Und diese gaben sie nicht auf. Immer wieder kamen sie gefährlich vor die Ringe der Bulgaren, doch letztendlich spielten diese souverän ihr Spiel.

Nach dem 220:70 konnte man denken, das Spiel sei durch, doch man kann sich auch täuschen. Da der finnische Sucher beim Stand von 240:90 für Bulgarien den Schnatz sichtete und Viktor Krum nirgends zu sehen war, machte er sich auf, diesen Schnatz zu fangen. Alle konzentrierten sich auf den Sucher und verpassten so das 240:100, welcher die Finnen wieder auf Schlagdistanz brachte. Der Sucher Kurpunen bekam das mit und fing den Schnatz. Als sich das ganze Stadion schon auf ein Quaffelwerfen einstellte, verkündete der Schiedsrichter: „Finnland gewinnt mit 250:240 und wird damit Quidditch-Weltmeister!“

Fragende Gesichter im Publikum, doch eine Wiederholung auf der Anzeigetafel zeigte, warum der Referee Recht hatte: Auf dem Weg zum Schnatz konnte ein Jäger noch den Quaffel versenken. Um 23:39 Uhr Ortszeit war es soweit. Die Finnen schritten einer nach dem anderen auf das Siegerpodest. Um 23:45 Uhr bekam dann Kapitän und Sucher Kurpunen zum ersten Mal in seiner Karriere den Quidditchpokal überreicht und reckte ihn in den Londoner Nachthimmel.

Was folgte war eine einzige Party der mitgereisten finnischen Anhänger in Weiß-Blau. Die Bulgaren verließen den Platz mit gesenkten Köpfen. Kurios: Die Finnen gewannen jedes Spiel nur, weil ihr Sucher clever genug war und immer den Schnatz fing, als sie 140 Punkte oder weniger Rückstand hatten.

Stimmen zum Spiel:

Nach der Siegerehrung erklärte der Zaubereiminister Englands bedient: „Eine schwache Leistung unseres Teams im Achtelfinale besiegelte das frühe Aus. England geht so zweifellos dem Abgrund entgegen! Das geht nicht!“

Der finnische Sucher meinte: „Purer Wahnsinn! Wir haben es mit Glück geschafft, immer und immer wieder. Jedoch: Wir sind Weltmeister und nur das zählt!“