Adventskalender

23. Dezember

20 Jahre Harry-Potter-Filme!

Vor 20 Jahren kam „Harry Potter und der Stein der Weisen“ in die Kinos. Zu dem Zeitpunkt war ich noch nicht im HP-FC angemeldet, hatte aber die Internetseite schon entdeckt und ab und zu mal reingeklickt.

Ich gehöre zu der Sorte Fans, die erst spät von den Büchern gehört und sie nach der Entdeckung regelrecht verschlungen haben. Im Oktober 2000 erschien „Harry Potter und der Feuerkelch“. Zu dem Zeitpunkt hatte ich schon ordentlich aufgeholt und fieberte genauso wie zahlreiche andere Fans mit, den neuen Roman am Kauftag und in der Nacht verschlingen zu können. Ich glaube, ich habe am nächsten Tag eine Mathevorlesung an der Uni geschwänzt.

2001 kam der erste Film in die Kinos. Es war eine herrliche Zeit, denn gefühlt überall gab es Neues aus der Zauberwelt zu entdecken: Hier die Bücher, dort der erste Film.

Wo genau ich „Harry Potter und der Stein der Weisen“ gesehen habe, weiß ich nicht mehr. Ich finde die Kinokarte nicht mehr wieder. Aber ich weiß, dass ich besonders die Szene mit dem Schachbrett geliebt habe.

Hermines Zitat „Wenn es euch nichts ausmacht, dann geh ich lieber ins Bett, bevor ihr noch einen anderen schlauen Einfall habt, der uns umbringt. Wenn die uns nicht sogar rausschmeißen.“ liebe ich noch immer, ebenso wie Professor Snapes Einführung in den Schulalltag: „Albernes Zauberstabgefuchtel und kindische Hexereien wird es hier nicht geben …“

„Harry Potter und der Stein der Weisen“ war der Film, den ich in Dauerschleife beim Schreiben von Chemiereferaten im Hintergrund laufen ließ. Von den Bildern habe ich nicht viel gesehen, aber ich konnte zu dem Zeitpunkt jeden Satz mitsprechen. Diese sowohl Eintönigkeit als auch magische Welt haben mir die Pflichtaufgabe des Schreibens mehr als versüßt.

Schon 2002 kam Teil 2 mit dem Titel „Harry Potter und die Kammer des Schreckens“ heraus. Die Filmemacher hatten anscheinend Angst, dass die Kinderschauspieler zu schnell wuchsen. Mich als Fan hat diese Geschwindigkeit gefreut. Von wem das Gerücht stammte, am Ende des Films ja sitzenzubleiben, weiß ich nicht mehr. Aber ich blieb sitzen. Ich sah und las teilweise die Namen, die unterschiedlichen Verantwortlichen für Tiere, Stunts, Make-Up, die Lizenzrechte. Irgendwann hörte die Filmmusik auf und es wurde immer öder und langweiliger. Und dann kam die versteckte Szene mit Gilderoy Lockhart in der Zwangsjacke. Ein wahrer Hochgenuss und wer diese Szene nicht kennt, muss vorher durch den Pflichtteil des Abspanns durch!

Dann kam eine lange Durststrecke bis zum Jahr 2004, als endlich „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ in die Kinos kam. Zuerst ging ich alleine ins Kino. Ich hatte mich für einen Filmabend entschieden, an dem alle bisher erschienenen Teile gezeigt wurden.

Beim zweiten Film gab es eine Panne. Zwei Filmrollen wurden in der falschen Reihenfolge eingelegt, so dass der Film sehr verwirrend war. Als Entschädigung gab es für alle Eiskonfekt. Dieses Filmrollendesaster fand ich nicht schlimm, da es nicht den eigentlich neuen, mir unbekannten, Film getroffen hatte.

Der neue Kinofilm begann und ich war entsetzt. Es gab einen regelrechten Stilbruch zu den ersten beiden Teilen. Das Schloss und Hagrids Hütte sahen anders aus und waren anders angeordnet. Somit wirkte alles fremd und unbekannt. Der Werwolf sah aus wie ein überdimensionierter Nackthund. Inhaltlich noch zu erwähnen ist Hermines Kinnhaken, den sie Draco verpasste. Der war genial.

Im November 2004 fanden übrigens zum ersten und einzigen Mal Projektwochen im HP-FC statt, in dem es um die Filme und Informationen zu den Schauspielern gehen sollte. Das Ganze war verpackt in Rätsel, die gelöst werden sollten. Diese Projektwochen haben für mich maßgeblich dazu beigetragen, mit Schülern anderer Häuser zu schreiben und zusammenzuarbeiten. Ich habe Bereiche des HP-FC wie den Chat komplett neu kennengelernt. Zum Teil waren hundert Schüler gleichzeitig online. Überall summte und brummte es. Die Projektwochen waren allerdings auch die erste bittere Lektion, dass manches im HP-FC etwas länger dauert. Nachzulesen und nachzuhören ist das allerdings an anderen Stellen.

„Harry Potter und der Feuerkelch“ im Jahr 2005 war gefühlt nicht mehr ganz so düster wie der vorherige Teil.

Spätestens bei diesem Teil war ich froh, dass ich immer zuerst die Bücher gelesen hatte, bevor ich die Filme sah. So konnte ich beim Lesen meine Fantasie und Vorstellungskraft voll auskosten. Zum anderen bekam ich aus den Büchern zahlreiche Informationen, die in den Filmen gar nicht auftauchten. Ich hätte ohne Bücher wahrscheinlich ziemlich viele Fragezeichen im Kopf gehabt, weil ich nicht alle Ereignisse und Szenen verstanden hätte. Dafür gab es nach jeder Filmerscheinung begeisterte Fans, die akribisch die Informationen sammelten, die nur in den Filmen auftauchten.

Besonders beliebt war im Forum des HP-FC ungefähr zu dem Zeitpunkt ein Thread, in dem es um Gurken, also Fehler aus den Büchern und Filmen ging.

Kurze Zeit nach der Kinopremiere gab es ein CT in Bielefeld. Wir Teilnehmer beschlossen als Fangruppe den Film gemeinsam anzuschauen. Wir stellten fast die gesamten Zuschauer, nur ein Pärchen gehörte nicht zu uns. Ich möchte mich im Nachhinein bei diesem Pärchen entschuldigen. Sie hatten harmlos einen Kinofilm sehen wollen und sahen sich plötzlich einer Gruppe von 20 bis 30 Harry-Potter-Fans konfrontiert. Wir kommentierten Spezialeffekte, feuerten Harry an, waren teilweise als Hexen und Zauberer verkleidet, ließen CT-Süßigkeiten unsere Sitzreihen hoch- und runterwandern und waren alles – nur nicht leise. Aber wir hatten Spaß!!! Es war der Film mit den Duellen, in denen nicht nur Lichteffekte zum Einsatz kamen, sondern auch etwas, das aussah wie festgewordener Rasierschaum, der auch noch durch die Luft flog.
Danke an Rida für die Auffrischung meiner Erinnerung.

2007 kam „Harry Potter und der Orden des Phönix“ heraus. Vom Seherlebnis im Kino war es ein vorgezogenes Geburtstagsgeschenk, das ich mir selbst und alleine gemacht habe. In diesem Teil mochte ich vor allem Luna Lovegood, Neville und die Darstellungen der Patroni. Ebenso gut war die dargestellte Bösartigkeit von Dolores Umbridge und der Blick ins Ministerium.

Am 23.7.2009 sah ich „Harry Potter und der Halbblutprinz“. Ich habe den Film genossen und stelle beim Schreiben dieses Textes fest, dass es wahrscheinlich der Film sein sollte, denn ich mir bald noch mal ansehen sollte. Am 20.11.2009 konnte ich mir schon die DVD zum Film kaufen – ich habe den Kassenbon in der DVD-Hülle aufgehoben. Das nachzuvollziehen war also einfach.
Die Premiere des Films wurde übrigens Robert Knox gewidmet, einem Jungschauspieler, der am 24.Mai 2008 in London vor einer Bar erstochen wurde.

Am 22.11.2010 sah ich den ersten Teil von „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“. Diesen Teil habe ich nur einmal im Kino gesehen. Das lag bestimmt an dem Baby, das bei mir eingezogen war und ziemlich viel Aufmerksamkeit für sich beanspruchte. Ich weiß allerdings noch, dass ich ziemlich enttäuscht war, als der Film zu Ende war und ich das Kino verlassen musste. Und das, obwohl ich wusste, dass Band 7 geteilt worden war und einen Cliffhänger aufweisen würde. Aber als Fan darf man ja hoffen …


Dann hieß es, wieder ein Jahr warten – bis 2011 endlich „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Teil 2“ herauskam. Beim Sehen dieses Teils war ich (wahrscheinlich wie auch schon beim ersten Teil) erschrocken vom aufgedunsenen Gesicht Alan Rickmans. Da er niemandem von seiner Krankheit erzählt hatte, waren es bestimmt Medikamente, die sein Gesicht so aufgedunsen wirken ließen. Ich hatte mich vorbereitet und vor dem Kino den ersten Teil als Auffrischung noch mal zu Hause gesehen.

Auch wenn es nicht ganz dazugehört: „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ habe ich anlässlich meines letzten großen erlebten Film-CT gesehen, bei dem ich dabei war. Es fand am 19.11.2016 in Rheine statt und soweit ich mich erinnere, waren wir alle magisch verkleidet. Popcorn und Süßigkeiten gab es auf jeden Fall genug.


Ich hoffe, ich habe euch mit meinem Text nicht gelangweilt, da es doch sehr persönliche Eindrücke zu den Harry-Potter-Filmen sind.

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