Allgemeines zum Buch Der Kindersammler und dem Autor Sabine Thiesler Sabine Thiesler schrieb als ersten Roman „Der Kindersammler“ (2006) auf ihrem Landsitz in der Toscana. Dies ist der Grund, weshalb die Geschichte zur Hälfte dort spielt und dabei die dunklen Geheimnisse zeigt, die diese idyllische Landschaft verbirgt. Das Buch ist an Erwachsene ab ca. 16 Jahren gerichtet, da es Pädophilie behandelt. Gekoppelt mit Spannung, psychischer und physischer Gewalt gehört der Roman zum Genre der Thriller. Inhaltsbeschreibung zum Buch Der Kindersammler von Sabine Thiesler Der Roman umfasst die beiden Teile „Alfred“ und „Enrico“. Zunächst spielt die Handlung in Berlin im Jahre 1968. Alfred entdeckt seine Neigung für junge blonde Knaben und hält diese erfolgreich im Hintergrund. Benjamin Wagner tritt als erstes Opfer auf, doch die Ermittlerin Mareike Koswig erkennt den Zusammenhang zu anderen Morden in Deutschland. Alfred taucht unter, beginnt mehrere Ehen, doch eine wirklich menschliche Beziehung aufbauen kann er nicht. Ein Rückblick auf Alfreds Kindheit zeigt, dass dieser schon in seiner Jugend zu Mord fähig gewesen ist. Zudem wird die fehlende Liebe und Aufmerksamkeit seiner Familie deutlich, sodass sich Alfred in seine eigene Welt zurück zieht. Der zweite Teil der Handlung spielt nun in Siena, Italien, im Jahre 2004. Anne Golombek macht mit Mann und Sohn Urlaub in der Toscana. Doch ihr Sohn Felix ist eines Abends spurlos verschwunden. Nach einigen Jahren in Deutschland hält Anne es nicht mehr aus und reist erneut in die Toscana. Sie zieht in das Haus eines gewissen Enricos und freundet sich mit dem Deutschen an. Doch da weiß sie noch nicht, welch dunkles Geheimnis hinter seiner freundlichen Fassade steckt und was tatsächlich der Hintergrund seiner Leidenschaft zum Aufbau alter Ruinen ist. Mareike Koswig macht wenig später Urlaub in eben diesem Ort, auch ihr Sohn wird Opfer eines pädophilen Mörders. Mit Hilfe von Anne, dem Immobilienmakler Kai Gregori und Allora, einer bisher unentdeckten Zeugin, werden nach und nach einzelne Hinweise zusammen getragen. Vermisstenanzeigen, neu errichtete Häuser immer in der Nähe der Plätze, an denen die Jungen verschwunden sind; sämtliche Spuren verweisen auf einen Täter, der es einfach nicht gewesen sein kann. Traut man einem Menschen doch mehr zu? Gibt es eine Verbindung zwischen Alfred und Enrico? Plötzlich entwickeln sich Zusammenhänge, die vorher nicht da waren und alles fügt sich zu einem Gesamtbild, das so grotesk erscheint, dass es wiederum wahr sein könnte. Die Meinung von serpiens (Slytherin) zu Der Kindersammler von Sabine Thiesler Insgesamt finde ich den Roman sehr spannend. Als Leser erhält man anfangs so viele Informationen, die man noch nicht zuordnen kann, dass man sehr aufmerksam liest und jedes kleinste Detail in sich aufsaugt, in der Hoffnung, doch Querverbindungen zu erkennen. Wenn man gerade geschafft hat, alles in ein Gesamtbild zu fügen, beginnt der zweite Teil, der auf den ersten Blick nichts mit dem ersten Teil zu tun hat. Die Neugier treibt einen zum weiterlesen. Zumal man Einblicke in die Sicht des Täters, die der Opfer und der Angehörigen bekommt. Man fiebert mit, wann die einzelnen Gruppen, welche Informationen heraus finden und selber kennt man auch noch nicht den Gesamtzusammenhang beider Teile, bis ein entscheidendes Detail aufgedeckt wird und man dem Ausgang der Geschichte entgegen liest. Einige Gedanken oder Taten des Mörders sind so schauerlich, dass man das ein oder andere Mal zusammenzuckt. Daher sollte der Leser dem Genre der Psychothriller gewachsen sein und manche Passagen auch mit Abstand lesen können. Aufgrund der Fülle von Informationen und zum besseren Verständnis des Gesamtzusammenhangs empfehle ich keine größeren Pausen beim Lesen, aber die Geschichte fesselt so sehr, dass man nicht in Versuchung kommt, Pausen einzulegen.[zurück zu Thriller] |