Große Halle

 
 
 
 

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Zauberkunst


Liebe Schülerinnen und Schüler,

Prof. McAdrian und ich, Prof. Noema, möchten Sie recht herzlich zu Ihrer ersten Zauberkunststunde begrüßen. Auch vor uns haben die finanziellen Engpässe nicht halt gemacht und daher können Sie als erster Jahrgang leider nicht in den Genuss der Zauberkunst kommen.

Wie Sie sicherlich schon festgestellt haben, gibt es in diesem Raum keine Möglichkeit für praktische Übungseinheiten, da die Abpolsterungen dem Sparzwang des Ministeriums zum Opfer fielen. Damit die Schüler im nächsten Jahr mit Zauberkunst beginnen können, werden wir Ihnen beibringen, wie Kissen genäht werden. Jeder von Ihnen muss dann in den nächsten Monaten zehn Kissen fertigen, sodass wir pünktlich nach den Prüfungen mit dem Unterricht anfangen können. Dafür werden wir uns jeden Freitag- und Samstagabend zwischen 20 und 23 Uhr in diesem Raum treffen.

Wir werden Ihnen zunächst die Theorien des Nähens näherbringen und dann am Ende der Stunde mit der Praxis beginnen. Bitte achten Sie darauf, dass Sie unter keinen Umständen mit Magie arbeiten. Dies macht die Kissen nämlich anfällig für sonstige Zauber und stellt somit eine Gefahr für die anderen Schüler dar. Aber keine Sorge, so schwer ist das nicht. Ich habe es schließlich auch gelernt.

Prof. McAdrian wirft den Schülern einen belustigten Blick zu, der eindeutig zeigt, dass ihr Kollege sich beim Erlernen des Nähens ziemlich ungeschickt angestellt hat.

Da die wenigsten von Ihnen irgendwelche Erfahrungen in Muggel-Handarbeiten haben werden, fangen wir zunächst mit den Grundlagen an. Dazu werden wir Ihnen zeigen wie man einen Faden einfädelt und wie man den Faden durch den Stoff bewegt. Wenn uns genügend Zeit bleibt, wird jeder versuchen dürfen zwei Stofffetzen zusammenzunähen, damit wir beurteilen können, wie geschickt Sie sich dabei anstellen.

Prof McAdrian hält einen dünnen, silbrigen Gegenstand hoch, welcher unten spitz und oben, am etwas breiteren Teil, mit einem winzigen Loch versehen ist.

Was mag dies hier sein? Es ähnelt ein wenig einem geschrumpften Zauberstab, nicht wahr?

Sie schaut in die Runde und gibt das unbekannte Etwas rum.
Genau, dies ist die Nadel- ein dünner, äußerst spitzer Gegenstand, mit dem man näht.
Doch was ist „Nähen“?

Als Nähen bezeichnet man das Anbringen einer Naht, um zwei Stoffteile miteinander zu verbinden. Es gibt zwei Arten von Nahtverbindungen: die überlappte und die „Stoß-an-Stoß“ Naht.
Wir beschäftigen uns heute erst einmal mit der überlappten Naht, denn diese ist haltbarer als die andere Variante und leichter zu handhaben. Gerade für Anfänger wie Sie.
Selbstverständlich kommt es dabei auf die Qualität des Materials und die Anzahl der Stiche an. Schlampige Arbeiten werden nach einem schiefen Blick schon auseinanderfallen.

Keine Angst, bisher habe ich noch jedem das Handarbeiten beigebracht. Selbst denen, die meinten, die Nadeln wären zu grazil für dicke Finger.

Prof. McAdrian schmunzelt leicht, als sich ihr Kollege verlegen abwendet.

Wir benötigen bunten Stoff, Nähnadeln, Stecknadeln, eine Schere und Garn. In Ihre Tasche gehört zusätzlich ein Maßband, sowie ein Fingerhut.

Die Professorin reicht nacheinander die erwähnten Gegenstände herum.

Nähnadeln haben Sie bereits kennengelernt, ähnlich sehen Stecknadeln aus, jedoch besitzen sie statt des Öhrs- das ist die Öffnung der Nadel, meist bunte Köpfe. Dies erleichtert das Wiederfinden, sollten Sie einmal eine davon fallenlassen. Wenn Sie sie nicht finden, dann laufen Sie einfach barfuß den Raum ab. Ich schwöre Ihnen, es dauert nicht lang und die entschwundene Nadel ist wieder in Ihren- nun ja- Händen bzw. Zehen!.

Eine Schere hat bestimmt schon der ein- oder andere von Ihnen betätigt. Sie besteht aus zwei Klingen und zwei Löchern, durch die man die Finger zum Führen schiebt. Mit der Schere trennen oder zerschneiden wir verschiedene Materialien, indem man das Material an der dafür vorgesehenen Stelle zwischen die Klingen legt und diese dann durch Bewegen der Finger, dicht aneinander vorbei gleiten lässt.

Das Maßband, welches im handarbeitstechnischen Bereich benutzt wird, ist meist aus beschichtetem Leinen hergestellt. Es wird zum Vermessen von Stoffen oder der Ermittlung von Umfängen verwendet. Sie sehen die Einteilung in Zentimeter und Millimeter.

Nachdem Professor Noema an einem Schüler das Messen des Armumfanges gezeigt hat, fährt er mit den Erklärungen fort und stülpt ein kleines gelbes Hütchen auf seinen Mittelfinger.

Hier haben wir eine ganz nützliche Muggelerfindung. Der Fingerhut ist ein mechanischer Schutz gegen unbeabsichtigtes Verletzen der Finger bei den Nähvorgängen. Die ersten Fingerhüte entstanden bereits in der Jungsteinzeit aus Knochen oder Elfenbein. Inzwischen werden sie aus Metall, Kunststoff, Glas oder Porzellan gefertigt.

Sie benutzen diesen kleinen Hut, um auf das Nadelöhr der Nadel, die Sie zwischen Daumen und Zeigefinger führen, gefahrlos Druck ausüben zu können. Besonders bei festeren Stoffen erscheint dies angebracht. Die Form des Fingerhutes gab übrigens der gleichnamigen Pflanzengattung Digitalis den Namen.

Wichtig ist natürlich auch die Wahl des Garnes. Es sollte nicht zu dünn sein und nach Möglichkeit der Farbe ihres Stoffes entsprechen.

So, nun gehen wir zur Praxis über.

Lächelnd nimmt Prof. McAdrian die Garnrolle und eine Schere in die Hand.

Schneiden Sie nicht zu lange Fäden ab, das wird beim Nähen sehr nervig, wenn Sie ziehen und ziehen und sich dann kleine Knötchen bilden.
Nun fädeln wir ein. Das Einfädeln eines Fadens in eine Nadel ist im Grunde die komplizierteste Handlung beim Nähen.
Es geht leichter, wenn Sie dunkles Garn vor einem hellen Hintergrund durch das Öhr führen, und anders herum. Weißes Garn sehen Sie besser vor einem Stück schwarzen Pergament.
Sie versuchen dies jetzt einmal und ich koche inzwischen eine große Kanne Tee. Mein Kollege wird die Vorgänge überwachen und hilfreich einspringen.

Kurze Zeit später kehrt sie mit Tassen und einer Teekanne zurück.

Gut, das hat ja bestens geklappt. Zum Ende der Stunde versuchen wir die ersten Stiche.
Führen Sie dazu die Spitze der Nadel von oben in den Stoff und einige Millimeter von unten wieder nach oben. Achten Sie darauf, nicht zu fest am Faden zu ziehen, denn er ist noch nicht befestigt.
Diesen Stich nennt man Heft- oder Steppstich. Er dient dazu, Stoffe zu kräuseln, also um lange Stiche zu machen und den Stoff dann vorsichtig, ohne den Faden zu zerreisen, zusammenzuschieben. Wir können aber auch Stoffteile aufeinander vorübergehend fixieren.

Der benutzte Faden kann später problemlos herausgezogen werden. Allerdings eignet sich diese Stichart nicht für dauerhafte Nähte.
Um ein Gefühl für die Arbeit zu bekommen, ist sie jedoch ausreichend.

Professor Noema wird nun die Materialien verteilen und dann können Sie bis zum Unterrichtsende üben. Lassen Sie sich Zeit, setzen Sie sorgfältig Stich an Stich. Erst wenn diese Handgriffe sitzen, können wir mit den Planungen für die benötigten Kissen starten.

Nach entnervenden, endlos erscheinenden Stunden erlöst ein leiser Gongschlag die Schüler von ihren Qualen. Bevor sie jedoch aufstehen können, ergreift Prof. Noema noch einmal das Wort.

Oh, keine Sorge, Sie kommen auch heute nicht ohne Hausaufgabe davon.

Da Sie bis zum Ende des Schuljahres viele Kissen herstellen müssen und uns kein Raum zum Aufbewahren zugeteilt wurde, dürfen Sie bereits jetzt überlegen, wie Sie außerhalb der Unterrichtszeiten die Kissen verstauen. Dafür vorgesehen sind die Gemeinschaftsräume der vier Häuser. Damit wird sich auch Ihre Hausaufgabe befassen.

Ich hoffe, dass Sie trotz der widrigen Umstände Spaß an der Stunde hatten und wir sehen uns dann Freitag um 20:00. Vergessen Sie Ihr Nähzeug nicht.


Hausaufgaben:
Schildern Sie uns verschiedenen Möglichkeiten, Kissen auf den Sofas in Ihren Gemeinschaftsräumen zu platzieren, sodass sie sich dekorativ in das Raumbild einfügen ohne störend oder aufdringlich zu wirken. Erstellen Sie auch entsprechende Skizzen. Seien Sie kreativ, wir möchten nichts über lieblose Kissenstapel lesen!

Bitte schickt eure Hausaufgabe an Prof. Thalia McAdrian unter mcadrian@hp-fc.de.

Achtung: Vergesst nicht:

  • euren Namen,
  • eure Klasse,
  • eure Schüler-ID und
  • euer Schulhaus
..mit anzugeben, da sonst keine Hauspunkte vergeben werden können und eure Arbeit nicht gewertet wird!

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