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Zauberkr�uterkunde


Liebe Schülerinnen und Schüler,

wie Sie sicher aus Presse und Medien entnommen haben, geht es mit der Wirtschaft der Muggel bergab. An allen Ecken und Kanten wird gespart.
Leider macht dies auch bei uns nicht Halt. Das Ministerium hat beschlossen, im Zuge der Wirtschaftsreform einige Stellen einzusparen und die betroffenen Professoren auf andere Fächer zu verteilen.
Da Kräuterkunde in letzter Zeit nur spärlich besucht wurde und einige der von uns dem Ministerium vorgelegten Hausaufgaben nicht den Mindestanforderungen entsprachen, hat uns die Stellenkürzung mit voller Wucht getroffen.
Ich werde mich künftig mit Professor Sanddorn halbjährlich bei Ihrer Betreuung abwechseln und übernehme dieses Semester.

Im Rahmen der Reform wurde selbstverständlich unser Unterricht angepasst. Er umfasst nun nur noch eine Lektion mit einer Hausaufgabe, die Sie, wie bisher auch, am Ende des Textes finden. Der neue Unterricht wird streng vom Ministerium überwacht. Daher möchte ich Sie bitten, Ihre Hausaufgaben mit Sorgfalt zu erledigen.

Lassen Sie uns nun mit Kräuterkunde beginnen.
Dazu möchte ich Sie in Gewächshaus VII führen.
Dies ist mein eigenes Gewächshaus, in dem sich seltene, fast ausgestorbene oder wenig bekannte Pflanzen sowie meine privaten Züchtungen befinden. Einige davon sind recht gefährlich, halten Sie sich daher bitte genau an meine Anweisungen.

Um diesen Unterricht zu besuchen ist es zwingend notwendig, einen kleinen Regenschirm, Drachenhauthandschuhe, einen Gesichtsschutz und einen langen Umhang aus Drachenhaut zu tragen. Ziehen Sie bitte auf jeden Fall feste Schuhe an und behalten Sie stets ein lustiges Lied auf den Lippen.


Heute möchte ich Ihnen zwei hochgefährliche Pflanzen vorstellen. Eine davon ist der schottische Schotendorn. Die zweite Pflanze ist die asiatische Würgwurzelschlupfschlangenkragenkralle, die auf den Namen Ralle hört.

Wir werden mit dem schottischen Schotendorn beginnen.
Dieser ist, wie der Namen schon sagt, in Schottland beheimatet. In Hexenkreisen nennt man ihn liebevoll Scho-Scho.

Der Scho-Scho ist ein Mimosengewächs aus der Familie der Mimosaceae. Die schnell wachsende, hoch sensible Pflanze, die wir im Gewächshaus haben, ist zwei Jahre alt und etwa zwei Meter hoch. Sie gehört zu den fleischfressenden Arten.
Ausgewachsen kann sie eine Höhe von über 25 Metern erreichen. Scho-Scho reagiert empfindlich auf Stress und wird bei nicht korrekter Luftfeuchtigkeit oder Wärme aggressiv.
Der schottische Schotendorn bringt nach der kurzen Blütezeit im Januar 20 cm lange, rote, filzige, lang zugespitzte Hülsen mit gelben Bohnen hervor.

Die Pflanze krümmt sich bei Berührung zusammen. Sie verfügt über scharfe, giftige Stacheln, die sie bei Gefahr abschießt. Diese Stacheln sitzen an langen Ranken, die mit Tastlamellen besetzt sind. Damit bewegt sie sich tastend über den Boden, auf der Suche nach Insekten und kleinen Tieren wie Mäusen, Ratten oder Kaninchen.

Blätter, Blüten und Samen wurden schon von Merlin verwendet. Er heilte damit jedoch ausschließlich Wunden.

Unsere Pflanze ist reich an Schleim- und Gerbstoffen. Diesen Schleim setzt sie vor allem nach dem Entdecken vermeintlicher Beute ab. Tierliebhaber würden sagen, sie sabbert. Benutzen Sie in diesem Fall den Regenschirm!
Wir setzen die Wirkstoffe des schottischen Schotendorns gerne bei Zahnfleischentzündungen, Halsschmerzen, Augenentzündungen und Hautproblemen ein. Wir arbeiten auch mit den Stängeln der Pflanze. Das Holz ebendieser ist hellgrün bis grau. Daraus fertigen wir verschiedene Rankhilfen, denn die Wirkstoffe gehen in den Erdboden über und halten Gnomen fern.

Trotz allen Vorzügen ist der Scho-Scho sehr gefährlich.
Er sondert ein Pflanzengift ab, ähnlich stark wie Schlangengift, welches in winzigen Beuteln an den Stacheln sitzt.
Stachel sind nach dem Eindringen ist die Haut sofort zu entfernen, ohne dass sich die Giftbeutel entleeren.

Das letzte, uns bekannte Opfer der Pflanze war der beliebte Arithmantik Professor Da Vinci, der nun leicht humpelt, nachdem er von einem Stachel am Knie getroffen wurde und die Verletzung leichtfertig abtat.


Kommen wir zum nächsten Gewächs, der Würgwurzelschlupfschlangenkragenkralle (kurz Ralle).
Ralle ist äußerst neugierig und sehr anhänglich. Wir nennen ihn scherzhaft Trampelklette.

Die Würgwurzelschlupfschlangenkragenkralle ist eine Kreuzung zwischen einer Wucherweidenwindenpflanze und des Kragenkrallenteufelskrautes.
Wie Sie sehen, ähnelt sie einer giftgrünen Würgeschlange mit hellgelben Flecken. Sie ist mehrjährig und entwickelt im April große grellgelbe Trichterblüten, die mit Fangzähnen besetzt sind. Mit den unzähligen Haftlamellen rankt die Kletterpflanze, welche bis zu 12 Meter lange Triebe entwickelt, an den Glasscheiben entlang und hält sich mit Vorliebe an der Decke auf, wo sie auf Besucher herabsieht.

Sie bildet im Boden ein dichtes Netzwerk verdickter Schlangenwurzeln, die ständig neue Sprossen treiben, selbst wenn Sie die länglichen, mit einer Spitze und zwei spitzen Ecken besetzten Blätter oberflächlich ausgedünnt haben.

Die unter Hexen sehr begehrte Heilpflanze enthält in ihren Blättern und Wurzeln Herz-Kreislauf-Glykoside und psychoaktive Alkaloide, wie sie in „Hexensalben“ verwendet werden. Weitere Inhaltsstoffe sind Iridoidglykoside, darunter Harpagosid, Harpagid und Procumbid, ein Phytosteringemisch, Phenylpropanoide wie Acteosid, Triterpene, Flavonoide, Zimtsäure und Chlorogensäure.
Die rein äußerlich aufgetragenen, stark verdünnten Inhaltsstoffe wirken entzündungshemmend, abschwellend und schmerzlindernd. Außerdem verbessern sie die Beweglichkeit.

Ralle ist ein äußerst neugieriges, musikalisches Exemplar, das keine Scheu vor Besuchern zeigt.
Treten oder schlagen Sie keinesfalls nach Ralle aus, er möchte nur mit Ihnen spielen.
Sehr gerne lässt er sich die Sprossen kraulen, dabei reckt er Ihnen die großen Blüten entgegen.
Allerdings sollten Sie wissen, dass die Würgwurzelschlupfschlangenkragenkralle bissig und hochgiftig ist. Sollten Sie sie irgendwie verletzen wird sie bestenfalls beißen.

Achtung, lassen Sie das hochkonzentrierte Pflanzensekret niemals mit Schleimhäuten in Berührung kommen! Nehmen Sie keinen Teil der Pflanze ein und achten Sie darauf, die Pflanze niemals ungeschützt zu berühren! Vergiftungsgefahr!

Die bevorzugte Art, Gegner unschädlich zu machen, ist das Erwürgen.
Die Würgwurzelschlupfschlangenkragenkralle ist mit Musik zu bändigen, wenn Sie dazu dann noch fähig sind.
Daher gebe ich Ihnen einen guten Rat mit auf den Weg: Wenn Sie dieses Gewächshaus betreten, sollten Sie singen oder pfeifen.

Nun wünsche ich Ihnen viel Vergnügen bei Ihrem kleinen Rundgang und ein gutes Gelingen bei der unten stehenden Hausaufgabe.


Hausaufgaben:

Im Unterricht haben Sie erfahren, dass die Würgwurzelschlupfschlangenkragenkralle durch Musik zu besänftigen ist.
Schreiben Sie zur Melodie des Kinderliedes Alle-meine-Entchen einen neuen Liedtext, in dem folgende Worte vorkommen:

Bissig, schleimig, Schlingpflanzen, Teufelskraut und Alkaloide.

Bitte schickt eure Hausaufgabe an Prof. Thalia McAdrian unter mcadrian@hp-fc.de.

Achtung: Vergesst nicht:

  • euren Namen,
  • eure Klasse,
  • eure Schüler-ID und
  • euer Schulhaus
..mit anzugeben, da sonst keine Hauspunkte vergeben werden können und eure Arbeit nicht gewertet wird!

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