Werwolfliebe - Ein Mädchen hat sich in einen Jungen verliebt und entdeckt (auch wenn nicht so gewollt), dass er ein Werwolf ist.
[SIZE=12]Werwolfliebe[/SIZE] Heute stand er wieder genau vor Judy, sein einzigartiger männlicher Duft streichelte ihre Nase. Innerlich bebte sie vor Nervosität und Erregung. Er war blass wie eh und je, seine Erschöpfung spiegelte sich in seinem Gesicht wider. Er sah Judy noch nicht mal an, vielleicht dachte er sie sei nur ein normales Mädchen. Nach der letzten Stunde in ihrem Lieblingsfach Zaubertränke blieb sie eine Weile im Kerker sitzen. Sie wollte unbedingt einen neuen Trank ausprobieren und wollte dabei ungestört bleiben. Judy war eine hervorragende Schülerin, sie wurde von den meisten Lehrern geliebt und geschätzt. Sie brachte Zaubertränke zustande, welche selbst der Lehrer nicht einmal hinbekam. Sie holte ein schweres, dickes und sehr altes Lederbuch aus ihrer Schultasche und krachte es auf den Tisch. Sie blätterte zielsicher durch die vergilbten brüchigen Seiten bis sie innehielt. Sie lief in dem kleinen Raum umher und holte sich die benötigten Zutaten, alles erhielt sie was sie für einen Wolfsbanntrank brauchte. Als sie mit den Vorbereitungen endlich fertig war und zu Bett wollte, merkte sie, dass jemand vor der Tür sprach. „Heute ist schon wieder Vollmond. Die Zeit vergeht viel zu schnell.“ Sie lugte zwischen einem Türspalt hervor und sah den Jungen, den sie so verehrte, und den Zaubertranklehrer. Doch wo gingen sie hin und was hatte es mit dem Vollmond zu tun? Leise schlich sie sich hinter den Zweien hinterher. Sie gingen immer tiefer in das Schloss hinein. Die Schritte wurden langsamer, das Licht von den einzelnen Fackeln zeigten nur Teile des Weges. Sie hörte Schlösser klicken und kam nach ein paar Sekunden an dem Tor an. Von weitem sah sie die schemenhaften Gestalten und sie versteckte sich in dem Raum. Es wurde leise gesprochen, deshalb konnte sie kein Wort verstehen. Sie sah wie der Lehrer Frank etwas in die Hand drückte und sich umdrehte und das eiserne Tor wieder verschloss. Nun waren Judy und Frank in diesem Bereich eingesperrt. Noch traute sie sich nicht herauszutreten, etwas in ihrem Inneren hielt sie fest. Es war knapp eine Stunde vergangen und Frank saß an einem Holztisch und trank an dem Fläschchen. Judy konnte es nicht mehr aushalten und ging langsam neben dem Jungen. Er bemerkte sie nicht und war in den Gedanken so tief versunken, dass er weiter an dem Fläschchen nippte. „H…Ha… Hallo!“, stotterte Judy. Er zuckte willkürlich zusammen und der Zaubertrank viel laut zu Boden. Die restliche Flüssigkeit versickerte langsam im Stroh und die Scherben funkelten im Fackelschein. „Was willst du hier?“, fing er an zu schreien. Sie riss schockiert ihre Augen auf. Langsam verwandelte sich ihr Gegenüber. Er wurde zum Werwolf. Sie rannte schnell zum Gitter, doch es war kein Entkommen möglich. Sie hörte hinter sich ein rasselnden Atem und Zähnefletschen. Sie drehte sich um und sah einen Werwolf vor sich stehen. Blitzschnell zückte sie ihren Zauberstab, doch ihr fiel kein Zauber ein, Judy fing an zu zittern. Sie erinnerte sich an ein altes Buch in der Bibliothek, welches sie schon oft durchgelesen hatte. Es handelte um Animagus, dass diese nicht von Werwölfen angegriffen werden und wie man einer werden könne. Aber sie hatte es noch nicht mal ansatzweise geschafft und ging trotzdem die Vorgehensweise im Kopf durch. Sie lies alles in sich fallen, ihr Atem wurde ruhiger, ihr Herz stand fast still und dann merkte sie eine Hitze in sich. Sie kochte und lief rot an, doch dann merkte sie wie sich ihre Hände verformten. Es tat nicht weh, aber es war ein sonderbares Gefühl. Der Werwolf hielt inne und beobachtete neugierig das Verfahren. Ein Schwanz wuchs Judy aus dem Hintern, ganz weiß und buschig. Sie ging auf allen Vieren und verwandelte sich vollständig zu einem weißen Wolf. Man sah trotzdem ihre Verwunderung ins Gesicht geschrieben. Sie sah zu dem Werwolf, dieser fing an, freudig mit seinem Schwanz zu wedeln und sie abzuschlecken. Wahrscheinlich war er sehr froh, endlich nicht mehr alleine sein zu müssen. Nun lagen sie zusammengerollt in der Strohecke und schliefen bis in die Früh. Am nächsten Tag gab der zurückverwandelte Frank Judy einen Kuss. „Danke das du bei mir bist!“, flüsterte er ihr sanft ins Ohr und Judy lächelte sanft zurück.