Cara, Gryffindor -

19 Jahre später… Endlich war es soweit, das große Wiedersehen stand vor der Tür. Heute Abend würde das Ehemaligentreffen der Gryffindors in Hogwarts stattfinden. Unsicher stand Hermine im Flur und drehte die Einladung aus Hogwarts in den Händen. Harry beobachtete sie dabei. In Hogwarts würden sie auch Ronald und Ginny Weasley wiedersehen. Ihre ehemals besten Freunde, die mit ihnen seit ihrer Beziehung gebrochen hatten. Hermine seufzte. „Es wird schon nicht so schlimm werden, Hermine.“, sprach Harry ihr Mut zu. Es war wirklich schade, wie alles gekommen war, aber sollten sie und Harry auf ihre Liebe verzichten? Entschieden schüttelte Hermine den Kopf. Nein, damit wäre niemandem geholfen, denn auch wenn sie und Harry kein Paar wären, würden Rons und Ginnys Gefühle doch unerwidert bleiben. Hermine sah auf die Uhr. Sie würde sich beeilen müssen, wenn sie rechtzeitig in ihre Zahnarztpraxis kommen wollte. Gott sei Dank kommen heute nur fünf Patienten und wenn keine Notfälle dazu kämen, so wäre sie bereits mittags sicherlich fertig. Zur Not würde sie eben wieder auf ein wenig Magie zurückgreifen müssen. Sie gab Harry einen flüchtigen Kuss auf die Wange und eilte zur Tür hinaus. Auch Harry war unsicher, was den heutigen Abend anging, schließlich war Ron einmal sein bester Freund und Ginny seine Freundin gewesen. Allerdings versuchte er, sich seine Unsicherheit vor Hermine nicht anmerken zu lassen, denn sie war schon nervös genug. Auch Harry wollte noch einen kurzen Abstecher ins Büro machen. Als Bürgermeister war es ihm möglich, seine Arbeitszeit ziemlich frei zu gestalten. Harry mochte seinen Job und mit ein wenig Magie hier und da, war er in der Lage, viele Dinge so zu gestalten, dass die Menschen in seinem Bezirk zufrieden waren. Vielleicht würde er es eines Tages zum Premierminister Großbritanniens schaffen. Harry und Hermine waren glücklich und zufrieden mit ihrem Leben in der Muggelwelt. Genauso gern verbrachten sie aber auch ihre Urlaube und Freizeit in ihrem kleinen Ferienhäuschen in Hogsmeade. Das Ehemaligentreffen in Hogwarts würden sie gleich mit einem zweiwöchigen Ferienaufenthalt in Hogsmeade verbinden. Vielleicht würden es einige Ehemalige ihnen gleichtun und man könnte sich abends noch auf ein Butterbier im „Eberkopf“ treffen. Harry war gespannt, was ihn erwarten würde. Pünktlich zum Mittagessen trafen sich Harry und Hermine wieder zu Hause und beschlossen, dass sie noch genug Zeit hätten, um einige Einkäufe in der Winkelgasse erledigen zu können. Sie machten sich auf den Weg zum „Tropfenden Kessel“ und nutzten den Übergang in die Winkelgasse. In der Winkelgasse trennten sich die Beiden, da es zeitsparender sein würde, wenn jeder seine Einkäufe allein erledigte. Sie wollten sich dann zum Abendessen in Hogsmeade treffen und von dort gemeinsam nach Hogwarts gehen. Harry schlenderte durch die Winkelgasse, machte einen kurzen Besuch bei „Gringotts“ und stand bald darauf vor „Weasleys Zauberhaften Zauberscherzen“. Er zögerte, ob er hinein gehen sollte. Schließlich gehörte der Laden George Weasley, Rons Bruder. Er entschied sich dafür, es doch zu tun und ging hinein. George war mit seinem Gelächter schon an der Tür zu hören. Er blickte auf, als Harry auf ihn zukam, zögerte kurz, und grinste dann. Er freut sich sichtlich Harry zu sehen. Aber noch bevor es zu einem Gespräch kommen konnte, stieß Neville Longbottom mit einigen Paketen beladen zu den Beiden. Harry staunte nicht schlecht. „Neville, was machst du denn hier?“. Neville stellte die Pakete beiseite und antwortete „Ja, weißt du, George brauchte Hilfe im Laden, und seit ich mit Ginny… -“. Neville stoppte mitten im Satz. „Ja?“, fragte Harry. „Na, seit ich mit Ginny verheiratet bin, bot es sich einfach irgendwie an. Familienbetrieb, weißt du?“, erwiderte Neville. Harry nickte, obwohl er gerade gar nichts verstand. Neville und Ginny? Ja, warum eigentlich nicht. Wenn es ihr half über ihn, Harry, hinwegzukommen, würde er sich für die Beiden freuen. „Dann bist du gar nicht mehr Lehrer für Kräuterkunde in Hogwarts?“, fragte Harry. „Nein, die Kräuterkunde ist mittlerweile mehr ein Hobby und sie lässt sich hervorragend mit Scherzartikeln verbinden. Nicht wahr, George?“, antwortete Neville. George grinste vielsagend. Nachdem die drei sich gegenseitig versichert hatten, dass man sich heute Abend in Hogwarts weiter unterhalten werde, verließ Harry das Geschäft und stand kopfschüttelnd auf der Straße. Mittlerweile war es Zeit, sich auf den Weg nach Hogsmeade zu machen. Hermine war schon da, als Harry ankam. Wenn er den Berg an Tüten auf dem Wohnzimmertisch betrachtete, hatte sie in der kurzen Zeit deutlich mehr Einkäufe erledigt als er. Hermine hatte sich erneut umgezogen und war gerade dabei, ihr Haar zu bändigen, was sie genervt aufgab und durch einen Zauber erledigte. Harry blickte auf die Uhr, es war Zeit zu gehen. Sie brachen auf nach Hogwarts. Obwohl sie ihr Ferienhäuschen in Hogsmeade hatten, waren sie nur selten in Hogwarts und trafen auch nur selten auf ehemalige Gryffindors. Harry wusste nicht genau woran es lag, dass ihm häufiger Slytherins, Ravenclaws und Hufflepuffs über den Weg liefen, als Gryffindors. Nun, heute Abend sollte er viele von ihnen wiedersehen. Als sie die Große Halle betraten, war diese schön geschmückt und sie konnten viele bekannte Gesichter ausmachen. Oliver Wood kam als erster auf Harry zu und verwickelte ihn in ein Gespräch über die aktuellen Quidditch-Meisterschaften. Harry musste schmunzeln. Wood war niemals wirklich von Quidditch losgekommen. Als kurz darauf das Essen serviert wurde, waren Dean Thomas und Seamus Finnigan ihre Tischnachbarn. Beide erzählten lustige Begebenheiten aus ihrem Leben und von ihren Kindern. Während des Essens betraten die Weasley-Brüder gemeinschaftlich die Große Halle. Während George, Bill und Charlie Harry und Hermine zuwinkten, würdigte Ron sie keines Blickes und ließ sich am anderen Ende des Raumes bei Lee Jordan und Alicia Spinnet nieder. Hermine sah Harry an und seufzte. Es würde zwischen ihnen wohl nie wieder so werden wie früher. Auch Harry befürchtete das und nahm sie in den Arm. Den Rest des Abends nutzten beide, um möglichst viele der ehemaligen Gryffindors zu sprechen und zu erfahren, was aus ihnen geworden war. Ron war stets bemüht, den größtmöglichen Abstand zu ihnen einzuhalten, was ihm auch sonderbarerweise gut gelang. Vielleicht war hier Magie im Spiel. Harry hielt das nicht für ausgeschlossen. Auf dem Heimweg waren Harry und Hermine voller neuer Eindrücke, und freuten sich, dass sie viele der ehemaligen Gryffindors wiedergesehen hatten. Gleichzeitig waren sie jedoch ein wenig betrübt, dass Ron nichts mehr mit ihnen zu tun haben wollte. Hermine hoffte, dass Ron es sich eines Tages anders überlegen würde und sah im gleichen Moment eine Sternschnuppe vom Himmel fallen. Sie blinzelte und wünschte es sich von ganzem Herzen.