flo - Ravenclaw - Das Planet-Linien-Fest der Zentauren
Viele viele Jahre ist es her, dass es zuletzt, dass Planet-Linien-Fest gab. Viele Generationen erlebten dieses gar nicht. Doch nun, im Jahre 4123 ist es wieder so weit. Die Zentauren auf der nördlichen Hemisphäre bereiteten sich in diesem Jahr bereits seit Jahresbeginn auf dieses Ereignis vor. Das Fest, welches nur alle paar Hundert Jahre oder noch weniger auftritt, sollte ein festliches Ereignis für die Zentauren der nördlichen Welt sein, so auch für die Zentauren im Verbotenen Wald in Hogwarts, der Schule für Zauberei und Hexerei, die nun schon seit über 3000 Jahren bestand. Olin, der älteste der Zentauren hatte sich bereits schon zu Jahresbeginn festlich angezogen. So festlich, wie schon viele Jahre lang nicht mehr. In seiner Festtagskleidung verließ er seine kleine schön eingerichtete – aber noch nicht geschmückte - Unterkunft im verbotenen Wald. Wie jeden Neujahrstag versammelten sich die Zentauren zum Jahresbeginn. An diesem Tag verkündete Olin, der schlaueste und älteste Zentaur, dass im März das größte Fest seit langem stattfinden solle. Somit müsse sofort mit den entsprechenden Vorbereitungen begonnen werden. Es sollte ein Festplatz hergerichtet werden. Dafür müssten ein paar Bäume, die der noch recht neue Hüter der Schlüssel und Ländereien von Hogwarts, Jelen Korbin, erst vor wenigen Jahren angepflanzt hatte, weichen. Weiterhin brauchten Sie auch etwas Holz, aus dem sie Schmuck schnitzen konnten. Der größte Teil der Dekoration sollte aber aus den vorhandenen Blättern bestehen. Diese müssten jedoch ordentlich über den Tisch verteilt werden. Laut Aufzeichnungen von Olins Ur-Urgroßvater hatten die letzten Vorbereitungen viele Monate in Anspruch genommen. Und diesmal sollte auch alles ordentlich und akurat werden. Auch Sitzbänke und Tische sollten hergestellt oder ausgebessert werden. Dies ist schon viele viele Jahre lang nicht geschehen. Viele der Tische, aber auch viele ihrer Unterkünfte sahen heruntergekommen aus. So durfte es nicht bleiben! Somit hieß es für alle Zentauren anpacken. Bereits am 2. Januar waren die ersten Zentauren damit bestrebt, das bereits gefällte Holz aus dem letzten Jahr zu bearbeiten. Ein junger Zentaur namens Dentaurinus, der aber von seinen Eltern meist nur Dento genannt wurde, versuchte eine Zentauren-Sitzbank anzufertigen. Doch so recht gelang ihm dies nicht. So schrie Hipponietus, sein Großvater ihn immer wieder an: „Achte auf die linke Seite“, „Die Stelle ist aber noch nicht glatt genug“, „Da kann man sich aber verletzen!“ oder ähnliches. Schließlich kam sein Vater names Jenus dazu. Mit diesem gelang es ihm, die gewünschten Werkstücke ordentlich fertigzustellen. Auch die anderen Zentauren arbeiteten fleißig weiter. So ging es die nächsten 3 Monate lang. Jeden Tag hieß es: Vorbereiten für das große Fest, welches im März stattfinden sollte. Auch abends ging es noch mit den Vorbereitungen weiter. Einige Gruppe wollten leckeres Essen zubereiten, einige studierten einen kleinen Tanz ein, andere bereiteten andere Überraschungen vor. Auch die Jungzentauren waren eifrig dabei, sich einige Besonderheiten für das Fest im März einfallen zu lassen. Doch Ende Februar waren alle jungen Zentauren sehr aufgeregt. Im März sollte das Fest starten. Doch noch niemand hatte ihnen den Hintergrund für dieses Fest genannt. Jeden den sie gefragt hatten, antwortete nur, dass sie es schon sehen würden. Doch Dento und seine Freunde konnten mit diesen Antworten nichts anfangen. Was sollten sie sehen? Und auch der genaue Termin wurde noch nicht bekannt gegeben. An welchem Tag sollte dies genau stattfinden? Wie lange mussten sie noch warten. Eine Woche? Zwei Wochen? Oder vielleicht sogar fast den ganzen Monat? Auch an diesem letzten Februartag stellte Dento seinen Eltern immer wieder die entsprechende Frage. Sein Vater meinte dazu: „Warte ab. Bald werdet ihr mehr erfahren.“ Auch daraus wurde Dento nicht viel schlauer. So trottete er dahin und ging seiner Arbeit, den Vorbereitungen für das Fest weiter nach. Kurz nach Einbruch der Dunkelheit donnerte eine Stimme durch große Teile des Verbotenen Waldes: „TREFFEN AM FESTPLATZ! - TREFFEN AM FESTPLATZ!“. Es schien, die Stimme von Olin, dem ältesten der Zentauren, gewesen zu sein. Die ersten Zentauren machten sich somit auf den Weg. Auch Dento machte sich bereit. Was wollte Olin heute von Ihnen? Sie hatten derzeit noch Februar. Sollte heute schon das Fest beginnen? Das war doch erst für den nächsten Monat angekündigt, den März? Müsste nicht noch mindestens ein Tag gewartet werden. Doch dann riss Olin ihn aus seinen Gedanken, denn der älteste Zentaur erhebte wieder seine Stimme: „Schön, dass ihr so schnell gekommen seid. Die Jungzentauren bitte ich nach vorne. Die älteren Stellen sich dahinter in Reihen auf.“ Vorsichtig trabten die Jungzentauren an ihren Artgenossen vorbei nach vorne. Dort warteten sie neugierig, nervös oder aufgeregt auf die nächsten Worte Olins. „Liebe Freunde, ich freue mich, euch hier begrüßen zu können, an diesem Ort und dieser Stelle, an der in wenigen Wochen das wichtigste Fest seit etlichen Jahrhunderten gefeiert wird. Den meisten von euch wird der Grund des Festes wohl bekannt sein. Allerdings nicht unseren jüngsten Artgenossen.“ Olin machte eine Pause und richtete seinen Blick auf die vorderen Reihen: „Nun, fällt euch etwas auf?“ Einige der Zentauren meldeten sich: „Der Platz ist schön sauber“, „Es sind weniger Bäume hier als letztes Jahr“ „Nun, ja das ist richtig. Aber darauf wollte ich nicht hinaus. Was ist unsere Begabung? ...“. Ein kleiner Zentaur unterbrach ihn: „Sterndeutung!“ „Gut, ja wir beobachten die Planeten“, antwortete Odin, als ein anderer junger Zentaur erneut jemand dazwischen sprach: „Wow, die stehen ja ganz in einer Linie.“ „Noch nicht ganz. Leichte Abweichungen sind noch zu erkennen, aber nur bei aller genauestem Hinschauen. Aber genau das ist der Grund für dieses Fest. Dieses Fest, findet genau dann statt, wenn die Planeten haargenau in einer Reihe stehen. Dies ist total selten und findet somit nur alle Hundert oder gar Tausend Jahre statt. Mein Ururgroßvater hatte mir von einem solchen Fest berichtet. Meinem Vater oder Opa war ein solches Fest nie begegnet, Schade für diese Generationen. Doch genug Gerede. Ihr wollt doch nun alle wissen, wann dieses Fest nun genau stattfinden wird. Diesbezüglich muss gesagt werden, dass sich die Planeten recht eigentümlich verhalten und die Schnelligkeit aus unbekanntem Grund derzeit sehr unterschiedlich ist. Allerdings die haargenaue Linientreue aller Planeten sollte meiner Prognose nach auf alle Fälle eintreffen. Aufgrund der unregelmäßigen Bewegungen kann ich es derzeit nur auf den Zeitraum zwischen dem 13. und 16. März datieren. Doch 5 Tage vorher sollte man es genau erkennen können, wenn man ein guter Zentaur ist. Ihr habt somit also immerhin noch ganze 12 Tage zum Vorbereiten. Und die jüngeren Zentauren unter uns sollten sich besonders auf dieses Fest freuen, denn es ist ja ein größeres Fest als Weihnachten oder Ostern, was bei uns zwar auch gefeiert wird, aber nicht so groß wie in der Muggel- oder Zaubererwelt. Am 10. oder 11. März werdet ihr von mir den genauen Termin hören.“ Somit vergingen auch die nächsten Tage. Diese verliefen, wie auch die Tage zuvor, schon recht hektisch. Alle waren aufgeregt. Am Abend des 10. Märzes hallte eine Stimme durch den Wald. Wie ihr euch schon sicher gedacht, es war die Stimme des Zentauren Olin. „DAS PLANET-LINIEN-FEST FINDET AM 14. MÄRZ STATT. Wir treffen uns um halb 9 auf dem Festplatz. Bis dahin sollten alle Vorbereitungen abgeschlossen sein.“ Dento erwachte an 14. März schon sehr früh. Er hatte ein Gedicht vorbereitet, welches er vortragen wollte. Auch die anderen Zentauren hatten sich sicherlich etwas schönes überlegt. Dento kleidete sich an diesem Tag festlich an. Dann begab er sich – viel zu früh zum Festplatz. Doch er war nicht der erste. Ein paar seiner Freunde waren schon da. Die Eltern brauchten wohl noch eine Zeit. Doch kurz vor halb 9 traf auch Olin ein: „Da habt ihr euch ja schön fertig gemacht. Ihr seht ja sehr ordentlich und hübsch aus. Wenn eure Eltern gleich kommen, beginnen wir mit einer kleinen Prozession durch den Verbotenen Wald. Dies ist Brauch an diesem Tag. Ich gehe voran, dann folgt ihr mir, erst die jüngeren, dann die älteren Zentauren.“ Kurz darauf ging es auch los. Olin führte die Zentauren kreuz und quer durch den Wald. An einer Stelle blieb Olin stehen. „Jetzt geht jeder von euch an mir vorbei und nimmt eines dieser Lämpchen in die Hand. Dieses haltet ihr nun in die Lüfte. Möglichst vor euch. Und achtet darauf, es genau so zu halten, wie eure Vorgänger. Diese kleinen Lämpchen sollen eine Linie darstellen, denn wir wollen die Planet-Linie ja auch ehren. Daher achtet darauf, exakt zu sein. Ich achte genau drauf, wie gut ihr euch dabei anstellt. Wer aus der Reihe weicht der wird ...“ Er machte eine Pause. „Nun das darf ich ja nicht sagen. Ihr solltet eine exakte Linie einhalten.“ Die Zentauren gingen nach vorne. Nach einiger Zeit war auch Dento dran, er achtete darauf, die Linie zu seinen Vorgängern möglichst genau einzuhalten. Nachdem alle Zentauren mit dem Lichtlein versorgt waren, brüllte Olin: „Rückweg. Wir müssen uns beeilen. Aber achtet auf die Linie. Am Festplatz stellen wir uns in einen Kreis auf.“ Es dauerte eine Weile, bis die Zentauren auf dem Festplatz angekommen sind. Dort stellten sich alle in einem Kreis auf. Nach einer weiteren – nicht so langen – Rede Olins konnten Sie ihre Lämplein auf einen langen Baumstamm abstellen. Auch hier sollte erneut auf eine akurate Linie geachtet werden. Es roch nun schon lecker nach einem Festessen, Braten und vieles mehr sollte es wohl geben. Die Anwesenden warteten, wie es weiter gehen sollte. Doch Olin regte sich zunächst noch nicht. Nach einer gefühlten langen Ewigkeit war es soweit. Nach in Wirklichkeit 2 Minuten erhob sich Olin erneut. „Achten wir nun auf den Himmel. In wenigen Minuten wird es soweit sein.“ Er machte eine Pause. „90 Sekunden … … 1 Minute …. 30 Sekunden“ waren nun von ihm zu vernehmen. Kurz darauf, genau eine halbe Minute später funkelten seine Augen: „Jetzt.“ „Die Planeten stehen nun exakt in einer Reihe“, flüster Dentos Vater seinem Sohn zu. Dann begaben sich die Erwachsenen nach vorne und führten einen Tanz vor. Dann kamen die jungen Zentauren dran. Olin entschied, anscheinend wer anfangen musste. Er rief die Namen der einzelnen Zentauren auf. Einige trugen Gedichte vor. Einige ein Kunststück, auch eine Art Pantomime kam vor. Die Zuschauer waren begeistert. Endlich kam auch Olin dran. Als vorletzter. Warum musste er solange warten? Hatte es etwas besonderes zu tun? Er stellte jedenfalls nur fest, dass Olin nicht nach dem Alter vorgegangen war. Anscheinend alle waren von diesem Gedicht begeistert. Nun folgte nur noch Ralphinus, einen Zentauren, mit dem Dento wenig Kontakt hatte. Nachdem auch Ralphinus seinen Auftritt hinter sich gebracht hatte, erhob Olin erneut das Wort: „Bevor wir nun zum Festmahl schreiten, solltet ihr euch eure Gaben reichen – oder eher holen. Dazu lese ich euch wieder die Namen vor.“ Olin machte einen Schritt zur Seite. Und dahinter war ein riesiger Haufen an Paketen, schön und bunt verpackt, so wie man es von den Muggeln zu Weihnachten kannte. Auch Lichter brannten. Diese standen exakt in einer Reihe. Dann sagte Olin: „Der beste der Prozession zu erst. Ralphinus.“ Dieser ging nun nach vorn. Olin überreichte ihm seine Geschenke. Danach kam Dento dran. Er ging zurück und wartete. Olin rief den nächsten Namen auf, und wandte sich dann zu den bereits Beschenkten: „Ihr dürft eure Geschenke ruhig schon öffnen“, bevor er weitere Namen aufrief. Dento bekam ein kleines Glas. Es war ein Glas, das ihm Auskunft über die Sterne geben konnte und ähnelte einer Lupe. Schließlich waren alle Zentauren mit ihren Geschenken versorgt. So konnten sie sich nun an ihr Festessen machen. Dieses war reichlich. Nach einer langen Zeit war es so weit. „Die Planeten sind schon weiter gezogen. Wir machen nun noch eine Abschlussprozession. Danach könnt ihr nach Hause gehen.“ So ging es erneut durch den Wald, erneut sollte eine Reihe mit Lämpchen gebildet werden. Doch diesmal durften bei der Rückkehr auf den Festplatz die Lämpchen in eine kleine Truhe geworfen werden. Dann machten sich die Zentauren auf den Heimweg zu ihrer jeweiligen kleinen Unterkunft. Damit war das Fest auch schon vorbei. Doch die Jungzentauren vergnügten sich noch weiterhin mit ihren Geschenken.