Coraline Snape - Slytherin - Weihnachten bei den Hauselfen
Die dunkle Jahreszeit hatte schon lange begonnen und die Ländereien von Hogwarts waren unter einer tiefen Schneedecke verborgen. Auch das Schloss selber sah unter dem Schnee aus wie ein Märchenschloss. Alle Gemeinschaftsräume und auch die Große Halle waren schon weihnachtlich geschmückt, als Hermine einen ihrer gefürchteten Einfälle hatte. „Wie feiern eigentlich die Hauselfen Weihnachten. Sie sind doch wohl nicht nur mit dem Vorbereiten unseres Festessens beschäftigt. Oder was meint ihr?“ Die anderen stöhnten auf, als die Hexe wieder mal bei ihrem Lieblingsthema war. Harry beschloss Dobby zu fragen, ob auch die Elfen Weihnachten feierten. Nur damit seine Freundin endlich Ruhe geben würde. Dobby lachte als Harry seine Frage vorbrachte. „Oh nein, Harry Potter Sir. Auch wir Elfen haben unser Weihnachten. Natürlich bereiten wir alles vor um den Schülern, die hier im Schloss bleiben eine Freude zu machen. Aber auch wir feiern. Nur etwas anders als die Menschen das kennen. Wir haben zwar auch einen Weihnachtsbaum, doch der wird anders geschmückt und wir feiern das Elfenweihnachten ein paar Tage später. Harry Potter Sir kann seine Freundin beruhigen. Das ist nicht wegen dem menschlichen Weihnachten, wir haben es schon immer an diesem Tag gefeiert. Es ist der 28. Dezember, um es genau zu sagen.“ Harry bedankte sich und kehrte in den Gemeinschaftsraum zurück, wo Hermine ihn schon erwartete. Sie wollte die Antwort des Elfen so schnell wie möglich haben und nickte beruhigt. Nun konnte sie sich auch auf Weihnachten freuen. Dobby kehrte hingegen grinsend in die Küche zurück. Als er das erlebte dort erzählte stöhnten die Hauselfen auf wie vorher die Mitschüler Hermines. Sie wusste wie die Gryffindor dachte, aber sie wollten ihr Leben nicht anders und verstanden die Hexe nicht, die das einfach nicht akzeptieren wollte. „Dobby, warum kann sie uns nicht einfach zufrieden lassen? Sie muss doch einsehen, dass wir das Leben genauso leben wollen wie wir das machen. Es traut sich ja schon kaum noch einer in den Bereich der Gryffindors, aus Angst Kleidung zu finden.“ Dobby nickte bekümmert. Er verstand die anderen auch wenn er lieber frei war. Jeder sollte entscheiden können wie er leben wollte. Er machte sich wieder an die Arbeit und vergaß das Gespräch mit dem von ihm so bewunderten Zauberer, dem er das Leben in Freiheit verdankte. An diesem Abend war es endlich soweit und die schönste Zeit des Jahres begann auch für die Hauselfen von Hogwarts. Sie wussten genau, dass die meisten das Fest nur heimlich begehen konnten und keinen Schmuck in ihrem Bereich hatten. Sie waren Albus Dumbledore auch immer sehr dankbar, der dafür sorgte, dass sie einen schönen Baum in einer Kammer neben der Küche aufstellen konnten. Stillschweigend gab er Hagrid immer den Auftrag eine Tanne für sein Büro zu bringen, was der Halbriese natürlich gern tat. Kaum stand der Baum im Schulleiterbüro, kamen die Hauselfen und brachten ihn mit ihrer Magie hinunter in eben diese Kamer. Für den Fall dass jemand ins Büro des Schulleiters kam, stand dort eine Illusion des Baumes. Ansonsten hätte es doch zu Gerede kommen können. Und zudem wollten sie den freundlichen Halbriesen auch nicht kränken. Es war einfach unmöglich fanden sie Hagrid nicht zu mögen. Dobby stand in der Tür der Kammer und bewunderte den Baum. Die Elfen hatten ihn etwas verkleinert und er fand, dass er einfach wunderbar aussah. Morgen würden sie ihn mit allerlei, für die Menschen sicher wertlosen Krimskrams, aber auch mit Süßigkeiten schmücken. Außerdem musste die Kammer selber noch hergerichtet werden. Mit der Elfenmagie war das auch kein großes Hexenwerk. Dobby hatte Hagrid über Harry gebeten noch ein paar Tannenzweige zu bringen und wie nicht anders zu erwarten gewesen war, hatte der das auch prompt erledigt. Nun lagen die Zweige in der Ecke und warteten darauf, zum Schmücken verwendet zu werden. Doch zunächst lag vor den Hauselfen der altehrwürdigen Schule eine andere Aufgabe. Sie wollten den Magiern oben im Schloss ein unvergessliches Weihnachtsfest bereiten und dazu hatten sie sich seit Wochen die leckersten Gerichte ausgedacht und dabei sogar das alte Kochbuch von Helga Hufflepuff zu Rate gezogen. Es sollte Sachen geben, die sie sonst unter dem Jahr nicht machen würden. So war es schon immer gewesen und so würde es auch in diesem Jahr wieder sein. Immer wieder gab es neue Schüler, die diese Gerichte noch nicht kannten. Dobby hatte es sich zudem zur Aufgabe gemacht für Harry Potter diesmal Plätzchen zu backen. Er hatte sich nicht für eine bestimmte Wolle entschieden und zudem hatten die anderen hauselfen ihm gesagt, dass es nicht wirklich gelungen war, wenn er ihm zweimal hintereinander dasselbe schenkte. So hatte er im Kochbuch der Gründerin des Hauses Hufflepuff nach etwas Besonderem gesucht. Und dann hatte er ausprobiert, wobei sich herausstellte, dass er wirklich Talent fürs backen hatte. Doch so recht war er mit keiner der Sorten zufrieden und begann sie unter einander zu mischen und dabei fand er doch noch die richtigen für Harry Potter. Die, die er für seinen Befreier verschmähte würden am Heiligen Abend auf der Tafel stehen und eben von den anderen gegessen werden. Und die Elfen waren sich sicher, dass sie ihnen schmecken würden. Zwischendurch huschten sie immer mal wieder in die Kammer neben der Küche und begannen damit sie weihnachtlich zu schmücken. Sie hatten über die vergangenen Jahrhunderte schönen Schmuck angesammelt, mit dem sie jetzt die Tanne schmücken. Bald erstrahlte der kleine Baum in den herrlichsten Farben und wenn die Kerzen brennen würden, dann würde es eine wahre Freude sein ihn anzuschauen. Doch nicht nur die Tanne wurde geschmückt. Auch die Tannenzweige, die Hagrid mitgebracht hatte, waren mittlerweile überall verteilt und mit bunten Bändern geschmückt. Dabei hatten die Hauselfen nur die Hausfarben genommen, diese aber bunt durcheinander gemischt. Sie hofften dass sich das irgendwann auch auf die Schüler übertragen würde. Doch bis dahin war noch ein langer Weg zurückzulegen. Das würden sie nicht so einfach hinbekommen. Auch für ihr eigenes Festessen einige Tage nach dem in der Großen Halle, mussten die Vorbereitungen getroffen werden. Schließlich liefen diese Sachen nur so nebenher. Das Wohl der Schlossbewohner würde für die Elfen immer an erster Stelle stehen. Auch wenn es im schlimmsten Fall bedeuten würde, dass sie ihr eigenes Weihnachtsfest nicht richtig feiern konnten. Das war allerdings erst einmal in der ganzen Geschichte von Hogwarts geschehen und das war lange bevor Albus Dumbledore Schulleiter geworden war. Damals waren enorm viele Schüler in Hogwarts geblieben, weil es gerade in der Zeit von Weihnachten besonders viele Hexenverfolgungen gegeben hatte und die Eltern damals fanden, dass es in der Schule bei weitem sicherer war, als daheim in den Dörfern. Viele Eltern waren wenn sie nicht magisch waren auch den Verfolgungen zum Opfer gefallen. Damals war es für die Elfen selbstverständlich gewesen auf ihr Weihnachtsfest in der überlieferten Weise zu verzichten und sich nur um die teilweise traumatisierten Schüler zu kümmern. Immerhin hatten sie damals eine leicht vereinfachte Feier dennoch halten können, auch wenn sie das in Schichten hatten tun müssen. Doch dieses hatte sich nicht einmal während der ersten Schreckensherrschaft von Voldemort wiederholt und auch jetzt fuhren die meisten Schüler nach hause, sodass keine Gefahr bestand, dass sie das Weihnachtsfest nicht wie gewohnt feiern konnten. Sie hatten schon einiges vorbereitet, was nun mittels der Magie der Hauselfen frisch gehalten wurde. Und einige Sachen brauchten auch eine gewisse Zeit, bis sie fertig waren. So hatten sie die Aufteilung gut hinbekommen und es schien nichts darauf hinzudeuten, dass etwas ihr Weihnachten gestört oder gar verhindert werden konnte. Mittlerweile war es ruhig im Schloss geworden und nur wenige Schüler hatten sich entschlossen nicht nach hause zu fahren. Dabei waren deren Gründe unterschiedlich. Und wenn sie ehrlich waren, war es den Hauselfen auch egal, warum einige immer wieder hierblieben. Im Grunde war es ihnen sogar recht, denn sie liebten es die Hexen und Zauberer zu verwöhnen, die innerhalb der Mauern von Hogwarts lebten. Dobby war gerade dabei, die letzten Tannenzweige in der Kammer zu verteilen und zu schmücken, als Winke zu ihm geeilt kamen. Sie hatte sich wenn auch schweren Herzens endlich damit abgefunden frei zu seinem, was nicht zuletzt daran lag, dass Albus Dumbledore ihr gestattet hatte die Kleidung wieder gegen etwas hauselfenhaftes einzutauschen. Aber es war die einzige Methode gewesen, die den Erfolg gebracht hatte. Nur so hatten sie Winky von dem übermäßigen Genuss von Butterbier weggebracht. Dobby verstand sie darin zwar nicht aber er hielt den Mund, nachdem er gesehen hatte dass der Plan des Schulleiters wirklich funktionierte. „Was ist los Winky?“ „in der Küche gibt es ein Problem und wir brauchen alle Hauselfen Hogwarts.“ Das klang allerdings erst, sodass der Hauself Winky ohne weitere Worte folgte. Wenn schon alle Hauselfen gebraucht wurden, dann schien es wirklich ernst zu sein, denn bisher waren immer einige wenige mit den Problemen fertig geworden, sodass die anderen ihrer normalen Arbeit nachgehen konnten. In der Küche sah Dobby sofort das Problem. Die Kopien der Haustische waren verschwunden. Doch die Tafel die nun oben in der Großen Halle eben diese Haustische ersetzte und die als Duplikat hier unten stehen sollte, war…... verschwunden. Das war in der Tat sonderbar. Eigentlich hätte sie zeitgleich mit der Tafel oben auftauchen müssen und bisher hatte dieser Austausch immer einwandfrei funktioniert. Wie sollten sie denn nun das essen hinaufschicken. Das funktionierte doch nur wenn hier unten das Duplikat des Tisches stand. Die Hauselfen überlegten fieberhaft wie sie das anstellen konnten und vergaßen darüber für einige Zeit ihre eigenen Weihnachtsvorbereitungen. Doch schließlich mussten sie den Schulleiter informieren, der sich das fehlen des Gegenstücks aber auch nicht erklären konnte. Albus Dumbledore wandte sich an die Geister und auch die konnten sich nicht dran erinnern, wann so etwas schon einmal vorgekommen war. Doch sie versprachen nach der tafel zu suchen. Sie hatten naturgemäß einige Vorteile die sie einsetzen konnten. So konnten sie durch die Gänge schweben und auch die Mauern hielten sie nicht auf. Doch es dauerte fast bis zum abendlichen Festessen, bis sie die Tafel endlich fanden und zu den Hauselfen eine Nachricht schicken konnten. Diese erschienen sofort und holten das gute Stück in die Küche, wo sie sie exakt unter der Tafel in der Großen Halle platzierten und eindeckten. Sie atmeten auf, dass diese Schwierigkeit behoben war und machten sich an die letzten Vorbereitungen für das Festmahl. Die Hauselfen, die nicht mehr gebraucht wurden, machten sich nun mit Hochdruck daran den Raum für ihre Feier fertigzustellen. Dafür hatten sie während all der Aufregung keine Zeit gefunden und mussten sich nun beeilen. Einige der zauber, mit denen sie die Tanne und die verteilten Zweige belegten mussten sich langsam entfalten. Deswegen waren sie unter normalen Umständen schon froh, dass das Weihnachten der Elfen vier Tage nach dem der menschlichen Bewohner des Schlosses stattfand. Und in diesem Jahr freute sie dieser Umstand besonders. Und es erwies sich wieder einmal, dass die Magie, über welche die Hauselfen verfügten sich von der aller anderen Bewohner Hogwarts unterschied, denn sie schafften es alle Zauber in der Kammer anzubringen, die sie brauchten und dennoch das Festessen auf die Sekunde genau erscheinen zu lassen. Doch sie waren erschöpfter, als sie es normalerweise waren und zum ersten Mal in der Geschichte Hogwarts ließen sie die Küche wie sie war, als sie sich zur Ruhe begaben. Auch die Hauselfen mussten irgendwann einsehen, dass man nicht alles zur selben Zeit machen konnte. Am nächsten Tag beeilten sie sich die Spuren des Festmahls zu beseitigen und dann weiter ihre Vorbereitungen zu machen. Zwischen den einzelnen Mahlzeiten für die Schüler und Lehrer hatten sie nun endlich Zeit für sich. Oder besser gesagt für ihre Feier. Am Morgen des 28. Dezember meinte Dobby zu den anderen. „Also ehrlich. Ich hätte nicht gedacht, dass wir das dieses Jahr noch hinbekommen. Es ist soviel schiefgelaufen, dass man wirklich von einem Glücksfall sprechen kann, dass wir das noch geschafft haben. Der Leiter dieser Schule hat uns auch zugesichert, dass es heute früher Abendessen gibt und nur schnelle Gerichte, damit wir Zeit haben die Küche aufzuräumen, um dann Weihnachten zu feiern.“ Gemurmel erschallte. Die Hauselfen wussten was sie an Albus Dumbledore hatten, auch wenn eigentlich alle Direktoren in der langen Geschichte der Schule immer darauf geachtet hatten, dass sie ihr Weihnachten feiern konnten. Schnell waren die vertrauten Handgriffe gemacht und das Essen erschien auf der Tafel in der Großen Halle. Die wenigen Personen die über weihnachten im Schloss geblieben waren ließen es sich schmecken und auch die folgenden Mahlzeiten. Dann war es endlich soweit. Die Küche erstrahlte in frischem Glanz und die Hauselfen zogen sich kurz in ihre Schlafquartiere zurück, um sich neue Kleidung mit dem Hogwartswappen zu holen. Denn in der Arbeitskleidung wollten sie dann doch nicht Weihnachten feiern. Sie trafen sich in der Kammer, wo sie den Weihnachtsbaum aufgestellt hatten und die nun in wundersamem Licht erstrahlte. Die magischen Kerzen, die sie auf dem Baum und an den Tannenzweigen befestigt hatten spendeten weiches Licht, dass die Schatten der bei jeder Bewegung, die die kleinen Wesen machten lustig hin und her tanzten. Daraus hatten sich die Hauselfen schon immer einen Spaß gemacht und so war es auch heute. Zwischen dem Essen gab es immer wieder Spiele, die sich mit den Schatten beschäftigten. So musste man zum Beispiel immer einem Schatten ausweichen, durfte aber einen anderen dabei auch nicht berühren. Wer das doch machte, musste sich ruhig hinsetzen und war aus dem Rennen. Mit der Zeit wurden es immer weniger Elfen und schließlich blieb Winky als einzige übrig, deren Schatten nie einen anderen berührt hatte. Albus Dumbledore hatte wie er es schon immer tat ein paar Preise gestiftet und so überreichte Dobby seiner Freundin einen Schokofrosch, was diese wirklich strahlen ließ. Sie liebte Süßigkeiten und hortete die Karten wie Schätze. Sie war darin nicht anders als die Schüler oben im Schloss, nur dass diese andere zum Tauschen hatte. Dobby hatte sich ein besonderes Weihnachtsgeschenk für die zweite freie Hauselfe von Hogwarts ausgedacht. Er versprach ihr, Harry Potter zu fragen, ob er nicht schauen konnte, dass sie ein paar karten tauschen konnte von denen sie mehrere hatte. Winky starrte ihn entgeistert an. „Das würdest du wirklich machen, Dobby? Aber wir sollen die Zauberer doch nicht belästigen.“ „Ich frage ihn doch nur ob er da eine Möglichkeit sieht. Harry Potter hat immer gesagt wenn ich ihn brauche soll ich zu ihm kommen und das werde ich jetzt auch machen. Er kann nein sagen, das ist die einzige Gefahr, die sich stellt. Aber ich denke nicht dass Harry Potter sich weigert.“ Einige Tage nach diesem Fest würde sich zeigen, dass Dobby da durchaus recht hatte und Harry ihm helfen würde, so viele Karten wie möglich für Winky zu tauschen und das der Held der Zaubererwelt danach fragte war es eigentlich auch klar, dass die anderen sich nicht weigern würden. Das hatte Dobby schlau bedacht und setzte es in die Tat um. Und er ließ sich auch nicht durch das missbilligende Gerede der anderen Hauselfen davon abbringen. Er war stur geworden und nach Ansicht der anderen nahm er sich mehr heraus als ihm zustand, aber sie wollten an diesem Tag nicht streiten. Es gehörte sich einfach nicht an Weihnachten zu streiten. Sie würden später mit ihm reden. Und außerdem wollten sie auch Winky die Freude nicht verderben. Und so verlief das Weihnachtsfest der hauselfen der alterwürdigen Hogwartsschule für Hexerei und Zauberei ohne Missklang und alle fanden dass es dieses Jahr wieder wunderschön gewesen war.