Ciara Vaisey - Slytherin - Grindelohfest
Hätten die Menschen die Fähigkeit gehabt unter Wasser zu leben und die Wassermenschen zu besuchen, dann wären sie in diesen Tagen sicher aus dem Staunen nicht mehr herausgekommen. Denn was sich am Grund des Sees vor Hogwarts abspielte, hatte mit der normalerweise herrschenden Ruhe und Behaglichkeit nichts zu tun. Es herrschte Aufregung wie man sie bei den Wassermenschen weniger erwarten würde und das hatte natürlich auch seinen Grund. Das jährliche Grindelohfest rückte mit riesigen Schritten näher. Es war vor vielen Jahren ins Leben gerufen worden, als die Bewohner des Sees ihren ersten Grindeloh gefangen und erfolgreich gezähmt hatten. Was ihre Vorfahren damals genau bewogen hatte sich einen Wasserdämon wie ein Haustier zu halten war längst in Vergessenheit geraten, aber das Fest wurde immer noch gefeiert und die Bewohner der nassen Fluten hatten ihren wahren Spaß daran. Die Art und Weise wie man es feierte hatte sich nicht wirklich geändert. Immer noch wurde dazu das ganze Dorf geschmückt und alle Bewohner putzten sich heraus. Es erinnerte ein wenig an die Volksfeste der Menschen über der Wasseroberfläche. Jedenfalls hatten die Bewohner des Dorfes schon vor Tagen angefangen ihren Häuser herzurichten. Da das fest immer im Frühling gefeiert wurde, nutzen viele die Vorbereitungen nicht nur zum Herausputzen, sondern auch zum Reparieren und Instandhalten. Denn der Winter in Schottland war hart und auch wenn das Dorf tief unten im See lag, so gab es doch in jedem Jahr Schäden, die wieder behoben werden mussten. Und das wurde eben in der Zeit vor dem Grindelohfest erledigt. Während die Männer dafür sorgten, dass die Häuser und der Dorfplatz wieder hergerichtet wurden, waren die Frauen der Wassermenschen damit beschäftigt, die Kleidung herauszusuchen und wenn nötig auszubessern oder durch neue Sachen zu ersetzen. War das erledigt, dann wurden die Häuschen geputzt. Auf dem Dorfplatz errichteten die Männer ein Gatter, wo man die im Dorf lebenden Grindelohs vorstellen konnte. Wer den Besten hatte, konnte einen Preis gewinnen und ihm gebührte die Ehre, das nächste Fest eröffnen zu dürfen. Schon deswegen wollten alle, dass ihr Grindeloh die anderen aus dem Feld schlug. Die Kinder plapperten schon seit Wochen über nichts anderes mehr und die sonst herrschende Ruhe war vollständig dahin. Selbst die Grindelohs die dank der Zähmung sonst eigentlich ziemlich ruhig waren, schienen zu bemerkten, dass etwas vor sich ging und gebärdeten sich dementsprechend wild. Oben in der Schule wurde unterdessen verkündet an welchen drei Tagen die Schüler dem See fern bleiben sollten und diese nahmen das mit Murren zur Kenntnis. Es war warm geworden und sie wollten sich das Vergnügen einer Abkühlung im See nicht nehmen lassen. Aber andererseits hatten sie den Unfall von vor ein paar Jahren noch im Kopf, wo ein Schuler sich nicht an das Verbot gehalten hatte und hinaus auf den See geschwommen war. Nur dem schnellen Eingreifen des Kraken, der ihn aus der Gefahrenzone getragen hatte, war es damals zu verdanken gewesen, das nicht mehr passiert war. Und das wollten die Schüler dann doch nicht riskieren, zumal sie sich auch noch an die Strafe erinnerten, die es damals gegeben hatte. Also würden sie sich, wenn auch murrend, vom See fernhalten und auch die Erstklässler genau instruieren, dass sie nicht dort hingehen durften. Währenddessen rief der Dorfälteste die Wassermenschen zusammen und erinnerte sie daran, dass sie ihre Häuser noch fertig richten mussten, da der Tag des Festes immer näher rückte und noch ein paar Sachen ins Auge stachen. Das musste unbedingt noch verändert werden. Die betreffenden Bewohner versprachen das Ganze bis zum Fest fertig zu haben. Und sie machten sich sofort an die Arbeit, während andere bereits den Marktplatz in einen Festplatz umwandelten. Sie bauten so etwas wie Buden auf, auch wenn die unter Wasser natürlich ganz anders aussahen, als die die Menschen von ihren Jahrmärkten her kannten. In der Mitte blieb es frei, damit man die Grindelohs betrachten konnten. Wie immer würden die Frauen des Dorfes dafür sorgen, dass sie die herrlichsten Leckereien hatten und da sie sich mit dem Direktor der Schule gut verstanden, hatte dieser ihnen versprochen ihnen wie die vergangenen Jahre auch ein spezielles Feuerwerk zu zaubern, dass sie auch unter Wasser abbrennen konnten. Wie immer freuten sich die Kinder darauf am meisten, weil es etwas war, dass sie nur am Grindelohfest hatten. Ansonsten war es nicht möglich unter Wasser ein Feuerwerk zu erschaffen wenn man der Magie nicht mächtig war. Dumbledore wusste das und schien sich selbst einen Spaß daraus zu machen immer wieder neue Figuren in das Feuerwerk einzubauen. Er hatte dabei Hilfe der Weasley- Zwillinge, denen so etwas naturgemäß einen Riesenspaß machte. Sie liebten die Herausforderung und versprachen etwas zu entwickeln, dass unter wasser auch funktionierte. Sie baten ihren Schulleiter lediglich darum, dass er dem Häuptling ausrichtete, dass sie wissen wollten, wie es geklappt hatte. Der versprach das am Tag nach dem Fest dem Direktor mitzuteilen, als dieser ihm die Raketen und anderen Feuerwerkskörper brachte. Zufrieden tauchte er mit der Kiste ab. Er wusste, wenn Albus Dumbledore ihm zusagte, dass es klappen würde, dann würde es das auch. Die Dorfbewohner hatten sich versammelt und warteten auf ihn. Auch wenn das fest kurz bevorstand, waren sie immer daran interessiert, was oben über der Wasseroberfläche neues geschehen war. Sie waren einfach neugierig, auch wenn die Geschichte mit Voldemort sie nicht wirklich tangierte. Es waren Geschichten, mit denen sie sich die Zeit vertreiben konnten, aber letztendlich war es nicht mehr für sie. Die Kinder wuselten aufgeregt um sie herum, wie immer waren sie kurz vor dem fest nicht mehr zu bändigen und mehr als ein Elternteil war froh dass das Ereignis bald vorbei sein würde. Lange war das nicht auszuhalten. Am Tag des Festes würde sie frühmorgens von Hörnern geweckt. Der Schall wurde durch das Wasser durch den ganzen See getragen und störte auch den riesigen Kraken. Der schwamm neugierig näher, wurde aber wie jedes Jahr von den Männern des Dorfes abgewehrt und verzog sich wieder. Unterdessen hatten die Frauen draußen die aufgestellten Tische gedeckt und machten sich daran das frühstück aus den Häusern zu holen. An diesem Tag war es Tradition, dass jeder auf dem Dorfplatz zwischen den Ständen frühstückte. Wäre das Ganze nicht unter Wasser gewesen hätte man es fast wirklich für einen Jahrmarkt halten können. Doch so schwammen kleine Fische zwischen den Wassermassen hin und her wie es oben vielleicht Schmetterlinge gegeben hätte. Schließlich wurde das eigentliche fest eröffnet und die Wassermenschen glitten zwischen den einzelnen Buden hindurch. Immer wieder amüsierten sie sich über die Kinder die sich an den Buden nicht sattsehen konnten oder die mit den Fischen Fangen spielten. Lachend sahen ihnen die Erwachsenen dabei zu. Und endlich war es Zeit für die Vorstellung der gezähmten Grindelohs. Hierbei ging es etwas ernster zu, denn immerhin hing einiges an Ehre daran, wenn der eigene Grindeloh gewann und die Wassermenschen unterschieden sich da nicht wirklich von den Landbewohnern. Jeder wollte gewinnen. Schon oft hatte es danach Händel und böses Blut gegeben. Aber heute blieb alles ruhig und zumindest offen schien niemand etwas gegen die Wahl zu haben. Wer nicht gewonnen hatte, tröstete sich damit dass es noch das Grindelohrennen am Abend oder eben eine neue Chance im nächsten Jahr geben würde. Auch dieses Rennen ging friedlich über die Bühne und auch wenn das Geräusch der Anfeuerungsrufe komisch klang so waren doch alle zufrieden mit diesem Tag. Die Kinder hatten bei ihren Buden viel Spaß gehabt und die Erwachsenen hatten sich ebenfalls amüsiert. Alle im Dorf waren sich einig, dass es ein wunderbares Fest gewesen war und freuten sich schon auf das nächste Jahr. Der krönende Abschluss war dann das Feuerwerk und hierbei zeigte sich wieder einmal das unglaubliche Talent der Zwillinge. Sie hatten sich diesmal auch wirklich selber übertroffen und als der Häuptling der Wassermenschen Dumbledore Bericht erstattete, überschlug er sich fast vor Begeisterung, was den alten Zauberer dazu brachte zu lächeln. Natürlich überbrachte er die Nachricht an die beiden Brüder, die sich voller Stolz anschauten.